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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Speerstab, der allerdings mehr schwarz als rot war, nämlich kohlschwarz, aber mit roten Streifen, die an pochende Adern erinnerten.
    »Eine verzauberte Waffe?«, fragte Valindra.
    »Sie bezieht ihre Macht aus dem Ring«, antwortete Sylora.
    »Für deinen Kämpfer.«
    »Natürlich. Um Jestrys Gegnern noch mehr Schmerzen zuzufügen.«
    Da erschien Jestry und kam breitbeinig auf sie zu. Er trug einen Umhang und einen Kilt, aber seine Mumienbinden waren dennoch deutlich zu sehen. Immerhin bewegte er sich nicht mehr so ungelenk wie zu Beginn. Die Binden waren besser mit seiner Haut verschmolzen, und die behandelten Häute waren bereits geschmeidiger geworden, sodass sein Gang sich normalisierte. Er kam direkt zu Sylora und starrte sie an. Die sichtbaren Teile seines Gesichts verrieten keinerlei Emotion.
    »Tut es weh?«, fragte Sylora mitfühlend.
    Jestry schüttelte den Kopf.
    »Begreifst du, wie mächtig du geworden bist?«, wollte Sylora wissen.
    Ihr mumifizierter Kämpfer lächelte.
    »Du wirst sie töten«, versprach ihm Sylora. »Du wirst mein größter Kämpfer sein. Alle werden fallen. Wir werden die Nesserer aus dem Wald jagen. Szass Tam wird von deinen Verdiensten erfahren, das versichere ich dir.«
    »Wenn wir damit fertig sind – machst du mich dann wieder wie früher?«, fragte Jestry. Er kämpfte mit jedem einzelnen Wort, als ob die Binden um sein Gesicht seine Sprechbewegungen behinderten.
    »Angeblich wird das nicht nötig sein.« Sylora hob eine Hand und streichelte Jestry über das Gesicht. »Du wirst ganz in deine neue Haut hineinwachsen. Alle Gefühle kehren zurück.«
    Jestrys Hand packte Sylora am Handgelenk, und er presste ihre Hand lange an sein Gesicht.
    »Ich habe noch ein Geschenk für dich.« Sylora hielt den verzauberten Speerstab empor.
    Jestrys Augen leuchteten begierig auf. Er ließ Syloras Arm los, trat zurück und wog die Waffe in beiden Händen.
    »Geh und mach dich damit vertraut«, befahl ihm Sylora. »Lerne ihre neuen Kräfte kennen.«
    Jestry sah sie fragend an.
    »Geh«, wiederholte sie. »Valindra und ich haben viel zu besprechen.«
    Jestry nickte gehorsam, drehte sich um und rannte davon.
    »Du weißt natürlich, dass seine Binden nicht wie die alte Haut werden«, stellte Valindra fest, als er verschwunden war. »Die ganze Prozedur ist tödlich. Jestry hat nur noch ein paar Monate zu leben, wenn er Glück hat. Wenn er Pech hat, noch ein Jahr.«
    »Er wird mir auch danach noch lange gute Dienste leisten«, versicherte ihr Sylora.
    Valindra sah erst sie an, dann den Todesring. »Das Zepter«, folgerte sie. »Du bereitest ihn darauf vor, als Untoter wiederaufzuerstehen.«
    Sylora blickte zum Wald, wo Jestry verschwunden war. »Ich habe schon damit begonnen«, flüsterte sie.
    Barrabas der Graue schrie nicht auf. Schon das war ein Triumph. Der vernichtende Schmerz hatte ihn einknicken lassen, und nur sein krampfhafter Griff um das Brückengeländer hielt ihn davon ab, auf das Pflaster zu stürzen und in unkontrollierte Zuckungen zu verfallen.
    »Der Weg des Barrabas«, sagte Erzgo Alegni zum zwanzigsten Mal und schlug seine Gabel gegen die Klinge von Klaue, um die peinigenden Energiewellen des Schwerts noch zu verstärken. Der große Tiefling kam herüber, riss Barrabas’ Hand vom Geländer und warf den Mann auf den Boden.
    »Krieche!«, verlangte er. »Krieche über die ganze Brücke, dann werde ich sie vielleicht erneut umbenennen – ja, wir werden sie die Schleimspur des Barrabas nennen. Das wäre doch viel passender!«
    Barrabas konnte seinen Herrn nur hasserfüllt anfunkeln, bekam aber keine Antwort zustande, weil er einfach nicht die Zähne voneinander lösen konnte.
    »Wie kannst du es wagen?«, herrschte Alegni ihn an und trat Barrabas in die Rippen.
    Aber der Mann reagierte kaum noch auf diesen Angriff, denn verglichen mit dem Vibrieren des grausamen Schwerts waren die Schmerzen des Tritts kaum zu spüren.
    Seufzend trat Alegni zurück, griff nach den Spitzen der Gabel, brachte sie zum Schweigen und ließ die Wellen versiegen. Sofort ebbte der Schmerz ab. Barrabas krümmte sich schwitzend auf der Brücke, japste nach Luft und presste sein Gesicht auf die Steine.
    »Was stelle ich nur mit dir an?«, fragte Alegni mit tiefem Bedauern in der Stimme – wie gern ihm Barrabas für dieses gespielte Mitleid das Herz herausgeschnitten hätte! »Ich verschaffe dir Ruhm und Ehre, und du dankst es mir mit einem solchen Vertrauensbruch.«
    Barrabas knurrte und rollte sich mühsam auf

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