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Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Titel: Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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ich hab 'n total ekligen Geschmack im Mund von der verdammten Nutella.“
    Das Zähneputzen fiel gestern aus.
    „Okay“, murmelt er und küsst an meinem Körper runter ... Ehrlich gesagt - so werde ich am allerliebsten geweckt! „Und? Laufen?“, fragt er gleich danach.
    „Du Miststück!“, keuche ich noch, „erst machst du mich fertig, dann soll ich mit dir laufen ... das sind ja wohl ungleiche Ausgangsvoraussetzungen!“
    Ich zahle es ihm auf die gleiche Weise heim.
    „So! Jetzt können wir laufen“, sage ich triumphierend. Er stöhnt gequält.
    „Laufen? Ich kann ja noch nicht einmal mehr gehen“, jammert er. Armer Jan!
     
     
Jan
     
    Nach dem Frühstück ruft Renate an, um mir zu sagen, dass ich die Kinder doch nicht abholen muss.
    „Wir bringen sie morgen nach Hause“, sagt sie, „Lily möchte ihr Zimmer noch mal sehen ...“ Sie klingt gestresst. Lily macht also Theater. Sie will nicht nach Hamburg. Zwar findet sie ihr Zimmer toll, auch wenn das Hochbett noch nicht steht, aber sie will hier bleiben.
    Sie hat jetzt anscheinend wirklich begriffen, um was es geht.
    'Wir, hat sie gesagt', denke ich. 'Also sie und ihr Freund.' Ich rede mit Nick darüber.
    „Ganz schön blöd für Lily“, sagt er, „wo sie doch hier in den Kindergarten geht und ihre Freunde hat. Kannst du sie nicht hinbringen und Renate holt sie mittags ab?“
    „Das haben wir alles schon durchgesprochen ... sie will einfach nicht mehr hierher kommen ... schon wegen der Leute.“ „Ach, die Leute“, sagt er, „Lily ist doch die, um die es geht!“ Es stimmt, was er sagt.
    „Und die Großen, wie ist das mit denen? Müssen die nicht auch irgendwas essen, wenn sie aus der Schule kommen?“
    „Ich wollte abends kochen“, sage ich, „immer so viel, dass sie am nächsten Tag dann noch 'ne Mahlzeit kriegen ... so ist's zumindest gedacht.“
    „Du kommst doch auch erst um sechs nach Hause, oder?“ „Ja klar“, seufze ich, „wird nicht leicht.“
    „Du brauchtest jemanden wie mich“, sagt er fröhlich, „der vormittags und abends arbeitet und nachmittags hier ist.“ Ich sehe ihn an.
    „Ginge das denn?“, frage ich, „also rein theoretisch?“ „Ja“, sagt er. „auch praktisch.“
    Dräng' ich mich auf? Will er das überhaupt?
    „Mensch, Nick“, sagt er, „das wäre absolut meine Wunschvorstellung ... du müsstest aber hier richtig wohnen.“ „Und im Gästezimmer schlafen, ich weiß“, sage ich. Er zieht eine Grimasse. „Wie soll ich's bloß sagen?“ „Irgendwann tust du's ... wenn du soweit bist“, sage ich und habe plötzlich das eigenartige Gefühl, älter zu sein als er. „Ich liebe dich, Nick“, sagt er. Ich nehme seine Hand und drücke sie.
     
     
Jan
     
    „Also bis Mitte Oktober“, sage ich, „dann geht dein Studium weiter und du weißt noch nicht, welche Kurse du belegen musst...?“
    „Kein Problem“, sagt er, „wenn ich meinen Rechner mitnehme. Und zeichnen kann ich hier auch.“
     
    Wir machen den ganzen Tag Pläne. „Ruf sie an“, sagt er am Abend.
    „Mach' ich morgen, sie können ja schon zum Kaffee kommen, dann reden wir darüber.“
    „Und was mach' ich?“, fragt Nick.
    „Du bleibst hier“, sage ich. „Du hast mich besucht, was ist denn dabei?“
     
    Wir fahren essen.
    'Er sieht echt gut aus', denke ich, als er vom Klo kommt. Eine junge Frau am Nebentisch lacht ihn an. Er grinst zurück. „Hast du schon 'mal mit 'ner Frau geschlafen?“, frage ich ihn. „Jain“, sagt er und zieht eine Grimasse. Ich lache. „Was denn nun?“
    „Na, nicht so richtig ... ich erzähl's dir mal bei Gelegenheit.“
    „Und?“
    „Das war's einfach nicht“, sagt er. Ich beuge mich vor. „Ich freu' mich auf nachher“, sage ich leise. Er lächelt mich an.
     
     
Nick
     
    Wir stehen spät auf, laufen wieder und frühstücken in aller Ruhe. Es gibt so vieles, in dem wir uns ähnlich sind. Er trinkt z.B. den Kaffee schwarz oder mit ganz viel Milch, so wie ich's auch mag. Und bei den Brötchen pult er auch immer das Eingeweide heraus, um es zum Schluss mit was Süßem zu essen. „Renate hat's immer genervt“, gesteht er grinsend und streicht sich Marmelade drauf. Im Urlaub ist mir schon aufgefallen, dass er auch nach einer bestimmten Reihenfolge vorgeht beim Essen. Genau wie ich, hebt er sich das Beste immer bis zuletzt auf. Wahrscheinlich wird er beim Kuchen auch zuerst den Rand, dann das weiche Innere essen...
    „Ich hab' sie für vier Uhr eingeladen“, sagt er, als er vom
    Telefonieren

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