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Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Titel: Night School 01 - Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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Nachtvögel und atmete tief die frische Luft ein. Sie liebte diesen Geruch von Kiefernnadeln und Lehmboden. Er hatte etwas Tröstliches.
    Plötzlich hörte sie Schritte … über ihr? War das möglich?
    Sie versuchte zu erkennen, was über ihrem Fenster war, und hätte schwören können, dass sich auf dem Dach ein Schatten bewegte.
    Einen Augenblick lang verharrte sie still, lauschte und meinte, sehr undeutlich, flüsternde Stimmen hören zu können.
    Sie machte das Fenster wieder zu, überprüfte den Riegel, um sicherzugehen, dass er ordentlich geschlossen war, und legte sich wieder ins Bett. Binnen Minuten hatte sie der Schlaf übermannt.

Vier
    Als Allie die Augen aufmachte, war das Zimmer hell erleuchtet. Mit seinen strahlend weißen Wänden und der blütenweißen Bettdecke sah es himmlisch aus, dachte sie, noch leicht benommen zwischen Schlaf und Wachzustand.
    Der Wecker auf ihrem Schreibtisch zeigte halb sieben.
    War sie jemals in ihrem Leben so früh aufgestanden? Vielleicht, als sie mit ihrer Familie vor ein paar Jahren nach Frankreich gefahren war, aber bestimmt nicht freiwillig. Und schon gar nicht für die Schule.
    Sie hörte Stimmen im Flur, während sie sich reckte und gähnte. Das Zimmer war kühl von der frischen Morgenluft.
    Sie setzte sich im Bett auf und starrte zum geöffneten Fenster. Hatte sie es nicht gestern Nacht zugemacht? Sie konnte sich noch daran erinnern, aber nun stand es genauso weit offen wie am Abend, als sie davorgesessen hatte.
    Vielleicht habe ich auch nur geträumt, dass ich es zugemacht habe.
    »Jetzt aber los!«, murmelte sie und stand auf.
    Sie zog sich den Morgenmantel über und schlüpfte in ihre Pantoffeln, wickelte Shampoo und Zahnbürste in ein Handtuch und hetzte durch den Flur. Ihr war etwas unwohl bei dem Gedanken, sich das Bad mit anderen teilen zu müssen.
    Im Gegensatz zu seiner hallenden Leere gestern herrschte in dem großen Raum nun emsiges, dampfendes Treiben, aber es gab noch eine freie Dusche. Erleichtert, dass es sich nicht um eine dieser grausamen Alle-nackt-in-einem-Betontrakt-Gemeinschaftsduschen handelte, zog sie den Vorhang hinter sich zu und fand eine großzügige weiße Duschkabine mit privatem Umkleidebereich vor, beides makellos.
    Gar nicht so übel. Es gab jede Menge Platz, einen Haken für ihren Morgenmantel und sogar ein poliertes Holzbänkchen, auf dem sie ihre Hausschuhe abstellen konnte, damit sie nicht nass wurden. Unter dem heißen Wasserstrahl fühlte sie sich beinahe schlagartig besser. Die nassen Haare in ein Handtuch gewickelt, fand sie anschließend ein freies Waschbecken, an dem sie sich die Zähne putzen konnte. Der Trubel machte ihr nichts aus. Wie alle anderen trug sie einen dicken, weißen Bademantel, und so sah man ihr nicht an, dass sie die Neue war.
    Wieder in ihrem Zimmer, streifte sie rasch die Schuluniform über und trug etwas Wimperntusche auf. Ihre Hand schwebte über dem Eyeliner, dann ließ sie ihn doch in der Tasche. Die Leute hier hatten ganz offensichtlich einen anderen Stil als an ihrer Schule in London.
    Sie steckte ihre Unterlagen und Stifte in die dunkelblaue Umhängetasche, die sie im Kleiderschrank gefunden hatte, und warf sich diese über die Schulter. Um Punkt sieben machte sie sich auf den Weg nach unten, weit vor der Frühstücks-Deadline um halb acht.
    Als sie durch die Tür zum Speisesaal trat, hielt sie einen Moment inne – wieder hatte er sich verwandelt. Riesige Fenster an der einen Wand ließen Sonnenlicht herein, das durch weiße Jalousien gedämpft wurde. Die blinkenden Kerzen und funkelnden Gläser waren verschwunden. Die Tische waren überwiegend leer und lediglich mit schlichten, weißen Decken bezogen. An den Buffettischen gab es reichlich Auswahl: zehnerlei Sorten Frühstücksflocken, ein dampfender Kessel Haferbrei und stapelweise Brot, das darauf wartete, getoastet zu werden. Auf Warmhalteplatten standen silberne Servierteller mit Eiern, Speck und Würstchen.
    Kaum roch Allie das Essen, stellte sie fest, dass sie schon wieder einen Mordshunger hatte. Sie belud ihren Teller mit Toast, Käse und Rührei, goss sich ein Glas Apfelsaft ein und nahm an einem der unbesetzten Tische Platz. Sie erkannte keinen der Anwesenden, was durchaus etwas für sich hatte. Sie schmierte sich Butter und Johannisbeermarmelade auf ihr Toastbrot und biss herzhaft hinein.
    »Ist da noch frei?«
    Allie schaute zur Seite, darauf bedacht, nicht mit offenem Mund zu kauen. Neben ihr stand Sylvain. Sie schüttelte stumm den

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