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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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vorzeitig da - auch ohne die freundlichen Helfer an meiner Tür. Sir?« Ich hasste es, ihn so anzusprechen, aber irgendwie musste ich ihn auf mich aufmerksam machen. »Kann ich Sie unter vier Augen sprechen?«
    »Was gibt’s?«
    »Ich müsste etwas mit Ihnen besprechen.«
    Suzy verstand, was mein Blick bedeutete; sie verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Yvette blieb dagegen, wo sie war. Ein vertrauliches Gespräch mit dem Jasager bedeutete automatisch auch eines mit ihr.
    »Nun?«
    Er hatte nicht einmal aufgesehen. Ich wusste sofort, dass mein Versuch aussichtslos war.
    »Sir, ich habe ein persönliches Problem, um das ich mich dringend kümmern muss. Ich brauche nur noch etwas Zeit, um ein paar Dinge in Ordnung zu bringen.«
    »Sie kapieren einfach nichts, was? Sie haben kein persönliches Problem, weil Sie kein Privatleben haben. Diese verrückte Kleine bleibt bei ihren Großeltern oder fliegt nach Amerika zurück. So einfach ist die Sache. Was aus ihr wird, spielt keine Rolle, denn Sie bleiben hier und tun, wofür Sie bezahlt werden.«
    »Sir, das weiß ich, aber ...«
    »Kein Aber. Sie halten die Klappe und machen sich an die Arbeit. Haben Sie verstanden?«
    Ich nickte. Was hätte ich im Augenblick auch anderes tun sollen? Aus der Wohnung stürmen und mich von den beiden Muskelmännern schnappen lassen, die mich liebend gern in ihrer Garage in die Mangel genommen hätten? Dafür war’s noch zu früh. Es musste eine andere Möglichkeit geben.

 
16
    Der Jasager richtete sich auf dem Sofa auf, während Yvette sich erhob, um Suzy wieder hereinzuholen. Er blätterte weiter in seinen Unterlagen, als die beiden Frauen an ihm vorbeigingen und Yvette uns beiden aus ihrem Aktenkoffer je einen Luftpolsterumschlag gab. Ich schlug meinen Reisepass auf. Er lautete wieder auf den Namen Nick Snell. Alles war in Ordnung: Das Geburtsdatum stimmte, aber einige der Stempel waren verändert worden. So war unser Urlaub in Malaysia nicht mehr dokumentiert. Ich kontrollierte die gebraucht aussehenden Kreditkarten der Bank of Scotland, überzeugte mich davon, dass sie noch gültig waren.
    Yvette schenkte sich nun ebenfalls Kaffee ein.
    »Die Tarnadresse bleibt?«
    Sie nickte.
    Ich sah zu Suzy hinüber, die ihre Sachen ebenfalls kontrollierte - allerdings mit viel größerer Begeisterung als ich. Ihre Augen glitzerten, aber sie bemühte sich, ihre Aufregung vor dem Boss unter Kontrolle zu halten.
    Der Jasager hatte die Akte weggelegt, als sein Handy erneut klingelte. Yvette griff danach und verschwand in der Küche, obwohl das überflüssig war; ihr Flüstern war aus einem viertel Meter Entfernung ohnehin nicht mehr zu hören.
    Der Jasager beugte sich nach vorn, um nach seinem Kaffeebecher zu greifen, und fixierte dann Suzy. Das war mir nur recht. Ich wäre gern irgendwo anders gewesen und war froh, wenn ich ihn wenigstens nicht ansehen musste. »Die Weinflaschen, die in Penang übergeben wurden, haben Lungenpesterreger enthalten . « Er ließ das letzte Wort in der Luft hängen, als warte er auf eine Reaktion. Von mir würde er keine bekommen; ich wäre nicht hier gewesen, wenn sie Fat Bastard Chardonnay enthalten hätten.
    »Das war die letzte für die JI hergestellte Charge. Wir haben keine Ahnung, wie viel von dem Zeug sie in den vergangenen elf Monaten auf Lager genommen hat, aber wir wissen, dass diese Leute seit einiger Zeit Bioangriffe planen - vor allem im Fernen Osten. Inzwischen sind Mitglieder ihres ASU [Active Service Unit] aus Malaysia verschwunden. Anscheinend wollen sie ihren Aktionsradius ausweiten, was nur eines bedeuten kann: Sie betrachten sich als die dritte Welle.«
    Sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er hoffte, wir würden ihn fragen müssen, was dieser Ausdruck besagte, aber das war kein großes Geheimnis. Terrorismus der dritten Welle bedeutete, dass diese Leute auf Draht und hochintelligent waren. Sie waren keine primitiven Schlägertypen; ihre besten Waffen waren ihre Gehirne. Sie wussten, dass es nicht allzu schwierig war, an Informationen heranzukommen, und - was noch beängstigender war - sie wussten, wo sie suchen mussten. Sie hatten bereits gelernt, biologische Kampfstoffe herzustellen, und es war vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, wann sie lernten, Atome in der Küche zu spalten.
    Suzy beugte sich im Sessel nach vorn. »Ist das der
    Grund für die neuen Straßensperren vor dem Parlamentsgebäude?«
    Der Jasager schüttelte den Kopf. »Der Angriff, den diese Leute planen, würde

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