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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Handgelenk schloss. »Um fünfzehn Uhr erhalten Sie Informationen über den Inhalt der Flaschen und den Umgang damit. Der Mann heißt Simon und kommt hierher. Er weiß nichts von dem geplanten Unternehmen, sondern glaubt, sein Vortrag diene nur zur allgemeinen Unterrichtung von Mitarbeitern des Diensts.« Sie sah lächelnd auf und stellte Blickkontakt zu uns her, während der Jasager seinen Aktenkoffer an sich kettete. »Ich bin um achtzehn Uhr wieder da - voraussichtlich mit Einzelheiten zu dem Treff mit dem Informanten, Nachrichtenmitteln und zwei OscarPaketen.«
    Der Jasager stand ebenfalls auf. Sich zu erkundigen, ob es noch Fragen gebe, war nie seine Gewohnheit gewesen: Er war davon überzeugt, sobald er zu sprechen aufhörte, wüssten seine Zuhörer alles, was sie wissen mussten.
    Die beiden gingen zur Tür. Suzy war mit den Kaffeebechern unmittelbar vor ihnen, bevor sie in die Küche abbog.
    Als der Jasager an mir vorbeikam, beugte er sich kurz so tief zu mir hinunter, dass ich seinen Atem in meinem Ohr spürte. »Veranlassen Sie vor dem Vortrag um fünfzehn Uhr, was mit diesem Kind geschehen soll. Danach gehören Sie mir, verstanden?«
    Als die Wohnungstür sich schloss, kam Suzy mit strahlendem Lächeln aus der Küche. »Na, ist das nicht wieder echt verrückter Scheiß? Ich bezweifle allerdings, dass der Boss sich so über das Wiedersehen mit dir gefreut hat wie ich .« Sie griff in ihre Hüfttasche, zog eine Blisterpackung Kaugummi heraus, ließ sich rückwärts aufs Sofa des Jasagers plumpsen und legte ihre Füße auf die Armlehne. »Okay, was hältst du von dieser ganzen Sache?«
    »Ich bin für alles offen.«
    »Danke. Du brauchst nicht gleich über Bord zu gehen.«
    Sie studierte mich, während sie sich zwei Stück Kaugummi in den Mund stopfte. »Nun, wenigstens wirst du nicht an Passivrauchen sterben. Ich habe das Rauchen aufgegeben.«
    »Na wunderbar.« Ich ging zur Wohnungstür. Als ich die Klinke herunterdrückte, rief ich Suzy zu: »Hey, wir haben noch eine Stunde Zeit, bevor dieser Simon kommt. Ich kaufe mir nur etwas Wasch- und Rasierzeug. Bis später!«
    »Okay .« Das klang nicht überzeugt.

 
17
    Als ich wieder im Auto saß und mein Handy aufklappte, war die Parkuhr schon beinahe abgelaufen. Ich hatte erwartet, dass Sundance und Laufschuhe sich gerührt verabschieden würden, wenn ich das Haus verließ, aber sie waren nirgends zu sehen. Da ihr Auftrag ausgeführt war, waren sie vermutlich in ihre Löcher zurückgekrochen.
    Scheiße, wie sollte ich bloß aus dieser Sache rauskommen? Ich hatte keine Ahnung. Ich wusste nur, dass ich mich für den Fall, dass ich letztlich doch dem Jasager gehörte, zusammenreißen und auf den Auftrag vorbereiten musste. Dies war eine erbarmungslose Welt. George hatte Recht - aber das hatte er fast immer.
    Ich hörte ein krächzendes »Hallo?« Carmen musste in einem tiefen Brunnen festsitzen, wenn er einen Anruf entgegennehmen durfte. »Jimmy, ich bin’s, Nick. Hör zu, ich .«
    »Oh, dann gebe ich dir am besten Carmen.« Ich hörte den Fernseher in ihrem Wohnzimmer und wusste, dass die alte Ordnung wieder hergestellt war.
    »Hallo?« Das war ihre Märtyrerinnenstimme.
    »Tut mir Leid, Carmen, aber ich weiß nicht, ob ich heute Abend zurückkommen kann.«
    »Ach, tatsächlich? Und was bedeutet das?«
    »Dass ihr sie nach Chelsea bringen müsst. Sie darf keinen ihrer Termine versäumen. Glaub mir, ich versuche, rechtzeitig zurückzukommen und sie selbst hinzubringen. Ich möchte mit ihr zusammen sein.« Ich konnte hören, wie sie tief Luft holte, um mir einen Vortrag zu halten, aber ich war schneller. »Hör zu, Carmen, sparen wir uns diesen Scheiß, dafür hab ich keine Zeit. In ein paar Jahren ist sie alt genug, um sich um sich selbst zu kümmern, und dann brauchen wir nie mehr miteinander zu reden. Deine ständige Jammerei ertrage ich nur wegen Kelly. Red also ausnahmsweise normal mit mir, ja? Bringt ihr sie hin oder nicht?«
    Sie prustete und schnaubte. »Aber wir wissen nicht, wie man zu dieser Psychiaterin kommt. Jimmy findet sich in der U-Bahn nicht zurecht.« Sie konnte einfach nicht anders.
    Ich bemühte mich um einen gelassenen Tonfall. »Carmen, ihr fahrt einfach nicht mit der U-Bahn. Pass auf, du buchst heute Abend ein Taxi - schließlich stecken dauernd Werbekarten für Minitaxis bei euch im Briefkasten. Und ich zahle dafür. Siehst du, schon ist alles geregelt.«
    »Aber wann muss sie dort sein? Wir können nicht einfach Hals über Kopf wegfahren.

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