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Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Titel: Night School 01 - Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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Harry per SMS von all den komischen Typen zu erzählen, denen sie heute begegnet war. Aber diese Welt erschien ihr auf einmal sehr weit entfernt von der stickigen, antiquierten Welt der Cimmeria Academy, wo es keine technischen Geräte gab und die Leute zu verwöhnt waren, um ihre Teller in die Küche zu tragen.
    Auf dem Hauptflur sah sie die Schüler in unterschiedliche Richtungen gehen. Manche gingen nach draußen, andere in den Aufenthaltsraum oder in die Bibliothek. Doch immer waren sie grüppchenweise unterwegs, und alles redete und lachte dabei.
    Allein stieg Allie die Treppe zum Mädchentrakt hoch.
    Vierundzwanzig Stufen bis zum ersten Stock und noch mal zwanzig bis zum zweiten, und dann noch mal siebzehn Schritte über den Flur bis zu ihrem Zimmer.
    Sie sah sofort, dass jemand in ihrem Zimmer aufgeräumt hatte, während sie beim Essen gewesen war. Der Fensterladen stand zwar noch offen, aber das Fenster selbst war zu. Das Bett war nun mit frischen weißen Laken und einem flauschigen weißen Federbett bezogen; über dem Fußbrett hing eine sorgsam gefaltete blaue Decke. Die Kleider, die sie auf den Boden geworfen hatte, waren verschwunden und durch ein Paar weiche, weiße Hausschuhe ersetzt worden. Zwei weiße Handtücher lagen gefaltet auf ihrem Stuhl, mit einem Stück Seife obendrauf. Die Papiere auf dem Schreibtisch waren zu einem ordentlichen Stapel sortiert worden.
    Irgendjemand hier hat einen Ordnungsfimmel.
    Sie streifte die Schuhe ab, nahm die Unterlagen vom Schreibtisch und warf sich aufs Bett. Während allmählich das letzte Dämmerlicht vom Himmel verschwand, hatte sie gerade mal die Hälfte geschafft.
    Sie gähnte in ihren Stundenplan.
    Dann schlüpfte sie in die Pantoffeln, schnappte sich die Zahnbürste und machte sich auf in Richtung Badezimmer. Leicht beklommen öffnete sie die Tür, doch der Raum war leer. Während sie die Zähne putzte, betrachtete sie sich im Spiegel. Sah sie heute älter aus als vor einer Woche? Zumindest fühlte sie sich so.
    Zurück in ihrem Zimmer, machte sie den Fensterladen zu und legte sich ins Bett. Als sie die Schreibtischlampe löschte, war es im ganzen Raum mit einem Mal zappenduster. Eindeutig zu dunkel. Sie tastete nach der Lampe auf dem Schreibtisch und stieß dabei ihren Wecker um.
    Sie sprang aus dem Bett und öffnete den Fensterladen. Das letzte Leuchten des Sommertags tauchte den Raum in ein sanftes Licht.
    Schon besser.
    Sie machte die Lampe wieder aus, legte sich wieder hin und sah zu, wie die Sonnenstrahlen verglommen und die Sterne aufgingen. Sie hatte einhundertsiebenundvierzig Atemzüge gezählt, als sie einschlief.
    »Allie, renn!«
    Der Schrei kam irgendwo aus der Dunkelheit vor ihr. Allie wusste nicht, wieso jemand es für nötig hielt, das zu sagen – sie rannte doch schon, so schnell sie konnte. Die Haare flogen ihr hinterher, und obwohl sie die Bäume nicht richtig sehen konnte, sondern nur ihre Umrisse, spürte sie, wie die Äste nach ihrer Kleidung griffen und die Zweige an ihrem Fleisch zerrten. Der Waldboden war uneben, früher oder später würde sie stolpern. Man kann nicht einfach blindlings im Dunkeln durch den Wald laufen. Das ist unmöglich.
    Plötzlich hörte sie direkt hinter sich Schritte und spürte einen Luftzug, als würde jemand …
    Tief bohrten sich die Finger in ihre linke Schulter. Sie schrie auf und schlug mit den Händen um sich, damit, wer auch immer es war, von ihr abließ.
    Dann hörte sie direkt hinter sich ein verächtliches Lachen, und Hände, die sie nicht sehen konnte, zogen ihr die Beine weg. Sie schrie.
    Allie saß senkrecht im Bett. Im ersten Moment wusste sie nicht, wo sie war, und flüchtete sich in die hinterste Ecke ihres Betts, die Wand im Rücken und die Arme schützend um ihre Knie geschlungen.
    Dann erinnerte sie sich. Cimmeria. Internat.
    Schon wieder dieser Traum. Seit Wochen träumte sie ihn regelmäßig. Und jedes Mal wachte sie schwitzend auf.
    Im Zimmer war es immer noch dunkel – die Uhr zeigte an, dass es gerade mal kurz nach halb eins war. Sie fühlte sich hellwach und unruhig und zugleich auch etwas belämmert, als wäre nichts von all dem real.
    Sie stieg aus dem Bett und beugte sich über den Schreibtisch, um nach draußen zu sehen. Der Mond tauchte die Welt in ein unheimliches blaues Licht. Sie kletterte auf den Schreibtisch und öffnete das Fenster. Als sie das Kinn auf die Arme legte und ins Dunkel hinausstarrte, spürte sie einen kalten Lufthauch. Sie lauschte den Rufen der

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