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Nicolai

Nicolai

Titel: Nicolai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Balasch
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schönste Mann der Welt. Alles andere hat Zeit.

 
    Langsam
fuhren wir aus dem Parkhaus heraus, ich schaute nach oben zum Himmel der mit
grauen Wolken bedeckt war. Er bog links ab und schlängelte sich gekonnt
zwischen den anderen Autos auf die Straße. „Ich muss dir noch meine Adresse
sagen.“, versuchte ich ein Gespräch anzufangen. Er sah mich kurz an und
grinste. „Brauchst du nicht. Ich weiß wo du wohnst.“ Erstaunt sah ich ihn an.
„Woher denn?“ „Ich kann Gedanken lesen.“ Erstaunt blickte ich ihn an. „Das war
ein Scherz.“, reagierte Nicolai amüsiert. „Ich hoffe du verzeihst mir.“, sagte
er etwas leise und schaute mich kurz von der Seite an. Dabei verzog er so süß
sein Gesicht, ich hätte ihn knutschen können. Natürlich war das ein Scherz.
Aber die Frage blieb offen, woher er meine Adresse wusste. Bestimmt hatte er
die Daten aus dem Krankenhaus. Ach egal. „Ja, ist schon o.k.“, sprach ich zu
ihm und schaute auf die Straße. Ich konnte irgendwie keinen klaren Gedanken
fassen. Nicolai drückte einen Knopf am Armaturenbrett und aus den Lautsprechern
kam Musik. Schöne, sanfte wohlklingende Musik, die mich zum Nachdenken anregte.
Ich fühlte eine seltsame Vorahnung in mir aufkommen. Die Begegnung mit Nicolai war
schicksalshaft. War Nicolai vielleicht so etwas wie mein Schutzengel? Ein Mann
- nicht von dieser Welt?

 
Ein neuer Job

 
    Nicolai
begleitete mich bis zu meiner Wohnungstür. Ich bat ihn noch hinein, doch er
lehnte ab. Als ich die Wohnungstür aufgeschlossen hatte gab er mir meinen
Karton. Er sah mich an und strich mir wie im Krankenhaus zärtlich mit seinem
Finger über meine Wange. Ich fühlte, dass sein Finger ungewöhnlich kalt war. Also
ich hatte auch oft kalte Hände, aber diese Kälte war irgendwie anders. Nicolai
blickte mir tief in die Augen und kam ein Stück näher auf mich zu. Fast hätte
ich angenommen er würde mich gleich küssen. Doch irgendwie war er zögerlich.
„Soll ich uns einen Kaffee machen?“, fragte ich ihn, um die Situation etwas
aufzulockern. Doch er winkte ab. „Ich muss los.“ Er drehte sich um und ging
schnell die Treppe hinunter. Diese Reaktion hatte ich nun gar nicht verstanden.
Hatte ich etwas falsch gemacht? War ich zu aufdringlich? Schickte es sich nicht,
als Frau einen Mann zum Kaffee einzuladen? Mein letztes Date war ja auch schon
eine Ewigkeit her und im Grunde genommen hatte ich null Ahnung was Männer
angeht. Maria! Ich sollte Maria anrufen. Die weiß immer eine Antwort. Gerade
wenn es um Männer ging. Ich ging in meine Wohnung und schloss die Tür.

 
    Etwas
aufgewühlt wegen der Ereignisse der letzten Tage ging ich durch meine kleine
Wohnung. Alles war noch so wie ich es hinterlassen hatte. Eigentlich logisch.
Wer sollte auch hier gewesen sein? Schließlich war ich ja alleine. Nur nicht
sentimental werden. Und doch wurde ich irgendwie traurig. Ich verspürte
Sehnsucht, große Sehnsucht nach Nicolai. Gedanklich ließ ich mir jede einzelne
Szene, jedes einzelne Wort von Nicolai immer wieder durch meinen Kopf gehen.
Was war das eigentlich was mich an ihm so faszinierte? Eines war auf jeden Fall
klar, er war einfach bildhübsch. Und irgendwie hatte er so eine geheimnisvolle
Ausstrahlung, die mich immer mehr in seinem Bann zog. Und er hatte mich
gerettet. Obwohl ich mich daran gar nicht mehr so richtig erinnern konnte.
    Ich
ging an den Kühlschrank und öffnete ihn. Mal sehen was dieser noch so hergab.
Irgendwie hatte ich Hunger. Doch ich fand nur einen bereits angeschimmelten
Käse. Auch die Gemüsepizza von wahrscheinlich vor 2 Wochen hatte auch schon
alle Farben angenommen. O.k. dachte ich mir, ich werde Einkaufen gehen und mir
dann einen neuen Job suchen. Doch irgendwie hatte ich auf diese Dinge so
überhaupt keine Lust. Ich warf mich auf mein Bett und dachte an Nicolai – und
schlief ein.

 
    Lautes
Klingeln an meiner Wohnungstür riss mich aus meinem Schlaf. Oh Gott! Wer ist
das denn? Ich sprang auf und ging zur Tür. Durch den Türspion erblickte ich Maria.
Mein Gott, die hatte ich total vergessen. Freudig machte ich ihr die Tür auf.
„Mensch Alexandra, wo steckst du denn? Ist was passiert? Warum meldest du dich
nicht?“, schoss eine Frage nach der anderen aus ihr heraus. „Maria. Tut mir
leid. Ich hatte einen Unfall. Ich lag im Koma. Seit gestern bin ich erst wieder
zu Hause.“ Maria schrie auf. „Was? Einen Unfall?“ Sie nahm mich in die Arme und
drückte mich fest an ihre Brust. Ich bekam kaum Luft und

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