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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sehen konnte. Sein Anblick brachte beide Frauen zum Lächeln. Jestrys Lippen waren speichelfeucht. Arunika ließ ihn los, worauf sein Kopf wieder schlaff herunterfiel. »Glaubst du, er kann sie aufhalten?«
    »So weit wird es hoffentlich nicht kommen, aber wenn es doch geschieht, möchte ich ihm jeden erdenklichen Vorteil verschaffen.«
    Arunika lächelte und ging zu einem Ankleidetisch auf der anderen Seite. Sylora sah ihr zu. Sie erfreute sich an dem Anblick der perfekten Menschengestalt, die durch die ledrigen Teufelsflügel nicht verunstaltet, sondern eher betont wurde.
    Arunika langte in eine Schublade und fummelte an ein paar Schnüren herum. Dann griff sie tiefer hinein, erst bis zum Ellbogen, dann bis zur Schulter, obwohl die Schublade unmöglich auch nur annähernd so tief sein konnte. Sie tastete ein wenig umher und zog dann aus der extradimensionalen Tasche ein Kästchen hervor, mit dem sie zu Sylora zurückkehrte.
    »Eine Geste des guten Willens«, sagte sie. »Um unsere Allianz zu besiegeln.«
    »Ich dachte, das hätten wir gerade getan?«, erwiderte Sylora verführerisch. Arunika lachte.
    Der Sukkubus verneigte sich vor der Zauberin und öffnete langsam das Kästchen, in dem ein Kupferring mit einer leeren Fassung zum Vorschein kam.
    »Ein Sturmfänger-Binder«, erklärte die Teufelin.
    Sylora betrachtete den Ring und sah Arunika an.
    »Er fängt die Magie von Kozahs Nadel ein und wirft sie auf Dahlia zurück«, erklärte diese.
    Syloras Lächeln wurde breiter. Eifrig griff sie nach dem Zauberring, nahm ihn aus dem Kästchen und hielt ihn hoch.
    »Ich bin sicher, dass mein Bund mit Bruder Anthus dir beim Aufbau deines Helden noch besser helfen wird«, sagte Arunika.
    Sylora wusste, dass die Teufelin recht hatte. Sie sah Jestry nicht als Mann mit freiem Willen. Er war ihr Held – oder würde es bald sein –, und entsprechend wollte sie ihn ausrüsten: mit einer Rüstung, einer überlegenen Waffe und diesem Sturmfänger-Ring. Er war ein Instrument, kein Gefährte. Selbst bei ihren sexuellen Begegnungen war Jestry nichts weiter als ein Mittel zum Zweck, und Gnade ihm, wenn er dabei versagte. Er diente einzig und allein den Zielen, die Sylora festlegte.
    Irgendwo tief in der Zauberin regte sich ein gewisses Bedauern, dass sie zugelassen hatte, derart abgebrüht zu werden. An welchem Punkt hatte sie diesen Weg eingeschlagen? Welche Entscheidungen hätten ihr ein anderes Schicksal ermöglicht?
    Sylora ließ diese Fragen unbeantwortet, als sie wieder den Ring betrachtete und sich daran erinnerte, wie sehr sie darauf brannte, Lady Dahlia tot zu sehen. Vielleicht würde sie die Hexe als ihren persönlichen Zombie wiederauferstehen lassen. Vielleicht konnte sie mit Valindras Hilfe sogar so viel von Dahlias Persönlichkeit erhalten, dass die anhaltende Peinigung durch Syloras Hand ihre Feindin noch tiefer treffen konnte.
    Durch den Ring hindurch spähte Sylora zu Jestry hinüber und überlegte, womit sie ihm den Vorteil verschaffen konnte, den er brauchte. Nun, dieser Ring war wahrlich ein guter Anfang! Mit einem boshaften Funkeln stellte sie sich vor, wie der Blitz aus Kozahs Nadel auf Dahlia zurückfallen würde. Das hübsche Gesicht der Elfe stand so lebhaft vor ihren Augen, dass sie es innerlich zu einem Ausdruck des Entsetzens und brennender Schmerzen verzerren konnte. So würde Dahlia ihr Leben aushauchen.
    Köstlich.
    »Ich musste den erbärmlichen Barrabas den Grauen also wieder einmal vor dem sicheren Tod erretten«, verkündete Erzgo Alegni lauthals, als Barrabas unweit der Tore von Niewinter das Lager der Nesserer betrat.
    »Heil Erzgo Alegni!«, salutierte ein Shadovar, und andere stimmten in seine Lobpreisung ein.
    Doch die lachenden Gesichter, die den Blick von Barrabas auffingen, wurden sofort stoisch, denn offenbar nahm der Meuchelmörder diesen Scherz nicht gut auf.
    »Mich gerettet?«, fragte Barrabas, als er vor Alegni trat.
    »Nun, mein kleiner Freund, das war doch offensichtlich«, erwiderte der Tiefling. »Sie hatten dich eingekesselt – ein Heer von Fanatikern gegen einen kleinen Kerl.«
    »Glaubst du, ich wäre dumm genug gewesen, mich mitten in diesen Schwarm zu begeben, wenn ich nicht gewusst hätte, dass ihr jeden Moment angreift?«, entgegnete Barrabas.
    »Du leugnest deine prekäre Lage?«
    »Ich habe euch die Jünger auf dem Silbertablett serviert«, betonte Barrabas, der hochzufrieden die Zweifel registrierte, die sich auf den Mienen der anwesenden Shadovar abzeichneten – und es

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