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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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den Rücken.
    »Oh, ja, ich weiß«, fuhr Alegni fort. »Du brauchst nicht zu wiederholen, dass die Bürger es so wollten. Du wusstest es, und du hast es zugelassen. Du kanntest meine Pläne für diese prächtige Brücke. Du warst schließlich derjenige, der damals die erwünschte Umbenennung für mich in die Wege geleitet hat. Nein, leugne es nicht. Du wolltest mich treffen. Du wusstest, dass der Stachel nicht lange währen würde, aber du hast es dennoch getan.«
    Inzwischen war das zur Schau getragene Mitgefühl gänzlich verflogen. Der wütende Tiefling trat Barrabas ein zweites Mal heftig in die Rippen. Der Mann ächzte, rollte sich auf die Seite und kugelte sich dort ein.
    »War es das wert?«, fragte Alegni.
    Ja, dachte Barrabas.
    »War es das?«, fragte Alegni noch einmal. Als keine Antwort kam, drehte er sich um und ging davon. »Komm jetzt«, befahl er kalt.
    Barrabas rollte sich auf den Rücken und atmete ein paar Mal tief durch. Dann aber warf er sich, ohne lange darüber nachzudenken – denn damit hätte er das schaurige Schwert mit der roten Klinge gewarnt –, zu einem raschen Salto nach hinten, kam wieder hoch und raste Alegni nach.
    Er löste seine Gürtelschnalle, die sich augenblicklich in einen Dolch verwandelte, und setzte zum Wurf an. Schon glaubte er an seinen Erfolg: Bestimmt war sein spontanes Vorgehen Klaue ausreichend lange entgangen, um ihm nun einen Schlag gegen den verdammten Alegni zu ermöglichen.
    Aber die Welle der Pein kam wie ein angreifender Stier, ließ ihn im Lauf erstarren und seine Muskeln gefrieren. Er hatte nicht einmal mit dem Wurf begonnen.
    Klaue packte ihn von innen und außen und verhöhnte ihn dabei. Barrabas’ Muskeln wurden kraftlos, und er brach einfach zusammen. Er konnte nicht mehr sprechen, sich nicht drehen, nicht atmen. Er konnte gar nichts, noch nicht einmal blinzeln. Es war, als wäre Barrabas’ Geist von allem, was seinen Körper ausmachte, abgekoppelt.
    Das ist der Tod, hoffte er. Oh, wie sehr er das hoffte!
    Aber es war nicht der Tod, und allmählich spürte Barrabas, wie er wieder zu sich kam. Er rollte sich auf den Rücken und blickte zu Erzgo Alegni auf, der über ihm stand. Ehe er wusste, was er tat, hob seine Hand das Messer über sein eigenes Gesicht. Er fühlte den Zwang und konnte sich nicht dagegen wehren.
    Er senkte das Messer zu seiner eigenen Wange ab, und als es in seine Haut drang, zog er es bis zum Kinn hinunter.
    Ihm kamen Bilder in den Sinn, wie er seine Finger, seine Zehen und seine Geschlechtsteile abschnitt. Er wusste, dass er mit Alegnis Schwert nichts davon hätte abschlagen können.
    Seine Hand mit dem blutigen Messer näherte sich zielstrebig seinen Hoden. Er hob den Arm. Das Messer zeigte mit der Spitze nach unten und wartete nur darauf zuzustoßen.
    Auf Befehl des Schwerts verharrte Barrabas viele, viele Herzschläge lang in dieser ebenso schrecklichen wie demütigenden Position.
    Erzgo Alegni lachte und ging davon.
    Schon nach wenigen Schritten wurde Niewinter von einer Explosion erschüttert. Als der Lärm sich verzog, verrieten Schreie von der Mauer her, dass die Stadt erneut angegriffen wurde.
    »Komm!«, verlangte Alegni.
    Barrabas richtete sich mühsam auf. Er fühlte sich so ausgelaugt, als hätte das Schwert ihm einen Großteil seiner Lebenskraft entzogen, und in seinen Gedanken hörte er dessen Stimme: Du bist nur am Leben, weil ich es so will.
    Instinktiv hielt Barrabas dagegen, dass dies kein Segen war, sondern eine einzige Qual, aber Klaue reagierte nicht auf Sarkasmus.
    Er hätte schon seit Jahren tot sein müssen. Er hatte zwei Lebensspannen hinter sich, aber er starb nicht. Er war stark, schnell und lebendig wie eh und je.
    Das Schwert ließ ihn nicht sterben. Diese Waffe, die mit einem einzigen Schnitt die Lebensenergie rauben, einen Geist ins Nichts stoßen und ihm das Leben nach dem Tod verwehren konnte, konnte seine Mordlust auch ins Gegenteil verkehren. Er lebte nur, weil dieses hellwache magische Schwert es so wollte.
    Aber er zahlte einen hohen Preis!
    Barrabas taumelte Alegni nach, bis er schließlich seine Geschmeidigkeit wiederfand. In Sichtweite der Mauer holte er den Tiefling ein, als davor gerade wieder eine Explosion dröhnte und die dunklen Silhouetten der geduckten Wachen erhellte.
    »Offenbar sind unsere Freunde zurückgekehrt«, knurrte Alegni Barrabas und den anderen Umstehenden zu.
    »Draußen bei den Bäumen!«, rief eine Frau auf der Mauer. »Die Zombies sind zurück!«
    »Und der Lich«,

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