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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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bin’s, Nick.«
    Offenbar war der hoch drehende Motor doch ziemlich laut. »Was? Bist du’s, Nick?«
    »Ja, pass auf- sie kommt morgen Nachmittag zurück.«
    »Wie bitte?«
    »Morgen, sie kommt morgen zurück.«
    »Wo bist du, Mann? In einem Windtunnel?«
    »Ruf Carmen an, okay? Lass dir sagen, mit welchem Flug sie kommt, und hol sie ab. Du musst sie abholen. Sie kommt morgen zurück. Hast du verstanden?«
    Das hatte Josh, und er flippte beinahe aus. »Was ist nur mit dir los, Mann? Du tust es schon wieder - du setzt dich ab! Was hast du bloß?«
    »Ruf einfach Carmen an - sie hat alles arrangiert.« Das hoffte ich jedenfalls.
    Suzy bremste scharf, und als ich aufsah, blinkte sie einen VW an, er solle sie überholen lassen. Der andere Fahrer hupte aufgebracht, als wir ihn kurz vor einer Kurve überholten, und Josh brüllte mich am Telefon an.
    »Scheiße, Mann, das tust es schon wieder!« Der Jasager war nicht der Einzige, der heute Nacht seine christliche Lebensart vergaß. Ich schien Talent dafür zu haben, andere Leute so weit zu bringen.
    »Ruf sie an, ruf sie an!« Ich beendete das Gespräch. Auch wenn er noch so wütend auf mich war, würde er jetzt sofort Carmen anrufen. Mit ihm würde ich mich später wieder vertragen müssen.

 
36
    Suzys Gesicht wurde vom Widerschein der Instrumentenbeleuchtung erhellt, während sie sich auf den Tunnel aus Licht konzentrierte, den unsere aufgeblendeten Scheinwerfer unter den hohen Bäumen auf beiden Seiten der Straße erzeugten. Die Nadel des Drehzahlmessers stand im roten Bereich. Ohne auch nur eine Zehntelsekunde zu mir hinüberzusehen, lächelte sie wissend. »Kelly fliegt nach Hause?«
    »Scheiße, ja!« Ich hielt mich am Sitz fest, als sie eine Bodenwelle mit solchem Tempo nahm, dass alle vier Räder sich in der Luft befanden. »Hast du niemanden, um den du dir Sorgen machst?«
    »Nein. Niemanden.«
    Wir rasten mit hundertfünfzehn Meilen an einem Wegweiser vorbei, auf dem »Fakenham 4« stand.
    Vor uns lag eine weitere Kurve. Suzy blendete kurz ab, um sich davon zu überzeugen, dass es keinen Gegenverkehr gab, und blendete dann wieder auf. Sie bremste am Kurveneingang scharf, schaltete vom fünften direkt in den zweiten Gang und beschleunigte auf der falschen Fahrbahn durch die Kurve. Der Fahrer eines entgegenkommenden Wagens, der noch zweihundert Meter entfernt war, blinkte uns aufgebracht an.
    Ich wartete noch ein paar Minuten, dann wählte ich Carmens Nummer.
    »Ich bin’s, Nick. Hast du den Flug umgebucht?«
    »Wer ist da?«
    »Nick.«
    »Es ist schrecklich spät, weißt du.«
    »Hast du den Flug für morgen gebucht?«
    »Ja, sie fliegt nachmittags. Wir müssen um ein Uhr dort sein, also fahren wir um elf weg - wenn wir rechtzeitig aufwachen. Zahlen wir gleich, wenn die Belastungsanzeige kommt, brauchst du keine .«
    »Ist sie wach?«
    »Natürlich nicht - bestimmt ist sie gerade erst wieder eingeschlafen, nachdem sie mit Josh geredet hat. Ich kann sie nicht noch mal wecken.«
    »Carmen, bitte. Ich muss sie unbedingt sprechen.«
    »Nichts ist wichtiger, als dass ein Mädchen in ihrem Alter ungestört schläft. Fällt mir nicht ein, sie zu wecken.«
    »Okay.« Ich widerstand der Versuchung, sie aus Frustration anzubrüllen. Vielleicht hatte sie Recht. »Ich rufe morgens noch mal an. Hör zu, ich fahre gerade in einen Tunnel, muss abbrechen.« Ich schaltete mein Handy aus.
    Wir erreichten die Außenbezirke von Fakenham und sahen praktisch sofort Wegweiser zur Rennbahn, die rechts voraus liegen musste. Nachdem wir abgebogen waren, mussten wir nach weniger als einer halben Meile nochmals abbiegen. Die Straßen wurden immer schmaler. Trotzdem fuhr Suzy kaum langsamer. »Was nun?«
    »Wir fahren rein und parken, nehme ich an.« Ich klappte das Nokia auf und rief den Jasager an. »Wir sind da.«
    »Sie haben das Handy und die Sprühdosen noch?«
    »Ja.« Scheiße, was vermutete er? Dass ich das Zeug unterwegs entsorgt hatte?
    »Die Maschine müsste gleich kommen. Sie lotsen sie mit Quebec runter.«
    »Okay, mit Quebec. Ich habe eine Maglite.«
    »Was Sie haben, ist mir egal. Ich will nur, dass Sie sie runterlotsen und sofort einsteigen.« Am anderen Ende wurde aufgelegt.
    Die Straße wurde zu einem schmalen Asphaltstreifen zwischen weißen Begrenzungspfosten, die zu langen Strichen verschwammen, als Suzy vergaß, etwas weniger Gas zu geben. Für den Fall, dass wir nicht auf die eigentliche Rennbahn konnten, hielt ich schon mal Ausschau nach geeigneten Landeplätzen.

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