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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Welle ...«
    »Wo sind die Leute?« Suzy war ebenso sauer wie ich, ließ sich das aber mehr anmerken. Das gefiel ihm. Er schloss kurz die Augen. »Sie sind in einer Stadt namens King’s Lynn.«
    Suzy machte ein überraschtes Gesicht. »Was? In East Anglia?«
    Er zog irritiert die Schultern hoch, spielte wieder mit seiner Zuckertüte. »Woher soll ich wissen, wo das liegt? Ich weiß nur, dass sie dort sind.«
    »Ist das alles, was Sie haben?«, fragte ich. »King’s Lynn ist nicht gerade klein.«
    Der Informant sah zu mir herüber. Seine Augen waren so blutunterlaufen, dass ich fürchtete, sie könnten aus ihren Höhlen kullern. »Das Haus steht in der Sir Lewis Street. Die Nummer achtundachtzig.«
    »Wie viele sind dort?«
    »Sonst weiß ich nichts. Absolut nichts.«
    Ich beugte mich über meine Tasse nach vorn. »Sind sie bewaffnet?«
    »Genug! Ich habe Ihnen alles erzählt, was ich weiß.«
    Suzy hatte noch eine weitere Frage. »Wie haben Sie das mit King’s Lynn rausgekriegt?«
    Er stand auf, ohne zu antworten, verabschiedete sich höflich, um den Schein zu wahren, und verschwand durch den Hinterausgang.
    Ich nickte hinter ihm her. »Dort hat Blau gesessen, als ich reingekommen bin.«
    Sie kramte einen Filzschreiber aus ihrer Umhängetasche und notierte sich die Adresse in King’s Lynn, bevor wir das Starbucks verließen und zu unserem Wagen zurückgingen. Unterwegs tippte ich auf ihre Tasche. »Vergiss den Lagebericht nicht.«
    »Willst du nicht mit ihm reden?«
    »Nö. In meinem Horoskop steht, dass ich möglichst wenig mit Arschlöchern reden soll.«
    Sie schaltete ihr Nokia ein und telefonierte, während wir durch Smithfield gingen. »Wir kommen gerade von dem Treff.« Eine Pause. »King’s Lynn.« Wieder eine Pause. »Ja, genau . Nummer 88 in der Sir Lewis Street.« Sie schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht - vielleicht vier bis fünf Stunden?« Sie nickte. »Ja, Sir.«
    Ich hielt drei Finger hoch und flüsterte übertrieben deutlich: »Drei!«
    »Sir, wir müssten in drei Stunden dort sein.« Danach dauerte es eine Zeit lang, bis sie wieder zu Wort kam. »Okay, Sir, ja, das tun wir.«
    Ich machte Suzy ein Zeichen, sie solle mir das Handy geben.
    »Sir, Nick möchte Sie sprechen.« Sie übergab es mir.
    »Was gibt’s?«
    »Was wissen wir über den Informanten? Sind seine Angaben zuverlässig - ist er selbst zuverlässig? Mir kommt das alles wie Bockmist vor. Noch gestern hat er uns vorgejammert, wie schwierig alles für ihn sei. Wozu sollen wir dort hinaufrasen, wenn es durchaus möglich ist, dass er .«
    »Weil uns unabhängig davon, wie unzuverlässig seine Informationen - oder er selbst - sein mögen, keine andere Wahl bleibt. Bis entschieden wird, auch andere ins Vertrauen zu ziehen, rasen Sie deshalb überallhin, wo ich’s für richtig halte. Haben Sie verstanden?«
    »Ja.«
    Er legte auf.
    »Du kennst also King’s Lynn? Dabei redest du gar nicht wie jemand aus Norfolk.«
    Ich ignorierte sie und berichtete, was der Jasager mir erklärt hatte, als wir ins Auto stiegen. Sie rieb sich aufgeregt die Hände. »Okay, wohin?«
    »Erst mal zum M11.«
    Sobald wir auf dem nördlichen Autobahnring waren, hielten wir an einer Tankstelle und kauften Sandwichs und eine Flasche Cola für mich und vier Äpfel und einen Joghurt für Suzy. Dann fuhren wir auf dem Motorway in Richtung Cambridge weiter. Ich hatte mir den Kopf darüber zerbrochen, weshalb das ASU sich für Norfolk entschieden haben könnte, und kam jetzt plötzlich darauf.
    »Falls Arschgesicht Recht hat ... King’s Lynn scheint mir gar kein so schlechter Standort zu sein.«
    Sie wandte den Blick sekundenlang von der Fahrbahn ab und sah mich durch ihre hellblaue Sonnenbrille an.
    »Von dort aus fahren Züge direkt zur Liverpool Street und nach King’s Cross. Ein gutes Ausweichquartier, wenn man bedenkt, welcher Alarmzustand in der City herrscht.«
    »Du meinst, sie würden alles in King’s Lynn vorbereiten, den Zug nach King’s Cross nehmen und dort mit dem Versprühen anfangen - oder vielleicht sogar schon unterwegs?« Suzy setzte den Blinker, um einen Lastwagen zu überholen. »Aber würden ein paar Malaysier, Chinesen oder sonstige Exoten dort nicht auffallen?«
    Woher sollte ich das wissen? »Dort gibt’s jedenfalls einen Hafen und in der Stadt bestimmt jede Menge Schnellimbisse.«
    Wir verließen die Autobahn und begannen durch Cambridgeshire mit seinen ebenen, langweiligen Feldern zu fahren. Ich zog die Blisterpackung aus meiner

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