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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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mal! Du bist doch sonst nicht so. Jetzt red mit mir!«
    »Tut mir leid. Das war …«, sagte Carter. Er wich etwas vor ihr zurück und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Aber manchmal denk ich, du hältst das alles nur für ein Spiel!«
    »Das ist nicht fair.« Allie hatte Mühe, ruhig zu bleiben. »Ich hab nicht mit Sylvain gespielt. Ich hab mit ihm trainiert. Und es tut mir leid, dass du dir um mich Sorgen gemacht hast. Ich war durcheinander und konnte nicht klar denken. Aber ich war die ganze Zeit in Sicherheit. Sylvain war ja bei mir.«
    »Und du glaubst, damit geht’s mir jetzt besser?« Carter schrie die Worte beinahe. Allie zuckte zusammen. Er senkte die Stimme. »Mein Gott, Allie. Nach all dem, was passiert ist, gibst du dich wieder mit Sylvain ab?« Sein Kiefer arbeitete, und er sah sie verletzt an. »Ich dachte, du wärst mit mir zusammen.«
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Ich habe nur mit Sylvain
trainiert
. Jetzt mach nicht so ein Riesending daraus.«
    »Du weißt doch, dass ich es nicht gern habe, wenn du mit ihm abhängst, oder?« Allie nickte widerwillig. »Und warum machst du’s dann trotzdem?«
    Dass sie sich selber nicht im Klaren darüber war, was sie für Sylvain empfand, machte die Sache nur schlimmer. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Alles klang nach Ausrede. »Na ja … Weil er irgendwie … halt mein Freund ist.«
    »Ein Freund, der dich beim Sommerball mehr oder weniger vergewaltigt hat.«
    Seine Worte trafen wie Pfeile. Heiße Wut loderte in ihr auf. »Ich dachte eher an so was wie: ein Freund, der mir das Leben gerettet hat«, schoss sie zurück. An der Art, wie er zusammenzuckte, merkte sie, dass sie ihn damit getroffen hatte, doch der Zorn hatte nun von ihr Besitz ergriffen, und es war ihr egal. »Ja, gut, er hat was ziemlich Krasses getan, das war nicht richtig, und ich hab ihn auch ganz schön lang dafür gehasst. Aber es tut ihm leid, und er versucht seitdem, es wiedergutzumachen. Das muss doch selbst dir aufgefallen sein. Verdammt noch mal, Carter, es ist
mein Leben
! Ich kann mir selber meine Freunde aussuchen. Ich verlange von dir nur, dass du mir vertraust.«
    Mit einem Ruck stand er auf, alle Muskeln angespannt. »Allie, du hörst mir einfach nicht zu«, sagte er mit dem würdevoll-erschöpften Tonfall, den man bei einer völlig uneinsichtigen Person anschlägt. »Ich möchte nicht, dass du
überhaupt
Zeit mit ihm verbringst!«
    Einen langen Moment starrte sie ihn einfach nur an.
Was rede ich
mir eigentlich den Mund fusselig, wenn er mir sowieso nicht zuhört?
    »Wow«, sagte sie. »Du hasst ihn ganz schön, oder? Dann wirst du mir wohl auch nie glauben, dass er einfach nur mit mir befreundet sein will?«
    Er hielt ihrem Blick stand. »Nein. Es ist so: Du bist meine Freundin, und ich möchte nicht, dass du mit Sylvain abhängst. Punkt.«
    »Jetzt krieg dich mal wieder ein.« Panik drohte, ihren Zorn zu überspülen. »Das ist doch albern. Du glaubst doch nicht im Ernst, du kannst mir vorschreiben, mit wem ich befreundet sein darf, nur weil wir miteinander gehen? Wir sind hier doch nicht …
im Mittelalter.
Meine Freunde such ich mir immer noch selbst aus.«
    »Ich schreib dir nicht vor, was du tun sollst. Du hast die Wahl.« Furchtlos erwiderte er ihren ungläubigen Blick. »Wenn du mit mir zusammen sein willst, kannst du dich nicht mit Sylvain rumtreiben.«
    Allie ließ die Schultern hängen. Es war alles vergebens, begriff sie. Er konnte ihr nicht vorschreiben, was sie tun sollte, aber erpressen konnte er sie.
    Sie saß in der Falle. Verzweifelt ließ sie den Kopf auf die Knie sinken.
    Wenn ich jetzt Nein sage – verliere ich ihn dann?
    Das Atmen fiel ihr schwer, selbst das Denken. Aber sie hatte keine Wahl. Das wusste sie.
    Ich darf Carter nicht verlieren.
    Sie sah auf und schaute Carter mit traurigen grauen Augen an. »Okay«, sagte sie bekümmert. »Dann treib ich mich eben nicht mehr mit Sylvain rum.«
    Carter grinste triumphierend, riss sie hoch und zerrte sie von der Bank herunter. »Tut mir leid, dass wir uns gestritten haben«, flüsterte er und umschlang sie fest. Sie spürte seinen warmen Atem in ihrem Haar. »Ich möchte wirklich kein Arsch sein, aber ich ertrag es einfach nicht, dich mit ihm zu sehen. Du weißt nicht, wie er wirklich ist.«
    Sofort regte sich Widerspruch in ihr. »Aber
du
weißt das, ja?«, fragte sie und starrte über seine Schulter in die Ferne.
    Als ahnte er mit einem Mal den Schaden, der an diesem Abend angerichtet worden

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