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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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auf den eisigen Blick des Grauen hin zurück.
    »Wir kämpfen hier draußen um unser Leben, um die Existenz von Niewinter«, fuhr Jelvus Grinch fort. »Gegen die Mächte des Chaos und … offenbar des Wahnsinns! Gegen diese verfluchten Untoten, die sich ungebeten gegen uns erheben.«
    »Keineswegs ungebeten«, erwiderte Barrabas.
    »Du weißt es!« Jelvus Grinch räusperte sich, um sich zusammenzureißen. »Du weißt es«, wiederholte er leiser. »Du weißt, was hier vor sich geht. Du verstehst unsere prekäre Lage … womöglich noch besser als wir?«
    »Garantiert«, versicherte Barrabas.
    Jelvus Grinch musste lachen. Und dann verbeugte sich der Erste Bürger von Niewinter in aller Form vor Barrabas dem Grauen – im Angesicht von Dutzenden seiner Krieger und Kriegszauberer, die in ihm ihren Führer sahen. »Genau deshalb brauchen wir dich«, sagte er, als er sich wieder aufrichtete.
    Barrabas starrte ihn wenig überzeugt an.
    »Du hast uns heute Nacht geholfen, die Stadt zu verteidigen. In einer dunklen Stunde bist du gekommen und hast uns beigestanden. Ohne deine Warnung und ohne deine Waffen …«
    »Meine Waffen waren letztlich nicht von Belang«, sagte Barrabas. »Ich läge tot auf dem Feld, und nur ein paar kleinere Siege würden von meinen Bemühungen künden, wenn diese andere Streitmacht, die noch immer da draußen kämpft, nicht eingetroffen wäre.«
    »Und die kennst du auch«, stellte Jelvus Grinch trocken fest.
    Barrabas nickte. Jelvus Grinch grinste von einem Ohr zum anderen und breitete die Arme aus.
    »Was wollt ihr?«, fragte Barrabas der Graue.
    »Schließ dich uns an«, antwortete Jelvus Grinch. Hinter ihm erhob sich erneut Jubel, und viele stimmten in sein Angebot ein.
    »Das habe ich doch gerade.«
    »Nein«, erwiderte Jelvus Grinch und schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Nicht nur für diesen einen Kampf. Hilf uns, ein neues, größeres Niewinter aufzubauen. Arbeite mit uns zusammen. Beschütze uns.«
    Barrabas der Graue lachte, als wäre diese Vorstellung vollkommen absurd.
    »Welchen Lohn wünschst du dir?«, fragte Jelvus Grinch. »Eine Statue?« Er deutete auf den Marktplatz. »Eine Statue von Barrabas dem Grauen mit der Waffe in der Hand? Als Tribut an den Krieger, der über uns wachte, damit die neuen Bewohner von Niewinter die Stadt aus der Asche der Katastrophe neu aufbauen konnten?«
    »Eine Statue?«, wiederholte Barrabas ungläubig. »Ihr würdet mich in Stein meißeln?«
    Jelvus Grinch hob die Hände. »Welcher Mann aus Fleisch und Blut wünschte sich nicht ein unsterbliches Abbild aus Stein?«
    »Dann solltet ihr vielleicht eine Medusa anstellen«, scherzte Barrabas, »und eure Steinmetze lieber an die Häuser setzen.« Plötzlich kam ihm ein geradezu hinreißender, ebenso zynischer wie boshafter Gedanke. »Oder an die Brücken.«
    »Die Brücken?«
    »Die Geflügelte-Lindwurm-Brücke«, ergänzte Barrabas.
    Alle Köpfe wandten sich dem Bauwerk in der Ferne zu, von dem von hier aus nur die Spitzen der weit ausgebreiteten Flügel zu erkennen waren.
    »Was ist damit?«
    »Sie hieß nicht immer so«, erklärte Barrabas.
    Jelvus Grinch sah ihn neugierig an.
    »Wenn auch nur für kurze Zeit …«, hob Barrabas an. »In den Tagen vor dem Vulkanausbruch hat der Graf von Niewinter sie umbenannt – vielleicht war das der Grund, warum der wütende Vulkan über die Stadt herfiel.«
    »Davon hatten wir keine Ahnung.«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Barrabas. »Denn alle, die damals in der Stadt waren, sind umgekommen. Alle bis auf einen.« Damit sah er dem Ersten Bürger vielsagend ins Gesicht.
    »Du?«, fragte der gründlich verwirrte Jelvus Grinch.
    »Ich war hier«, bestätigte Barrabas. »Als der Vulkan ausbrach, war ich in Niewinter.«
    »Es gab keine Überlebenden«, schrie jemand hinter ihm.
    »Würde ich dann jetzt vor euch stehen?«, entgegnete Barrabas. »Ich war hier, an jenem Schicksalstag.«
    Viele in der Menge schnappten nach Luft.
    »Meister Barrabas, wir sind dir bereits sehr dankbar«, sagte Jelvus Grinch. »Es ist unnötig …«
    »Ich lüge nicht. Ich war hier.« Er deutete auf die Brücke. »Genau da unten war ich. Als die ersten Explosionen unter der Stadt losbrachen und der erste Feuerball in die Luft wogte, stand ich auf dem Geflügelten Lindwurm. Ich war hier, als der Berg in der Ferne explodierte, sich durch die Schluchten und durch dieses Tal ergoss. Ich habe mit angesehen, wie der Fluss grau und rot wurde von Asche und geschmolzenem Gestein. Ich habe mit

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