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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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waren alle Untergebenen von Erzgo Alegni zusammengekommen, die nun gebannt zuhörten. »Ich hätte natürlich auch in der Stadt bleiben und Zombies kleinhacken können. Aber wozu?« Er drehte sich um und sprach direkt zu den anderen, als wäre ihr Urteil wichtiger als das von Erzgo Alegni.
    »Wozu?«, wiederholte er noch lauter. »Die Fanatiker hatten erkannt, dass sie die Mauer nicht überwinden konnten, und schienen damit zufrieden zu sein, ihre Zombies ihr Werk vollbringen zu lassen. Aber das konnte ich natürlich nicht zulassen, darum bin ich aufs Feld gesprungen. Ich wusste, dass die Fanatiker der Chance, den Grauen zu ergreifen, nicht widerstehen konnten. Ich wusste, dass sie sich auf ihre zahlenmäßige Überlegenheit verlassen und aus dem Wald stürmen würden. Immerhin winkte ihnen ja ein verlockender Lohn!«
    »Das reicht!«, brüllte Erzgo Alegni.
    »Und das ist jetzt der Dank, nachdem ich ein solches Risiko eingegangen bin?«, fuhr Barrabas fort und drehte sich wieder zu Alegni um. »Ich werde verspottet, obwohl ich dir zum Sieg verholf…«
    Er stöhnte auf, als Erzgo Alegni die rote Klinge gerade so weit zog, dass er damit die Stimmgabel in seiner Hand berühren konnte. Klaue reagierte augenblicklich mit seiner vernichtenden magischen Energie, deren Macht auf die Lebenskraft von Barrabas dem Grauen abgestimmt war.
    »Das … ist … der Dank …«, zischte Barrabas der Graue, dessen Zähne so fest zusammengebissen waren, dass die Venen an seinem Hals hervorquollen.
    Erzgo Alegni beugte sich tief herunter und flüsterte: »Du willst mich im Angesicht meiner Männer verspotten?«
    Barrabas knurrte nur, worauf Alegni das Schwert fester packte, damit es stärker wirkte.
    Barrabas fiel auf ein Knie. Er senkte den Kopf und versuchte, gegen den Schmerz anzukämpfen, aber seinen Lippen entrang sich ein Husten, der von hellrotem Blut begleitet wurde.
    »Warum zwingst du mich, dich so zu behandeln?«, fragte Erzgo Alegni, der ihn nun umkreiste. »Natürlich hast du deine Aufgabe erledigt … und zwar durchaus akzeptabel, auch wenn es mich überrascht, dass du dich in eine Lage gebracht hast, die mich zum vorzeitigen Eingreifen zwang, um dir das Leben zu retten. Vielleicht hätte ich dich lieber den Fanatikern überlassen sollen.«
    Das hätte Barrabas in der Tat vorgezogen.
    Nach einigen Herzschlägen rief Alegni schließlich sein grausames Hüterschwert zurück, das Barrabas den Grauen aus seinem Zugriff entließ. Barrabas brauchte seine gesamte Willenskraft, um nicht vornüberzukippen. Er sackte auf ein Knie, wollte Alegni aber nicht den Triumph gönnen, ihn auf dem Boden zu sehen.
    »Du hast sie entkommen lassen«, sagte Alegni.
    Es gelang Barrabas, seinen Blick dem Tiefling zuzuwenden.
    »Die Hexe, Valindra«, erklärte Alegni.
    »Den Lich, meinst du?«
    »Sie ist beides. Wenn wir sie erwischt hätten, wäre unser Sieg vollkommen gewesen. Und wenn du dich gegen die nutzlosen Fanatiker besser geschlagen hättest, hätte ich noch abwarten und den Lich leichter in die Schlacht verwickeln können.«
    Barrabas blieb unten, um die Wellen der Pein abflauen zu lassen. Er versuchte, Alegnis anmaßende Worte zu überhören, weil er genau wusste, dass der Nesser-Fürst ihn alles, was er sagte, bitter bereuen lassen würde.
    »Also musste ich mich entscheiden … weil du eben nur Durchschnitt bist«, fuhr Alegni fort. »Aber letztlich hätte mir auch Abwarten wenig geholfen. Der Lich hätte dich aus der Ferne vernichtet und sich trotzdem meinem Zugriff entzogen.«
    Alegnis Handschuh tauchte vor Barrabas’ Gesicht auf, und der Meuchelmörder wusste, dass er dieses Angebot nicht ausschlagen durfte. Er nahm die Hand an und ließ sich von dem starken Tiefling mit einem Ruck auf die Beine ziehen.
    »Wie ich bereits sagte, ich habe dich gerettet, und zwar nur aus Großzügigkeit«, betonte Alegni und starrte Barrabas herausfordernd an.
    »Danke, Herr«, sagte Barrabas. »Ich war es nicht wert.«
    »Nein«, pflichtete Alegni ihm bei. »Höchstens wenn du mir versichern kannst, dass du dir bei den Siedlern von Niewinter mit deinem Einsatz in der Schlacht und deiner rechtzeitigen Warnung vor dem drohenden Sturm einen guten Stand verschafft hast.«
    »Sie baten mich zu bleiben«, sagte Barrabas.
    Darüber dachte Erzgo Alegni kurz nach. »Du kannst dir jederzeit Zugang zur Stadt verschaffen?«
    »Sie würden mir ihre Tore weit öffnen.«
    Alegni nickte, überlegte jedoch gründlich. Schließlich wandte er sich zum Gehen. »Dann

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