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Nie genug (German Edition)

Nie genug (German Edition)

Titel: Nie genug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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drücken.“
    „Ist dir überhaupt bewusst, wie stolz du auf dich sein kannst? Du nimmst mir das hoffentlich nicht übel, dass ich ein bisschen dein Pseudonym gegoogelt habe. Deine Fangemeinde ist ja der Hammer. Und ich kann den Frauen da nur zustimmen. Du bist wirklich gut, Emma. Vier Romane habe ich schon durch, und das ist wirklich kein Genre, was ich sonst lesen würde. Aber die sind wirklich fesselnd. Hab ich gerade drei Mal hintereinander „wirklich“ gesagt?“
    „Hast du“, antworte ich lachend. „Und danke für das Kompliment. Es ist ein großer Luxus, als deutsche Liebesromanautorin davon leben zu können. Natürlich habe ich kein riesiges Einkommen, aber ich kann meine Rechnungen davon bezahlen.“
    „Und du hast einen Job, den du liebst. Das ist Gold wert.“
    „Das stimmt allerdings.“ Ich kann nicht anders, als mir vorzustellen, wie Sam gerade auf seiner Couch liegt, vermutlich noch in seinen Trainingsklamotten, oder auch nur in seiner Trainingshose.
    „Du solltest mit Nadine darüber reden, Emma. Sie wird zu recht sauer sein, wenn du es ihr noch länger verschweigst.“
    Das ist mir schon länger klar, aber bisher habe ich nicht den richtigen Anfang finden können.
    „Das werde ich, Sam. Sobald sich eine Gelegenheit bietet.“
    „Willst du wissen, warum ich letzte Nacht gegangen bin?“, fragt er leise.
    „Ich denke schon.“ Auch wenn mir die Antwort vermutlich nicht gefallen wird.
    „Du beneidest Frauen wie Jule, worum auch immer. Das ist es, was Frauen wie Jule von mir bekommen. Einen distanzierten Fick und ein leeres Bett am nächsten Morgen. Gute Nacht, Emma.“
    Das Klicken des beendeten Anrufs fühlt sich wie ein Tritt in die Magengrube an.
     

22.
     
    Eine Woche, eine verfluchte Woche lang hat er sich nicht gemeldet. Ich war zu beleidigt, um den ersten Schritt zu machen. Doch ausgerechnet heute, wo ich nach Hamburg muss, fängt er an, mir zu texten.
    Ich stehe gerade in der Küche und mache mir eine vorbildliche Proviantbox mit Obst, Brot und Rohkost fertig, als die erste Nachricht kommt.
     
    - Hab eine gute Zeit in Hamburg, Em. Und sei stolz auf das, was du tust. Ich bin es. Sam –
     
    Die Nächste folgt eine halbe Stunde später, obwohl ich nicht geantwortet habe.
     
    - Deine Bücher habe ich durch. Die Storys sind tiefgründig und mit einer nachvollziehbaren Handlung. Die Sexszenen sind genau richtig platziert und verdammt heiß. Ich will mehr von dir lesen. Sam –
     
    Wieder eine halbe Stunde später, ich bin gerade dabei, meinen Koffer ins Auto zu wuchten, kommt die nächste Nachricht.
     
    - Du kannst mich ignorieren, soviel du willst. Ich geb trotzdem nicht auf. Ich liebe dich. Aber jetzt werde ich dich nicht weiter stören, damit du gar nicht erst in Versuchung kommst, während der Autofahrt meine Nachrichten zu lesen. Bis bald. Sam –
     
    Kopfschüttelnd stecke ich mein Handy in die Freisprecheinrichtung und starte den Wagen. Sam ist einfach unverbesserlich. Es ist, als hätte ich ihn im Nacken, wobei er gar nicht wissen kann, wo ich gerade bin. Zwei Stunden später als geplant komme ich im Hotel an, da ich von einem Stau in den nächsten geraten bin. Ich habe gerade meinen Koffer ausgepackt, als wieder eine Nachricht vom Sam kommt.
     
    - Während du einschläfst, trittst du mir entweder vors Schienbein oder brichst mir fast die Hand mit deinen unkontrollierten Muskelzuckungen. Manchmal lächelst du auch, obwohl du schon schläfst. Sam –
     
    Darauf muss ich reagieren, obwohl ich gerade überhaupt keine Zeit habe.
     
    - Warum, Sam? Warum heute? Emma –
     
    - Damit du verstehst, dass ich dich nicht vergesse, nur weil du nicht bei mir bist. Sam –
     
    Ich hatte gar nicht vor, darauf zu antworten, doch Sam braucht keine Reaktion von mir, um weiter zu texten.
     
    - Ich will dich zurück, Em. Ich liebe dich. Solange du mir nicht deutlich sagen kannst, dass du mich nicht willst, werde ich nicht aufgeben. Sam –
     
    Es ist so gemein, wenn er immer wieder davon anfängt. Natürlich kann ich ihm nicht sagen, dass ich ihn nicht will, denn das wäre eine Lüge. Ich liebe ihn. Ja, tatsächlich, ich liebe ihn.
    Ich habe gerade keine andere Wahl, als das abzuschütteln, denn ich muss mich fertigmachen und auf die Fragerunde vorbereiten. Tina holt mich in einer Stunde ab, und ich muss noch duschen und meine Haare machen.
     
    „Das ist nicht dein Ernst, Tina. Ich kann da nicht raus.“ Ich bin die Letzte hinter der Bühne, und meine Knie zittern. Meine Agentin hat

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