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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Zeigefinger der linken Hand an Ohr und Mund, als telefoniere er mit einem Handy, und rief fast entschuldigend: »Das Telefon, bitte? Das Telefon?« Er trug ein kariertes Flanellhemd offen über einem Herr-der-Ringe- T-Shirt, das sich über seinem Bauch spannte. Ich griff in die Innentasche meiner Jacke und zog das Motorola der jungen Frau heraus. Frodo nahm es entgegen und nickte dankend.
    Die Lichter von Fakenham wurden kleiner und blieben hinter uns zurück, als der Pilot mit irgendeiner Stelle sprach, bei der Piloten sich melden mussten, wenn sie nachts heimlich über England unterwegs waren. Nun, vielleicht nicht ganz heimlich, denn diese Maschinen wurden von Privatunternehmen betrieben, deren Piloten gern Einsätze für die Firma flogen. Wozu eigene Hubschrauber kaufen, wenn man sie stundenweise mieten konnte? Außerdem war das eine bessere Tarnung.
    Frodo der Techniker nahm die SIM-Karte aus dem Handy und steckte sie in ein Gerät von der Größe eines Notebooks, das er auf den Knien hatte. Binnen Sekunden erschienen auf dem Bildschirm vor ihm Wörter und Zahlen, und er sprach rasend schnell in sein Mikrofon. Ich konnte nicht hören, was er sagte, aber ich vermutete, dass er über Funk mit dem Jasager oder sonst jemandem, der diese Angaben überprüfte, in Verbindung stand. Es würde nur wenige Minuten dauern, bis jeder Teilnehmer bekannt war, mit dem sie je telefoniert hatte.
    Ich starrte blicklos aus dem Fenster, während ich in Gedanken wieder in Bromley war. Operativ gab es im Augenblick nichts zu veranlassen: Ich hatte keinerlei Kontrolle darüber, was mit mir geschah; ich befand mich in den Händen des Piloten.
    Was sollte ich mit Kelly machen, wenn der Anschlag bereits stattgefunden hatte? War sie in England sicherer, oder sollte ich versuchen, sie über einen möglicherweise verseuchten Flughafen außer Landes zu schaffen?
    Plötzlich fiel mir etwas ein, worüber ich Kontrolle hatte. Ich beugte mich nach vorn und tippte dem Techniker auf die Schulter. Als er sich umsah, machte ich ihm ein Zeichen, er solle eine seiner Ohrmuscheln wegziehen. Das tat er, während er sich noch weiter umdrehte. »Kommen Sie, ich kann ihn riechen. Wo ist der Kaffee?«
    Er sprach in sein Mikrofon, und der Pilot tastete vor sich herum und brachte eine große Thermosflasche aus Edelstahl zum Vorschein. Ich schraubte den Becher ab, löste den Verschluss und schenkte einen halben Becher voll ein. Dann bot ich ihn den beiden Männern vor mir an, aber sie schüttelten den Kopf. Vielleicht hatten sie gerade einen getrunken. Suzy nahm den Becher und trank einige kleine Schlucke, bevor sie ihn mir zurückgab. Der Kaffee war schwarz und sehr süß, aber er kam genau richtig.
    Ich griff in die Hüfttasche meiner Jeans und zog eine stark zerdrückte Blisterpackung Doxycycline heraus. Nachdem ich vier Kapseln mit einem Schluck Kaffee hinuntergespült hatte, gab ich Becher und Packung an Suzy weiter. Ich wandte mich ab, starrte wieder aus meinem Fenster und sah in der Ferne das leuchtende Band des M11 und dahinter die Lichter von Cambridge.
    Frodo sprach wieder ins Mikrofon, dann nickte er, wandte sich mir zu, nahm seine Hör-Sprech-Garnitur ab und machte mir ein Zeichen, sie aufzusetzen. Als die mit weißem Baumwollstoff bezogenen Muscheln meine Ohren bedeckten, war das Rotorengeräusch im Hintergrund kaum noch zu hören.
    Dann eine Stimme: »Sind Sie da?« Sie gehörte dem Jasager. »Hallo?«
    Frodo ergriff meine Hand und führte sie zu der Sprechtaste an der Zuleitung, die ich drücken musste, um senden zu können. Ich nickte meinen Dank. Was ich zu tun hatte, wusste ich auch ohne ihn, aber ich wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen. »Ja, ich bin da.«
    »Hören Sie gut zu. Sie fliegen nach Northolt. Roger bis dahin?«
    Da unsere Verbindung abhörsicher war, hätte er Klartext reden können, aber sobald er über Funk sprach, bildete er sich wieder ein, Chef der Nachrichtenabteilung zu sein.
    »Roger.« Ich spielte einfach mit.
    »Yvette kommt mit dem Auto hin. Roger bis dahin?«
    »Roger.«
    »Okay, gut gemacht mit dem Telefon. Es ist nur ein einziges Mal benutzt worden - vor fast zwei Stunden. Der Angerufene ist weiter in der Umgebung des Bahnhofs King’s Cross stationär. In einem Dreieck, das durch Pentonville Road, Gray’s Inn Road und King’s Cross Bridge gebildet wird. Roger bis .«
    »Wir wissen, wo das ist, wir kennen das Gebäude. Irgendwas ist da faul. Der Informant wohnt nur ungefähr dreihundert Meter davon

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