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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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aufräumen können?«
    Suzy stellte ihre Bereitschaftstasche ab und angelte in ihren Jeans nach den Schlüsseln, während ich den Reißverschluss meiner Tasche aufzog. Ich holte die Tragetüte mit den Blutflecken heraus, die außer dem Handy alles enthielt, was wir der jungen Frau
    abgenommen hatten, und legte sie in die Aluminiumbox, die sich mit vier Schnappverschlüssen luftdicht
    verschließen ließ.
    Yvettes Gesichtsausdruck zeigte, dass sie etwas vom Inhalt von Suzys Bereitschaftstasche mitbekam, als sie den Autoschlüssel entgegennahm.
    »Der Wagen steht auf dem Parkplatz an der Rennbahn.« Suzy sprach untypisch; vielleicht versuchte sie, den Golfschläger zu imitieren. »Hinter dem
    Sportzentrum.«
    Yvette nickte dankend. »Sie müssen ihn anrufen, um die neuesten Informationen zu bekommen. Im
    Handschuhfach liegen Antibiotika, und im Kofferraum finden Sie zwei komplette ABC-Schutzanzüge.«
    Die Hecktüren des Transits wurden zugeknallt, dann fuhr der Wagen an. Ich schloss den Deckel der
    Aluminiumbox und sah ein Lächeln unter der GoretexHaube. »Gut gemacht, alle beide. Dort drüben rechts, wo der Van hingefahren ist, seht ihr ein blaues Blinklicht. Dort könnt ihr das Flugplatzgelände verlassen. Alles Gute!«
    Sie nahm die Aluminiumbox mit und trug sie zu dem dritten Fahrzeug, einem dunklen Vauxhall Vectra. Der Motor sprang an, sobald sie die Box auf dem Rücksitz festgeschnallt hatte. Yvette saß kaum auf dem Beifahrersitz, als der Fahrer bereits Gas gab und auf das blaue Blinklicht zufuhr.
    Während Suzy mit unseren Bereitschaftstaschen nach hinten ging und ihre zu säubern begann, zog ich das Nokia heraus und rief den Jasager an. Diesmal klingelte es sogar zweimal, aber der Jasager verlor wie üblich keine Zeit mit Höflichkeitsfloskeln.
    »Wo sind Sie?«
    »Northolt. Wir haben den Wagen.«
    »Gut, dann fahren Sie los. Der Informant sagt, dass er nichts von King’s Cross weiß. Er ruft an, aber er will in nichts hineingezogen werden. Er fürchtet, er könnte kompromittiert werden.«
    »Sein Pech.«
    »Genau. Sie tun, was getan werden muss, und ich verlange detaillierte Zwischenberichte. Verstanden?«
    »Verstanden.«
    Ich trennte die Verbindung und rief Suzy zu: »Keine Zeit mehr fürs Saubermachen. Schalt dein Handy ein. Arschgesicht ruft an.«
    Suzy öffnete den Kofferraum und fing an, die ABC- Schutzanzüge für die Bereitschaftstaschen vorzubereiten. Ich half ihr, sie aus den Plastikhüllen zu ziehen und die Arme und Beine gängig zu machen.
    Dann sprangen wir in den Wagen, und Suzy raste mit schnell arbeitenden Scheibenwischern auf das blaue Blinklicht zu. Dort stand ein Landrover der Londoner Polizei bei einem der Notausgänge in dem Maschendrahtzaun, der die Flugplatzgrenze markierte. Ein Polizeibeamter in gelber Leuchtweste winkte uns durch, dann schloss er das Tor hinter uns. Da wir keine Ahnung hatten, wohin wir von hier aus fahren sollten, hielten wir einfach auf die Lichter zu, die unserer Meinung nach die A40 bezeichneten, bogen dann links ab und fuhren nach Osten in Richtung Innenstadt. Alle
    Überwachungskameras, unter denen wir vorbeirasten, begrüßten uns mit einem Lichtblitz.
    Wir redeten nicht viel; es gab auch nicht viel zu sagen. Ich wusste nicht, was ihr so sehr auf der Seele lag, dass sie ungewohnt schweigsam war, aber auf meiner lastete mehr als genug.
    Ich holte die Antibiotika aus dem Handschuhfach und nahm vier Kapseln ein, ohne zu wissen, ob ich schon eine Überdosis von diesem Zeug geschluckt hatte. Bisher hatte ich nur Magenschmerzen von ihnen, aber bekam man davon nicht auch gelbe Zähne oder so was? Die Kapseln scharrten meine Speiseröhre hinunter, als ich weitere vier für Suzy herausdrückte und sie ihr auf der flachen Hand hinhielt.
    »Die nehme ich ein, wenn wir dort sind.« Sie überholte ein paar Autos, deren Wasserfontänen auf unsere Windschutzscheibe klatschten, auf der Außenspur. »Ich kann das Zeug nicht trocken schlucken.«
    Ich merkte, dass mir der Magen knurrte. Entweder wollte er mir sagen, dass unser Tee bei Morrisons bereits lange zurücklag, oder das Antibiotikum war schon eifrig dabei, meine gesamte Darmflora zu killen. Mir war es egal, wie viel gutes Zeug es mitnahm, wenn es nur jedes Atom von Irgendwas pestis abtötete, auf das es stieß.

 
38
    Auf der Autouhr war es 0.15 Uhr, als wir auf dem auf Stelzen geführten Teilstück der A40 an den BBC- Gebäuden und dem Sanierungsgebiet White City vorbeifuhren. Scheiß drauf. Ich holte mein Handy aus

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