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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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interessanter. »Achtung, es geht los, Suzy. Unser Mann verlässt die U-Bahn-Station, kommt auf mich zu, derselbe Regenmantel, diesmal angezogen. Grau ist hinter ihm, trägt braunes Wildleder zu Jeans, überquert jetzt die Straße. Beide kommen auf dich zu.«
    »Okay, verstanden, ich habe gerade Blau vorbeigehen sehen. Bis bald!«
    Der Informant, der es verstand, sich seiner Umgebung unauffällig anzupassen, kam an dem Pub vorbei.
    »Sie sind eben an mir vorbei.«
    »Okay, das habe ich mitgekriegt.« Suzy schwatzte, als rede sie mit ihrer Mom am Telefon über die Preise bei Sainsbury’s. Ich konnte noch immer Geigenmusik hören, in die sich laute italienische Stimmen von der Theke her mischten, als weitere Leute Kaffee bestellten. Dann schlich sich ein besorgter Unterton in ihre Stimme. »Willst du nicht herkommen und deinen Kaffee jetzt trinken?« Vielleicht hatte sie etwas gesehen.
    »Alles in Ordnung bei dir?«
    »Ich traue ihm nur nicht, das ist alles.«

 
29
    Als ich den Pub verließ, konnte ich hören, wie Suzy den Informanten begrüßte. »Oh, hallo - ich hätte nicht erwartet, Sie hier zu treffen.« Ich konnte mir vorstellen, wie beide dabei überrascht lächelten. Dann hörte ich Stühle scharren und war nun bereits am Fenster. Ich sah nach links. Beide saßen an dem Tisch, den Suzy beschrieben hatte. Sie saß zurückgelehnt auf einem verchromten Lederstuhl, und unser Mann saß so auf einem Hocker vor ihr, dass er der Straße den Rücken zukehrte.
    Ich ging geradeaus weiter, bog nach wenigen Metern links ab und folgte dem Durchgang zum Innenhof. Als ich auf den kleinen Platz trat, achtete ich darauf, starr geradeaus zu sehen. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich Blau auf einer der Eisenbänke halbrechts vor mir. Er saß neben einer Gruppe von Büroangestellten, die ihre Mittagspause genossen, und aß ein Sandwich.
    Ich betrat das Starbucks durch die Glastür, und Suzy lächelte mich strahlend an. Die beiden Frauen neben der Tür blickten neugierig auf, um zu sehen, wer hereingekommen war, und schwatzten dann weiter. Ich zog mir einen Stuhl heran, setzte mich neben Suzy und wandte mich dem Informanten zu.
    Suzy ergriff das Wort. »Wir sind aus demselben Grund wie gestern hier, okay? Falls es Probleme gibt, verschwinden wir durch den Hinterausgang, und ich möchte, dass Sie .«
    Sie zeigte auf den Informanten, aber bevor sie weitersprechen konnte, warf ich ein: »Nein, wir benutzen den Ausgang zur Straße; er verschwindet nach hinten heraus.«
    Sie verzichtete wohlweislich darauf, eine Begründung dafür zu verlangen; die hatte Zeit bis später. »Okay, dann machen wir’s so.« Sie lächelte den Informanten an, als bitte sie ihn um den Zucker, und fragte: »Also, was haben Sie für uns?« Sie beugte sich nach vorn und trank einen Schluck von ihrem Kaffee, und ich folgte ihrem Beispiel.
    Auch unser Mann beugte sich nach vorn und fing an, mit seiner Zuckertüte zu spielen. »Das Active Service Unit ... Ich weiß, wo es ist.«
    »Hat es, was wir wollen?«, fragte ich.
    »Natürlich.«
    Wir warteten darauf, dass er weitersprechen würde, aber er hüllte sich in Schweigen. Seine Pranken spielten weiter mit der kleinen Zuckertüte. Ich fragte mich, was er wirklich von Beruf war.
    Suzy hatte bald genug. »Okay, wo ist das ASU?«
    Er hob ruckartig den Kopf. »Warum haben Sie mich gestern beschattet? Sie hätten einfach fragen können, wo ich wohne.«
    »Wie kommt’s, dass Sie draußen zwei Männer haben, wenn Sie allein sind? Wer überwacht hier wen?«
    Das gefiel ihm: sich zurückzulehnen und einen kleinen Schluck Kaffee zu nehmen, während er nachdachte. »Der Terrorismus, mit dem Sie es jetzt zu tun haben, führt keine taktischen Angriffe, um eine Regierung an den Verhandlungstisch zu zwingen. Ihm geht es darum, möglichst viele Menschen zu töten. Sie kämpfen jetzt gegen Männer und Frauen, die fünfmal täglich darum beten, den Märtyrertod zu sterben.« Er machte eine Pause, um dann effektvoll hinzuzufügen: »>Wie ihr uns tötet, töten wir euch.<«
    Ich hob die Hände. »Hey, schon gut, schon gut.«
    »Ihr Leute wisst überhaupt nichts. Ihr lebt allein in der Gegenwart, denkt nur an den elften September. Euch fehlt jegliches Geschichtsverständnis. Ihr sprecht von Dschihadisten als bewohnten sie eine Welt, in der die Zeit komprimiert ist und alles Unrecht, das ihr Volk seit Jahrhunderten erduldet hat, sich durch ein paar Jahre Märtyrertum aus der Welt schaffen ließe. Dies ist nur der Beginn der dritten

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