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Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Titel: Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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natürlich – weiterblickte als bis zu den Schlagzeilen und dem Tod und der Sensation.
    Aber auch sie hatten sich Gedanken über Trines Tod gemacht, jede für sich. Sie hatten überlegt, geweint und es in den Gesichtern der anderen gesehen. Sie hatten es einfach nur nicht ausgesprochen: Wer hat es getan? Wer hat Trine umgebracht? Wenn es nun jemand ist, den wir kennen …!
    Die Angst war wie die Trauer – lähmend, schwer und leer. Ein Vakuum. Alle alltäglichen Bezugspunkte waren verschwunden, plötzlich wurde das Leben von anderen Dingen beherrscht.
    Sie befanden sich im Auge des Sturms, wo alles stillstand und das Chaos rundherum merkwürdig abstoßend und gleichzeitig beinahe lächerlich wirkte.
    Die Reporter vor der Schule. Hallo, du warst doch bei ihr in der Klasse, oder?
    Panische Eltern. Sei vorsichtig!
    Die Fernsehnachrichten. Zeitungen. Die Polizei!
    Die Beamten hatte sie befragt und Trines Zimmer versiegelt. Jeden Millimeter hatten sie unter die Lupe genommen, jedes Stück Papier gelesen, jedes Kleidungsstück auf DNA untersucht.
    Als Benedicte, Vilde und Nora davon erfahren hatten, war es ihnen kalt den Rücken runtergelaufen: Was hatten sie in Trines Zimmer gefunden? Lauter alten Kram von früher? Irgendwas Schlimmes oder Peinliches, das wir besser nicht getan hätten?
    Aber auch darüber hatten sie nicht gesprochen. Eigentlich hatten sie überhaupt nicht miteinander geredetet, bis Benedicte auf dem Schulhof gesagt hatte: „Ich weiß, wer es getan hat.“
    Und jetzt saßen sie zusammen und Benedicte wiederholte noch einmal: „Ich glaube, ich weiß, wer es getan hat. Ja, ich weiß es. Ich bin mir sicher. Ja, ich weiß auch, wer Synnøve Viksveen umgebracht hat.“
    Und dann erzählte sie von Wolfman. Und von Nick und der Viksveen und dem Film. Dass sie dazu gezwungen worden war, in der Schule die DVD mit dem Video in Nicks Rucksack zu schmuggeln. Dass Wolfman ihr gedroht hatte. Falls sie ihn verriet, würde er eine ihrer Freundinnen töten …

7
    â€žSie ist in ihrem Zimmer“, sagte Werner. „Hier oben.“ Er winkte Wolfman die Treppe hinauf.
    Die Stufen quietschten bei jedem Schritt. Oben roch es besser und heller war es auch. An den Wänden klebte eine blassblaue Blümchentapete und ein paar große Fenster ließen die Abendsonne herein. Wolfman war überrascht. Er war noch nie im ersten Stock gewesen.
    â€žDanke, dass Sie es einrichten konnten“, sagte Werner. Seine Hände bewegten sich nervös. Er leckte sich die Lippen. „Ich weiß nicht recht“, sagte er. „Es scheint ihr ja besser zu gehen, aber …“
    Wolfman seufzte. „Wo ist sie?“
    â€žIn ihrem Zimmer.“ Werner machte mit der einen Hand eine unbestimmte Geste.
    â€žBringen Sie mich zu ihr“, sagte Wolfman.
    â€žJa. Ja. Natürlich.“
    Werner ging voran. Sie kamen an einer offenen Tür vorbei. Wolfman warf einen Blick in den Raum. Es war ein kleines, einfaches Zimmer, nur ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl. Die Wände waren weiß gestrichen und aus dem Fenster konnte man über die grünen Felder des Nachbarhofs schauen.
    Auf dem Bett saß ein Junge mit Kopfhörern in den Ohren. Er war groß und dünn und dunkelhaarig – gut aussehend auf eine natürliche, lässige Art. Als bräuchte er nichts dafür zu tun.
    Wolfman spürte einen Stich von Eifersucht. Er wusste, wer das war. Nick. Synnøve Viksveens Nick. Du bist das also … Mit dir hat sie also geschlafen. Auf dich war sie so unglaublich scharf, dass sie dich unbedingt nachholen musste, als sie hergezogen ist.
    Der Junge sah auf und begegnete seinem Blick. Seine Augen waren abgründig und braun – und misstrauisch. Wolfman stutzte. Für einen Moment stockten seine Gedanken, er spürte eine Spannung in der Luft. Wusste Nick was?
    Nein. Wolfman schüttelte den Gedanken ab. Wieso sollte er? Er war nur ein Junge, ein kleiner Dieb, ein Idiot, der Benedicte beinahe vergewaltigt hatte.
    Fuck you, pretty boy. Ich kann dich kaputt machen! Wenn’s sein muss mit gefesselten Händen.
    Dann war der Augenblick vorüber. Er war an der offenen Tür vorbei, und er hörte Werner etwas sagen, das er nicht ganz mitbekam.
    â€žWie bitte?“
    â€žHier ist es“, sagte Werner und zeigte auf eine angelehnte Tür. „Das ist Elines Zimmer.“
    â€žOkay.“ Wolfman nickte und nahm

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