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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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unaufgeregt zu sprechen. »Er ist unterwegs . Er ist an mir vorbei . Kommt jetzt auf dich zu. Der Taxifahrer .«
    »Oh, wunderbar. Genau wie in der guten alten Zeit.«
    Ich beobachtete die Cowcross Street und suchte sie nach jemandem ab, der unserem Mann möglicherweise folgte. Tatsächlich sah ich Grausträhne wieder aus der U- Bahn-Station auftauchen, und er war nicht allein. »Er hat zwei Begleiter, glaube ich. Braunes Wildleder zu Jeans, Marineblau zu Jeans, beides Inder. Also Vorsicht!«
    »Er kommt eben herein. Wir sehen uns gleich. Bye!«
    Sie benutzten den Übergang an der Turnmill Street, kamen an meinem Fenster vorbei, starrten angestrengt nach vorn und waren zu konzentriert, um miteinander reden zu können. Beide hatten einen glatten, sehr dunklen Teint und schienen beim selben Friseur gewesen zu sein: Sie trugen ihr Haar ziemlich kurz und im Nacken frisch ausrasiert. Ich wartete noch einen Augenblick, dann verließ ich das Castle und überquerte die Straße, um den Coffee Shop besser überblicken zu können.
    Ich konnte die beiden nicht sehen, aber in meinem Ohrhörer hatte ich eine gebildete südostasiatische Stimme. »Verzeihung, können Sie mir vielleicht sagen, wie ich zur Wohnsiedlung Golden Lane komme?«
    Auch Suzy war laut und deutlich zu hören. »Nein, tut mir Leid, aber ich habe einen Stadtplan, falls Sie selbst nachsehen wollen.«
    »Alles okay?«, fragte ich. »Die beiden anderen sind nirgends zu sehen.«
    »Bestens.«
    »Okay, dann komme ich jetzt.«
    Ich ging die Straße entlang weiter und hörte dabei, wie Suzy ihm seine Tarnung erläuterte. Mein Herz jagte, aber ihre Stimme klang völlig cool und gelassen. »Sie sind hier, weil Sie mich gerade nach dem Weg zur Wohnsiedlung Golden Lane gefragt haben. Ich hole jetzt den Stadtplan aus meiner Umhängetasche und lege ihn auf den Tisch, und dann kommen wir ins Gespräch, weil mein Freund und ich zu Ostern in Malaysia Urlaub gemacht haben. Haben Sie das verstanden?«
    Ich konnte hören, wie er zustimmte.
    Da Suzy für den Treff verantwortlich war, war sie auch für die Legende zuständig. »Okay, mein Freund dürfte jeden Augenblick zu uns stoßen. Wir alle kennen Penang und setzen uns deshalb bei einer netten Tasse Kaffee zu einem gemütlichen kleinen Schwatz zusammen.«
    Ich hörte ihn wieder zustimmen.
    »Sollte irgendwas passieren, verschwinden mein Freund und ich durch den Hinterausgang. Sie benutzen den Vordereingang, durch den Sie reingekommen sind. Ist das klar?«
    Als ich den Coffee Shop betrat, sah ich die beiden in der hintersten linken Ecke sitzen. Suzy, die mit dem Rücken zur Wand saß, hatte ihren Platz so gewählt, dass sie beide Eingänge beobachten konnte. Ihr Londoner Stadtplan lag auf dem Tisch.
    Ich beugte mich zu ihr hinunter, um sie zu küssen. »Augenblick, lass mich dieses Ding ausschalten.«
    Sie schaltete ihr Nokia ebenfalls aus. »Dieser Gentlemen versucht, den Weg zur Wohnsiedlung Golden Lane zu finden. Und weißt du was? Er war zur selben Zeit in Penang wie wir!«
    Um uns herum kümmerten sich alle Gäste um ihren eigenen Kram; niemand interessierte sich auch nur im Geringsten für uns. Ich nickte dem Informanten lächelnd zu. »Das war unser bisher schönster Urlaub. Ich würde liebend gern wieder hinfliegen.«
    Wir setzten uns alle. Legende und Fluchtrouten standen fest; wir konnten mit dem Treff fortfahren.
    Zunächst herrschte Schweigen, während er dasaß und darauf wartete, dass wir anfingen, was eigenartig war, weil es umgekehrt hätte sein sollen. Ich lächelte ihn an - vielleicht war er nervös. »Was haben Sie also für uns?«
    Unser Mann war Ende vierzig, schlank, ungefähr so groß wie Suzy. Er trug eine schlichte Edelstahluhr, aber keine Ringe oder sonstigen Schmuck. Den Schnurrbart hatte er sich abrasiert, was die tiefen Falten, die sich zu den Mundwinkeln hinunterzogen noch betonte. Dazu passten seine blutunterlaufenen Augen, die den Eindruck erweckten, als habe er eine Woche lang nicht mehr geschlafen oder sei allgemein in miserabler Verfassung. Das Auffälligste an ihm waren neben den überbreiten Schultern seine Hände, die vielleicht noch größer als Sundances Pranken waren: tadellos manikürt, aber mit aufgescheuerten, fast weißen Knöcheln. Wahrscheinlich praktizierte er irgendeine japanische Kampfsportart, machte einarmige Liegestütze und zerschlug mit der Handkante ganze Stapel von Dachziegeln. Ich war jedenfalls froh, dass ich kein Dachziegel war. »Was erwartet ihr Leute von mir?«
    Suzy

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