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Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Titel: Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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weiß nicht, vielleicht hab ich mich erkältet oder so.“
    â€žAh“, sagte Nora.
    Er lügt , dachte sie. Er brütete ganz sicher keine Erkältung aus, aber trotzdem war sie irgendwie erleichtert. Er machte nicht mit ihr Schluss, sie konnte noch ein paar Stunden oder Tage oder Wochen mit ihm zusammen sein.
    Er musste ihre Zweifel bemerkt haben, denn er sagte schnell: „Hast du Lust, heute Abend was zu unternehmen?“
    In den letzten Tagen seit dem Mord hatten sie sich außerhalb der Schule nur selten gesehen. Es war nicht mehr so einfach, sich abends irgendwo zu treffen.
    Die ganze Zeit wurde darüber geredet, wie gefährlich es war, es konnte ja alles Mögliche passieren!
    Aber jetzt haben sie ihn , schoss es Nora durch den Kopf. Der Mörder ist keine Gefahr mehr. Vielleicht wird bald alles wieder normal.
    Wie schon so oft in den letzten Wochen spürte sie einen Stich von schlechtem Gewissen und Trauer und er ging tief.
    Trine war tot und sie – Nora – hatte nichts Besseres im Sinn, als sich nach Normalität zu sehnen. Sie wollte nicht, dass ihr erster Gedanke nach dem Aufwachen noch länger dem Mord galt. Sie wollte, dass Trine eine Erinnerung wurde, mehr nicht. Ein alter Film im Kopf, das Gefühl von etwas Vergangenem, woran man dachte, wenn es gerade passte …
    â€žJa“, sagte sie, während in ihr etwas tiefer und tiefer bis auf ihren Grund fiel und dort so hart aufschlug, dass es schmerzte. „Wir können gern was unternehmen.“

2
    Der Ermittlungsleiter nahm die Kaffeekanne, die auf dem Boden neben dem Tischbein stand, und hielt sie Wolff hin. Der schüttelte den Kopf. In aller Ruhe goss sich der Ermittlungsleiter ein und stellte die Kanne zurück. Dann sagte er: „Wir könnten zum Beispiel über Ihren Rechner reden. Über die Fotos von Trine …“
    Wolff zog eine Grimasse. So what? „Sie können reden, worüber Sie wollen“, blaffte er. „Ich habe nicht vor, noch irgendwas zu sagen.“
    â€žAls wir in Ihr Haus kamen“, fuhr der Ermittlungsleiter unbeeindruckt fort, „als wir Sie festnahmen, sah es aus, als wäre gerade bei Ihnen eingebrochen worden. Irgendwer ist durch die Terrassentür bei Ihnen eingestiegen. Sie sagten, es würde nichts fehlen, aber wir wissen, dass Sie einen Laptop besitzen, der allerdings spurlos verschwunden war. Als wir Sie danach fragten, gaben Sie an, dass der Rechner im Büro wäre. Wir haben dort noch am selben Abend gesucht, aber nichts gefunden. Der Computer war weg und Sie konnten uns keine Erklärung dafür geben.
    Aber dann – am Sonntagabend, zwei Tage nach Ihrer Festnahme – taucht der PC plötzlich wieder auf. Und raten Sie mal wo? Ja, genau. Im Krankenhaus, genauer gesagt, in der Cafeteria des Krankenhauses. Und dann sagen Sie: Ach ja, stimmt, ich habe am Freitag da gesessen und gearbeitet, ich muss ihn vergessen haben. Sicher war er die ganze Zeit dort . Aber das ist ein Bluff. Das wissen wir. Der Laptop stand weder am Freitag noch am Samstag dort. Niemand, der am Wochenende in der Cafeteria war, kann sich erinnern, einen Laptop gesehen zu haben. Und wissen Sie, was? Das Beste ist: Der Rechner ist so gut wie leer. Da ist fast nichts drauf – nur das Betriebssystem und ein paar Standardprogramme. Und ein Ordner mit Fotos, die Sie von Trines Leichnam gemacht haben, als sie bei Ihnen im Krankenhaus landete. Die meisten davon sind die üblichen Fotos zur Beweisaufnahme. Aber die anderen, sieben Stück sind es, die sind anders. Ich würde beinahe so weit gehen zu sagen, dass sie einen sexuellen Beigeschmack haben. Es sieht tatsächlich so aus, als hätten Sie sie in Pose gebracht und nach Perspektiven gesucht, die definitiv nichts mit Ihrem Job zu tun haben. Und ansonsten war da nichts auf Ihrem Rechner. Nichts! Das ist doch interessant. Jemand hat alle Spuren Ihrer Aktivität beseitigt, die Festplatte wurde komplett geputzt. Aber die Fotos von Trine waren noch da, absichtlich für uns hinterlassen.“
    Der Ermittlungsleiter schob seinen Stuhl zurück. Er streckte die Beine aus und kreuzte die Füße. Er machte es sich bequem und lächelte. „Sollen wir vielleicht da anfangen? Also, ich wäre bereit. Erzählen Sie mir doch mal von Ihrem Computer, Doktor.“
    â€žDa gibt es nichts zu erzählen.“
    â€žAch, jetzt kommen Sie schon. Seien Sie nicht so bescheiden.“
    Wolff

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