Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit
irgendwelchen
Rinder- oder Käse- Burgern vorgezogen. Einzige Ausnahme: Schokolade. Am liebsten zartbitter.
Der rote VW-Bus lässt gleich wieder meinen Puls rasen. Als wir reinkommen, sehe ich, dass Jan schon umgezogen ist. In Trikot und kurzen Hosen sieht er einfach tierisch gut aus. Knackig braun (beim Duschen hat's den Anschein, als trüge er eine weiße Unterhose ...) und total vital. Mein Gladiator.
Seine Augen leuchten auf, als er mich sieht. Wir begrüßen uns wie alte Kumpel. „Hi, Alter!“ „ Tach , Nick!“
„Na, was macht deine Kinderschar?“, frage ich ihn laut und vernehmlich, damit auch alle mitkriegen, dass hier aber auch gar nichts läuft.
„Na ja, geht so. Katharina mault, weil sie früh aufstehen muss, um Lily in den Kindergarten zu bringen. Und Christoph kann es kaum erwarten, dass sein Fußballtraining wieder losgeht. Er war richtig neidisch auf mich ... äh, ich soll dich fragen, wann du sein Zimmer machst?“
„Wann passt es euch denn?“, frage ich und meine 'wann ist es dir am liebsten?'
„Übernächstes Wochenende vielleicht?“, fragt er.
„Dieses Wochenende fahren die Kinder nämlich zu Renate ... da bin ich allein ... und du willst doch sicher die Wand bemalen, wenn Christoph dabei ist?“
„Ja, klar“, sage ich und wir sehen uns an. Ein ganzes Wochenende für uns! Yeah!
Ein spezielles Wochenende
Aufmerksame Nachbarn - Gemüse liegt nicht schwer im Magen -“... hast du noch Nutella?“
Jan
Nick liegt auf dem Rücken, die Arme weit von sich gestreckt, ich habe meinen Kopf auf seinem Bauch, der ganz flach und fest ist.
'Wie vertraut mir sein Körper schon ist', denke ich.
„Komm' her“, sagt er leise und ich robbe hoch. Lege mich auf ihn. Er stöhnt. „ Wieviel wiegst du?“, fragt er gequält.
„78 Kilo“, sage ich, „ich habe vier Kilo abgenommen ... vorm Urlaub waren's noch 82.“ Wir küssen uns.
„Im Urlaub hast du noch nicht auf mir gelegen“, sagt er.
„Doch, einmal, am allerersten Abend...“
„Das zählt nicht“, sagt er mit seinem frechen Grinsen, das ich so liebe, „das war alles noch harmlos!“
Ich rutsche von ihm runter. Er atmet auf. Wir lachen.
„Du kommst doch am Wochenende?“, frage ich ihn, als ich mich danach anziehe.
Er kichert. „Na, das hoff ich doch“, sagt er, „und möglichst oft!“ Ich sehe ihn verblüfft an, dann knie ich mich schnell auf's Bett, packe ihn, ziehe ihn zu mir und schüttle ihn. Er lacht.
„Nick! Du unglaublicher Kerl! Du bist frech, weißt du?“ Er setzt sich auf.
„Weiß ich doch ... aber das kannst du echt gut ab, nicht?“
Er umarmt mich. Küsst mich. Erst zärtlich, dann immer drängender...
„Hey ... Nick, hör' auf ... ich muss los ... es ist gleich halb eins ... die Kinder ... Nick!“
Er gibt mich abrupt frei und sieht mich mit einem rätselhaften Ausdruck an.
„Was ist?“, frage ich sanft. Er holt tief Luft, dann schüttelt er den Kopf und weicht meinem Blick aus. „Nichts“, sagt er, „schon gut...“
„Ich liebe dich“, sage ich plötzlich, weil ich es denke. Und nicht erst seit eben.
Er starrt mich an und errötet.
„Ich hab's mich eben nicht getraut“, flüstert er.
„Ich liebe dich auch, Jan!“
Ganz ernst sieht er auf einmal aus und als wir uns einander zuneigen, um uns erneut zu küssen, tun wir es sehr zart und vorsichtig, als hätten wir Angst, dass zu viel Leidenschaft diesen besonderen Augenblick zwischen uns zerstören könnte ... wir sehen uns danach fassungslos an, als hätte uns wer verzaubert. Wie lange kennen wir uns jetzt? Keine vier Wochen. 'Ich liebe ihn', denke ich auf der Rückfahrt. 'Ich liebe ihn wirklich.'
Und ich freue mich unheimlich auf's Wochenende. Zwei Tage und zwei Nächte mit ihm zusammen sein. Nur mit ihm.
Nur noch zwei Tage bis Freitag.
Nick
Ich fühle mich wunderbar! Noch nie ist es mir so gut gegangen! Er liebt mich!
Von mir weiß ich's doch schon die ganze Zeit, aber er hat's zuerst gesagt.
Er sagte einfach: „Ich liebe dich.“ Und wie er mich dabei ansah ... Typen wie er sagen das nicht einfach so dahin. Er meint's wirklich so.
Die beiden nächsten Tage haben wie erwartet doppelt so viele Stunden, aber sie vergehen dennoch. Endlich Freitagabend. Ich fahre los.
„Ich bring die Kinder um halb sieben zum Zug. Um sieben bin ich dann wieder da!“, hatte er am Telefon gesagt. Zehn vor sieben steige ich aus meinem Golf. Nebenan mäht ein alter Herr Rasen.
Er sieht mich neugierig an. Ich
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