Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Titel: Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
Vom Netzwerk:
sich 'ne Brille verschreiben zu lassen).
    „Na? Was ist los?“, fragt sie und mein Kummer findet ein Ventil. Wir essen.
     
    „Also Russell Crowe mit drei Kindern, ja?“ Ich nicke. „Und fünfzehn Jahre älter.“ Ich schweige.
    „Und vorher hatte er noch nie mit 'nem Mann?“ Ich schüttle den Kopf.
    Sie seufzt. Ich auch.
     
     
Jan
     
    'Es ist der absolute Wahnsinn mit ihm', denke ich, als ich zurücklaufe. Sehe ihn vor mir, spiele in Gedanken unsere letzte Begegnung noch einmal durch ... und merke, wie's mich augenblicklich wieder in Erregung versetzt. 'Stop', befehle ich mir, 'sofort aufhören.'
     
    Renate sitzt mit den Kindern in der Küche.
    „... das sieht vielleicht stark aus, echt“, sagt Christoph, als ich reinkomme.
    „Ne, Papa? Nicks Zimmer!“
    „Ja. Ist mal was ganz anderes!“
    „Also, er hat mir versprochen, so was auch bei mir zu machen“, sagt Christoph stolz, „ich soll mir was überlegen!“ Katharina sieht mich an. „Ob er auch was bei mir malt?“, fragt sie.
    „Bestimmt“, sage ich, „wenn er die Zeit dazu hat ... er muss ja auch arbeiten.“
     
     
Nick
     
    Ich bin erst spät am Abend von Franziska zurück. Sie weiß auch keinen echten Rat. Ist ja auch anders als meine bisherigen Liebschaften. Die Typen waren alle so alt wie ich und überhaupt...
     
    „Keine Eile, Nick“, sagt sie mir beim Abschied, „lass' ihm Zeit.“
    Er hat auf meinem Handy angerufen, ich hab's mal wieder zu Hause liegen lassen. Ich will gerade den Hörer nehmen, da klingelt's .
    Ich melde mich.
    „Nick ... ich hab 'den ganzen Abend an dich gedacht ... wo warst du?“
    „Bei meiner Mutter“, sage ich, „schönen Gruß soll ich dir sagen. Unbekannterweise.“ „Danke!“ Er klingt echt erfreut.
    „Ist sie geschockt?“
    „Das nicht ... sie ist ja einiges von mir gewohnt. Allerdings habe ich auch noch nie 'n Vater mit drei Kindern angeschleppt!“ Ich höre ihn seufzen.
    „Wäre einfacher, wenn ich schwul und Single wäre, was?“
    „Das ja, aber du wärst schon weg ... so was wie du bleibt nicht lange solo!“
    „Red' keinen Mist! Wieso?“
    „Du willst bloß Komplimente hören!“
    „Unsinn ... so bin ich nicht!“
    „Weiß ich doch“, sage ich zärtlich, „deshalb bin ich ja so irre verliebt in dich!“
    „Ich auch“, sagt er, „ich bin auch verliebt ... so irrsinnig verliebt wie noch nie! Was hast du mit mir gemacht?“, fragt er.
    „Nichts“, sage ich glücklich, „gar nichts!“
    „Wir sehen uns beim Training ... wann ist das?“
    „Mittwochs um halb acht“, sage ich, „halb acht bis halb zehn, danach gehen wir meistens noch in die Kneipe ... also ich bin nicht jedes Mal dabei“, sage ich, „und du musst ja auch zurück wegen der Kinder und so ...“
    „Schon klar.“
    „Jan?“
    „Ja?“
    „Ich ... bin unheimlich glücklich mit dir.“
    „Ich auch, Nick ... ich freue mich schon auf Mittwoch.“
    „Ich mich auch.“
     
    Beinahe hätte ich 'ich liebe dich' gesagt. Das habe ich außer zu Mats damals noch nie jemandem gesagt ... weil's auch noch nie so war wie mit ihm.
     
     
Jan
     
    Diese Woche haben die Großen noch Ferien. Katharina bringt Lily in den Kindergarten und holt sie auch wieder ab, ich mache früher Schluss im Geschäft.
    „Die haben mich gefragt, ob Mama krank ist“, erzählt sie mir am Abend, „ich hab' gesagt, dass sie ausgezogen ist. War das okay?“
    Natürlich, die Leute wundern sich.
    „Ja ... stimmt ja auch, oder?“
    „Werdet ihr euch scheiden lassen?“, fragt sie.
    „Ich weiß nicht. So schnell wohl noch nicht“, sage ich.
    „Mama hat einen Freund ... bist du traurig deswegen?“
    Ich seufze. „Nein ... ich bin ihr auch nicht böse ... wir haben uns einfach auseinandergelebt ... Renate ist das viel eher bewusst geworden als mir.“
    „Suchst du dir jetzt auch eine Freundin?“, fragt sie.
    Ich spüre doch tatsächlich, dass ich rot werde, aber wir sitzen auf der Terrasse und es ist bereits dämmrig.
    „Nein“, sage ich, „das hatte ich eigentlich nicht vor.“ Wie werde ich das jemals sagen können?
     
     
Nick
     
    Der Alltag hat wieder voll zugeschlagen. Seit drei Tagen fahr' ich wieder Taxi.
    Heute Nachmittag hat mir ein Hund ins Auto gepinkelt und irgend so'n Idiot hat 'ne Schramme am linken Kotflügel hinterlassen und sich einfach verpisst!
    Der einzige Lichtblick heute ist das Training. Ich freu' mich schon den ganzen Tag drauf.
    Ausgerechnet heute kommt Josy später von der Arbeit. Es ist kurz vor sieben. Ich stehe

Weitere Kostenlose Bücher