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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ihn!«
    Im Augenblick war ich ungefähr fünfundzwanzig Meter hinter unserem Mann. »Ich hab ihn, er kommt zur ersten Kreuzung links.«
    »Verstanden. Ich bin hinter dir. Vielleicht kann ich
    parallel zu ihm bleiben.«
    »Okay.« Das hieß, dass sie versuchen würde, eine Straße zu finden, die parallel zur Bewegungsrichtung des Informanten verlief.
    Ich erreichte die Kreuzung und wartete vor der kleinen Polizeistation an der Ecke. Sie sah wie ein umgebauter Eckladen mit verspiegelten Scheiben aus. »Suzy, ich bin auf der Birkenhead Street.«
    »Verstanden, Birkenhead. Ich bin etwas hinter dir auf der Gray’s Inn Road - sie knickt nach hundert Metern ab. Ich bin jetzt parallel zur Birkenhead.«
    »Verstanden.«
    Ich überquerte die Straße, als hielte ich geradewegs auf die blinkenden Lichter der Spielhalle gegenüber der Polizeistation zu, und sah nach links, während ratterndes MG-Feuer und Todesschreie aus der Spielhalle drangen. »Er hat ungefähr die Hälfte der Birkenhead zurückgelegt. Die Straße ist höchstens zweihundert Meter lang. Sie endet an einer T-förmigen Kreuzung. Dort muss die Gray’s Inn einmünden.«
    »Okay, verstanden, ich könnte rechts auf die St. Chad’s Street abbiegen. Ich warte hier für den Fall, dass er in meine Richtung weitergeht.«
    Ich wartete einen Augenblick an der Ecke, um den Abstand zu unserem Mann etwas zu vergrößern. Sobald er die Einmündung erreichte, würde Suzy wissen, in welche Richtung er weiterging. »Verstanden. Ich hab ihn noch immer, bin auf der linken Seite der Birkenhead.«
    Die Birkenhead Street war eine Straße mit Häusern aus der Zeit um die Jahrhundertwende, die jetzt schäbige
    Hotels waren. Sie schienen alle identische Tüllgardinen und beschlagene Scheiben zu haben - die Art Billighotel, in die man mit einer der Bahnhofsnutten ging, wenn man keine Lust auf irgendeine finstere Gasse hatte.
    »Halt, halt, halt! Scheiße, was macht er jetzt? Er ist kurz vor der Einmündung.« Der Informant stand einfach nur da. »Warte, warte . Er zündet sich eine Zigarette an.«
    »Verstanden. Ich stehe vor dem Billardsalon in der Gray’s Inn Road und kann bis zur St. Chad’s Street rübersehen.«
    »Okay. Er steht weiter da, raucht seine Zigarette.«
    Unser Mann stand mit der Tragetüte in der linken Hand da und hielt seine Zigarette in der Rechten. Weshalb hatte er so abrupt Halt gemacht? Wusste er, dass er beschattet wurde? Weshalb sah er sich dann nicht nach etwaigen Verfolgern um? Wartete er hier auf jemanden?
    »Er steht weiter da und raucht. Sieht dabei nach oben, beobachtet Flugzeuge oder sonst was. Ich habe keine Ahnung, was er tut.« Die Sterne bewunderte er jedenfalls nicht. Der Himmel über London war schlammgrau.
    Suzy meldete sich sofort wieder. »Er wartet wegen der Überwachungskamera! Ich kann eine Kamera auf der St. Chad’s sehen, direkt an der ersten Kreuzung! Sie fängt gerade an, sich zu drehen, die Kamera schwenkt .«
    »Achtung, Achtung! Er geht weiter.«
    Ich blieb, wo ich war. »Er ist gleich an der Kreuzung. Er geht nach links, kommt auf dich zu.«
    Suzy meldete sich in dem Moment, als er aus meinem Blickfeld verschwand. »Ich hab ihn, hab ihn. Er kommt jetzt . Nein, er bleibt stehen! Zieht Schlüssel heraus. Er sperrt eine Haustür auf, verschwindet im Haus. Ich gehe mal daran vorbei.«
    »Verstanden. Ich warte kurz vor der Einmündung. Wir treffen uns dort.«
    Als ich mich nach dem Bahnhof umsah, der nur fünfzig bis sechzig Meter jenseits der Hauptverkehrsstraße hinter mir lag, erkannte ich, weshalb die drei Kerle am Hauptausgang stehen geblieben waren. An der ersten Kreuzung jenseits von W.H. Smith&Boots war auf einem hohen Stahlmast eine weitere Überwachungskamera installiert. Sie schwenkte, dann blieb sie mehr oder weniger direkt auf den Eingang von McD’s gerichtet.
    Ich überquerte die Birkenhead zu der Straßenseite, die er benutzt hatte. Der Informant hatte die Kamera beobachtet und den richtigen Augenblick zum Weitergehen abgewartet, wie ein geflüchteter Kriegsgefangener die gleichmäßigen Runden eines Wachpostens verfolgt.
    Ich hatte Suzys Atemzüge in meinem Ohrhörer, als sie auf der St. Chad’s weiterging. Ungefähr fünf Meter vor der Einmündung blieb ich an einem Stahltor stehen - gut zwei Meter hoch und mit einem mächtigen Vorhängeschloss bewehrt -, das eine Lücke zwischen zwei Gebäuden sicherte. Durch die Gitterstäbe konnte ich nicht nur die Rückseite des zweistöckigen Wohnblocks an der Ecke Birkenhead und

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