Nicolai
versuchte mich aus
ihrer Umarmung zu befreien. „Ich mach uns einen Kaffee und dann will ich alles
wissen.“. Ich ging ins Badezimmer und nahm eine heiße Dusche. Mit einem Handtuch
um den Kopf gewickelt und in meinem weißen kuschligen Bademantel setzte ich
mich an den Tisch wo bereits Maria ihren Kaffee schlürfte. „Deine Milch ist
alle.“, kam es fast vorwurfsvoll aus ihr heraus. „Oh tut mir leid Maria! Ich
bin erst seit gestern wieder in meiner Wohnung. Und Einkaufen war ich noch
nicht.“, konterte ich zurück. „Was ist eigentlich passiert?“, wollte nun Maria
wissen. Nachdenklich nippte ich an meiner Tasse Kaffee. So richtig konnte ich
mich ja noch nicht an alles erinnern, mir fehlte immer noch ein Stück. Also
versuchte ich so weit wie möglich ihr mein Desaster zu schildern. Und ich
erzählte ihr von Nicolai. Von meinem Retter. In diesem Moment klingelte es an
meiner Tür. Ich wollte gerade aufstehen, als Maria mir einen Wink gab sitzen zu
bleiben. Sie ging zur Tür und öffnete. Ich hörte einen kurzen weiblichen Schrei
und dann eine mir vertraute Stimme. Eine Stimme, die sofort mein Blut in
Wallung brachte. Nicolai? Ja, es war Nicolai. „Hallo, ich wollte zu Alexandra.
Ist sie zu Hause?“ Ich sprang auf und eilte zur Tür. Freudestrahlend blickte ich
ihn an. Maria blieb der Mund offen stehen. Ihr Blick wanderte zu mir und dann
wieder zu ihm. „Also du bist Nicolai. Alexandra‘s Retter. Hi, ich bin Maria.“ Lächelnd streckte sie ihm ihre Hand zur Begrüßung
entgegen. Nicolai nickte kurz und gab ihr die Hand. „Komm doch rein.“, bat ich
nun endlich Nicolai. Und diesmal tat er es auch. Ich sah Maria eindringlich an
und hoffte sie würde aus meinen Augen herauslesen können, dass sie verschwinden
sollte. Aber Pustekuchen. Maria war von ihm anscheinend genauso fasziniert wie
ich, so dass sie ihre Augen von ihm nicht abwenden konnte. Fast hatte ich den
Eindruck sie starrte ihn regelrecht an. „Wollen wir alle einen Kaffee zusammen
trinken?“, fragte sie ihn nun auch noch ganz ungeniert. „Also das wäre ganz entzückend, mit zwei so
hinreißenden Damen einen Kaffee zu trinken. Aber ich habe nicht viel Zeit. Ich
wollte nur nach Alexandra sehen, wie es ihr geht.“ Wieder sah ich Maria
eindringlich an und funkelte böse mit den Augen. Und endlich kapierte sie es. „Alexandra,
ich mach mich mal auf den Weg. Ich rufe dich heute Abend an.“ Sie drückte mir
ein Küsschen auf die Wange, nahm ihre Tasche und ging zur Tür. Süß lächelte sie
Nicolai an, als sie an ihm vorbeiging. „Schnapp ihn dir, es wird Zeit, dass du
mal was zwischen die Beine bekommst.“, gab sie mir mit nicht geraden leisen Worten
beim Abschied zu verstehen. Toll dachte ich, das hat Nicolai jetzt bestimmt
gehört. Mein Gott war mir das peinlich. Als ich mich Nicolai zuwandte sah ich,
dass er ein ziemlich verschmitztes Lächeln in seinem Gesicht hatte. Langsam
ging er durch meine Wohnung und sah sich jedes Zimmer an. Ich, immer noch mit meinem
Handtuch um den Kopf und im Bademantel, war irgendwie verlegen. „Hast du denn
schon etwas gegessen?“, fragte er mich fast etwas besorgt. „Nein, ich muss erst
Einkaufen gehen.“ „Dann zieh dir was
über. Ich lade dich zum Frühstück ein.“ Er will mit mir frühstücken gehen? Frühstück
mit Nicolai? Wir beide zusammen. Was ziehe ich denn jetzt an? Ich bin ja gar
nicht vorbereitet. In diesem Moment sah mich Nicolai an, und ich hatte den
Eindruck er würde meine Gedanken wirklich lesen können. „Lass dir Zeit, ich
warte gerne.“ Mir wurde auf einmal heiß und leichte Röte stieg mir ins Gesicht.
„Ich beeile mich.“, stotterte ich hervor und verschwand ins Badezimmer. Nicolai
setzte sich derweil an den Küchentisch und wartete. Nach fast einer halben
Stunde gut überlegtem „Was ziehe ich denn nun an?“ stand ich fix und fertig vor
ihm. Lächelnd blickte er mich mit seinen geheimnisvollen Augen an. Und ich
lächelte zurück.
Ich
hatte keine Ahnung, wohin er mit mir zum Frühstück fahren würde, aber ich wollte
diese Gelegenheit natürlich nutzen und mehr über ihn erfahren. Ich hatte viele
Fragen auf meiner Seele und es wurde Zeit für Antworten. Mit welcher Frage
fange ich jetzt an, überlegte ich mir, als wir bereits auf der Straße mit
seinem Auto fuhren. „Ich war eigentlich die ganze Zeit ganz schön unhöflich zu
dir.“, sprach auf einmal Nicolai und blickte kurz zu mir. „Ich hatte mich dir
noch gar nicht richtig vorgestellt.“ Nun verschlug
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