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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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Erleichterung schwankend ging er näher an sie heran und griff nach ihr.
    Sie wirbelte herum. »Wer zum Teufel sind Sie?«
    Er stammelte: »Ich … dachte, ich würde Sie kennen.«
    Aus der Nähe konnte er ihre stark geschminkten Augen und ihr gesträhntes Haar noch deutlicher erkennen. Beides ließ sie derart billig aussehen.
    Sie hielt sein Zögern für Schwäche. »Nun, Sie haben sich geirrt.«
    Ihr Parfum verursachte eine peinliche Versteifung an seinem Körper. Gott, er wollte sie berühren. Er schaute zu ihr auf. Ihr Gesichtsausdruck zeigte deutlichen Widerwillen. »Ich wollte nicht so plump sein.«
    »Zisch ab, du Freak!« Sie drehte sich um und ging weiter.
    Die Abweisung bewirkte, dass Allen sich wie ein unbeholfener Schuljunge fühlte, und das machte ihn wütend. Er verdiente eine solche Missachtung nicht. Ihm gebührte Besseres.
    Nur ein halber Meter trennte sie, doch der Abstand nahm rasch zu. Wenn er sie aufhalten wollte, musste er jetzt handeln. Schnell holte er sie ein und legte ihr diesmal die Hand entschlossen auf die Schulter.
    Sie drehte sich zu ihm um und wich zurück. »Fassen Sie mich nicht an!«
    Er zog ein goldenes Kettchen aus der Tasche und ließ es vor ihrem Gesicht baumeln. Für den Bruchteil einer Sekunde nahm das wertvolle Schmuckstück ihre Aufmerksamkeit gefangen. Sie war schöne Dinge nicht gewöhnt. »Das ist für Sie.«
    »Hübsch.«
    »Frauen mögen doch immer schöne Dinge, oder?«
    Ihre Augen verengten sich, und sie starrte ihn an. »Wer sind Sie?«
    Seine Hand schnellte blitzschnell nach vorn. Er packte ihr Handgelenk und drehte ihr den Arm auf den Rücken, während er ihr gleichzeitig mit der anderen Hand den Mund zuhielt. Mithilfe seines Körpergewichts drängte er sie gegen die Mauer. Bevor sie schreien konnte, drückte er ihr seinen Unterarm gegen den Hals und hielt sie damit fest. »Du wirst mich nicht noch einmal verlassen.«
    In ihren Augen flackerte panische Angst. Sie trat nach ihm und zerkratzte ihm die Hände. Es gelang ihr, sich von der Mauer zu lösen. »Wer bist du, du krankes Arschloch?«
    Ihre Brust hob und senkte sich schnell, und er wollte sie so gern berühren und Dinge mit ihr tun, die grundfalsch waren. Zornig schleuderte er sie erneut gegen die Mauer. »Verführerin.«
    Aus seiner Tasche angelte er eine Spritze, stieß sie ihr in die Brust und drückte die Flüssigkeit in ihren Körper. Beinahe augenblicklich brach sie zusammen.
    Er vergewisserte sich nach beiden Seiten, dass niemand ihn beobachtet hatte. Dann legte er ihr den Arm um die Schultern, zog sie hoch und schleifte sie die Gasse entlang. Falls jemand sie sah, würde es wirken, als helfe er ihr zu seinem Transporter.
    Der Kleinlaster stand am Eingang des Gässchens. Er zog sie auf die Beifahrerseite, öffnete die Tür und setzte sie aufrecht auf den Sitz. Er schloss den Gurt, damit sie nicht nach vorn sackte.
    Als Allen hinter das Steuerrad glitt, raste sein Herz, und sein Hemd war schweißnass. Aber er fühlte sich gut. Und schon bald würde sie zur Familie gehören.

7
    Samstag, 12. Januar, 8:00 Uhr
    Jacob lehnte an der Theke im Pausenraum und umfasste mit beiden Händen einen Kaffeebecher. Er hatte gerade zwei Aspirin eingeworfen und war nicht gerade guter Stimmung.
    »Du siehst zum Fürchten aus«, bemerkte Zack, als er hereinkam und sich ebenfalls einen Kaffee einschenkte. »Warst du die ganze Nacht hier?«
    »Ja. Die Überwachungsbänder vom Parkplatz sind gekommen. Ich wollte sie mir ansehen.«
    Zack runzelte die Stirn. »Warum hast du mich nicht angerufen?«
    »Wozu uns beiden den Abend versauen? Du hast ohnehin so wenig Zeit mit Lindsay.«
    In Zacks Augen zeigte sich der Anflug eines Lächelns. »Es war schön, einfach nur mit ihr zusammen zu sein.« Er trank einen Schluck Kaffee. »Und, worauf bist du gestoßen?«
    »Es hat eine Weile gedauert, aber ich habe die sechzig Sekunden Material gefunden, die wir brauchen.«
    Zack beugte sich vor. »Ist Jackie darauf zu sehen?«
    Jacob nickte. »Letzte Woche Freitag, zweiundzwanzig Uhr einundzwanzig. Komm mit in den Konferenzraum und schau dir die Aufnahme an.«
    Sie gingen über den mit Teppich ausgelegten Flur und durch die zweiflügelige Tür in den Konferenzraum. An den Wänden hingen Whiteboards und eine große Karte des Countys. Ein u-förmiger Konferenztisch öffnete sich zur Stirnseite des Raumes, wo auf einem Metalltisch ein Fernsehgerät und ein Videorekorder standen.
    Jacob trank einen Schluck Kaffee und nahm die Fernbedienung in die

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