Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
aus gefolgt sein. Dein Auto kennt er doch, oder?«
    »Klar.«
    »Der Irre ist erst aufgekreuzt, als wir mit dem Essen fertig waren. Al hat ihn wahrscheinlich angerufen, ihm mitgeteilt, wo er uns finden kann, und der Bursche hat sich schnell auf den Weg gemacht.«
    »Dazu wäre Al auf jeden Fall imstande«, meinte Dani. »Das traue ich ihm ohne Weiteres zu, aber ... Ich weiß nicht recht.«
    »Es ist die einzige Lösung, die Sinn ergibt.«
    »Nicht!«, rief sie, als Jack die Tür öffnete.
    »Ich bin gleich zurück.«
    »Jack, um Himmels willen!«
    Er warf die Tür zu und marschierte in Richtung des Leichenwagens los. Dani sprang aus dem Wagen. Sie folgte ihm ein paar Schritte, doch dann packte sie nackte Angst wie eine eisige Bö und zwang sie, zur offenen Autotür zurückzuweichen.
    »Jack, komm zurück!«
    Er zerrte am Griff der Beifahrertür des Leichenwagens, der dadurch leicht zu schaukeln begann.
    Dann flog die Fahrertür auf. Der Mann sprang heraus und rannte mit ausgebreiteten Armen und offenem Mund auf Dani zu.
    Sie erkannte auf Anhieb, dass es sich bei seinen spitzen Eckzähnen um Vampirfänge aus Kunststoff handelte.
    Ein Gag. Das ist tatsächlich nur ein geschmackloser Joke.
    Jack preschte vorne um den Leichenwagen herum und wollte dem Unbekannten den Weg abschneiden. Aber Dani erkannte, dass es ihm nicht gelingen würde.
    Der rennende, ausgemergelte Mann war bereits zu nah an sie herangekommen. Sein verrücktes Gemurmel tönte laut in ihren Ohren.
    Dani sprang ins Auto und zog die Tür hinter sich zu. Im selben Moment, als sie den Knopf herunterdrückte, um sie zu verriegeln, packte der Mann draußen den Griff. Er riss daran und brachte die Karosserie zum Schwanken.
    Dann presste er sein erstaunlich junges Gesicht gegen das Fenster. Er grinste wie ein Irrer. Seine Nase und sein Kinn wurden von der Scheibe platt gedrückt, seine Augen rollten in den Höhlen hin und her. Seine Zunge schnellte zwischen den Plastikfängen hervor und leckte über das Glas.
    Jack griff nach dem Mann, doch der sprang zurück, wirbelte herum und rannte davon.
    Jack nahm die Verfolgung auf. Die beiden liefen die Straße entlang. Der jüngere Mann hatte seine merkwürdige, gebückte Gangart mittlerweile aufgegeben. Er rannte mit erstaunlicher Geschwindigkeit und eingezogenem Kopf weiter. Seine Arme schwangen vor und zurück, seine Beine klatschten in eiligen, weit ausholenden Schritten über den Asphalt. Der Abstand zwischen ihm und Jack vergrößerte sich. Dann bog der Unbekannte scharf nach rechts ab und huschte eine Rasenfläche hinauf. Als er hinter der Ecke eines dunklen Hauses verschwand, gab Jack auf und kam in ihre Richtung zurück.
    Dani beugte sich über den Beifahrersitz, um die Tür für ihn zu öffnen.
    Allerdings stieg er nicht ein, sondern lief weiter. Dani beobachtete, wie er sich neben einen Vorderreifen des Leichenwagens kauerte. Er entfernte etwas und warf es weg. Die Abdeckung des Luftventils? Seine Hand fuhr in die Tasche und holte einen kleinen Gegenstand hervor, den Dani nicht genau erkennen konnte. Er drückte ihn gegen den Reifen.
    Sie schaute hinüber zum Haus und spähte eingehend in die umgebende Dunkelheit. Von dem jungen Mann fehlte jede Spur.
    Jack kauerte immer noch neben dem Reifen.
    »Beeil dich«, flüsterte sie.
    Dann wurde ihr klar, dass sie ihm helfen konnte. Sie legte den ersten Gang ein, lenkte den Wagen in eine Einfahrt zu ihrer Linken und setzte zurück.
    Neben dem Leichenwagen hielt sie an.
    Jack stand auf. Er trat vom platten Reifen zurück und schob seinen Schlüsselbund zurück in die Tasche, dann stieg er ein und ließ sich mit einem deutlichen Ächzen neben Dani auf den Sitz plumpsen.
    Im Licht der Innenbeleuchtung entdeckte sie Schweißtropfen auf seiner Stirn. Er grinste sie an, wirkte sowohl zornig als auch schadenfroh. »Das sollte dem kleinen Arschloch eine Lehre sein«, meinte er und zog die Tür zu.
    Dani fädelte sich in die vorbeiziehenden Scheinwerfer auf dem Laurel Canyon Boulevard ein.

5
    Dani fuhr die Asher Lane entlang, ohne den Rückspiegel für eine einzige Sekunde aus dem Auge zu lassen. Mehrere Lichtkegel tauchten aus der Dunkelheit des Laurel Canyon Boulevard auf, aber kein Auto bog auf die schmalere Straße ab.
    Vorsichtshalber hatte sie die Scheinwerfer ihres Wagens ausgeschaltet. Die Bogenlaternen entlang der Fahrbahn waren in recht großen Abständen aufgestellt, sodass dazwischen dunkle Lücken entstanden, trotzdem spendeten sie genug Helligkeit, um ihr eine

Weitere Kostenlose Bücher