NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)
Orientierung zu ermöglichen.
»Ich denke, das war’s«, meinte Jack. »Selbst wenn er einen Kanister mit Druckluft im Kofferraum hat, ist unser Vorsprung inzwischen groß genug.«
»Ich hoffe es«, murmelte Dani.
Sie bog in die Einfahrt zu ihrer Wohnung ein und bremste neben Jacks Mustang, dann stellte sie den Motor ab. Erschöpft lehnte sie sich gegen das Lenkrad und stieß ein zittriges Seufzen aus. Jacks Hand streichelte ihren Rücken.
»Es ist alles wieder gut«, beruhigte er sie.
»Kommst du noch mit rein?«
»Gern.«
»Ich bin nur ... Das Ganze hat mich doch etwas mitgenommen.«
»Ich weiß. Mich auch. Aber ich bin mir sicher ... dass der Kerl wahrscheinlich harmlos war und nur getan hat, wofür er bezahlt wurde. Al oder Michael – wer immer dahintersteckt – haben ihn wahrscheinlich bei der Castingagentur ausgegraben.«
»Oder auf dem Forest-Lawn-Friedhof.«
Jack lachte leise. Seine große, warme Hand rieb weiter ihren Rücken. »Ich ...«
Dani wartete. »Was?«
»Na ja.« Er seufzte. »Ich glaube zwar aufrichtig, dass wir den Kerl abgeschüttelt haben, trotzdem finde ich, wir sollten auf Nummer sicher gehen.«
Dani hob den Kopf und sah ihn an. Sein Gesicht bildete einen hellen, unscharfen Schemen, seine vertrauten Züge wurden von Dunkelheit umhüllt. Nur das vertraute Gefühl der Hand auf ihrer Haut versicherte Dani, dass es sich um Jack und keinen Fremden handelte.
»Was meinst du damit?«, hakte sie nach.
»Er könnte ... Ich glaube nicht, dass wir dein Auto hier parken sollten.«
»Oh Jack«, stieß sie hervor.
»Vielleicht ist es ja eine Überreaktion meinerseits, aber wir wollen doch nicht, dass dieser Typ herausfindet, wo du wohnst. Wenn wir den Wagen hier stehen lassen, können wir auch gleich deinen Namen mit Neonfarbe auf die Straße sprayen.«
Ihr Verstand bäumte sich gegen den Vorschlag auf. Musste sie jetzt wirklich ihren Wagen verstecken? Was sollte sie am nächsten Tag tun? Oder an dem danach? »Das hättest du jetzt echt nicht sagen müssen.«
»Tut mir leid.«
»Er weiß schließlich nicht, in welcher Straße er uns finden kann.«
»So weit ist er nun auch wieder nicht weg.«
»Al kennt meine Adresse. Wenn er den Burschen engagiert hat ...«
»Was, wenn er es nicht war?«
»Scheiße. Wer ist er dann?«
Jack schüttelte den Kopf. »Vielleicht können wir das Auto irgendwie in deine Garage reinquetschen.«
Die Garage diente ihr als Werkstatt und stand gerammelt voll mit Regalen, einer Werkbank, mehreren Tischen, Lampen, Stühlen und all den Hilfsmitteln, dem Make-up und den Utensilien, mit denen sie die Trickeffekte für rund ein Dutzend verschiedener Filme kreiert hatte. Sie spielte mit dem Gedanken, Platz für das Auto zu schaffen. »Das würde ... nein, vergiss es.«
»Dann park den Wagen woanders in der Straße.«
»Vor einem fremden Haus?«
»Hast du irgendwelche Nachbarn, die du nicht besonders magst?«
Sie überraschte sich selbst, indem sie schallend lachte. »Das ist fies.« Das Gelächter schien ihre Angst zu vertreiben. Als sie sich wieder einbekam, stellte sie fest, dass sie sich deutlich beruhigt hatte. »Pass auf, wir gehen einfach rein. Das Auto lassen wir hier stehen. Wenn dieser Bursche so verdammt entschlossen ist, mein Haus zu finden, dann gelingt es ihm ohnehin früher oder später. Ich werde auf keinen Fall den Rest meines Lebens damit verbringen, mich vor ihm zu verstecken.«
Jack drückte ihre Schulter. »Dann lass uns reingehen.«
Sie stiegen aus dem Wagen. Als sie über das Kopfsteinpflaster zur Eingangstür liefen, hörte Dani den Motor eines Fahrzeugs. Ihre Knie wurden weich. Sie drehte sich um und sah ein Auto, das langsam die Straße entlangrollte, dann aber beschleunigte und weiterfuhr.
Ein heller Mercedes.
Mit einem Seufzen flüchtete sie sich in die Dunkelheit unter dem Vordach. Jack stellte sich neben sie, als sie die Tür aufschloss. Gemeinsam traten sie in die beleuchtete Diele. Dani ließ die Tür ins Schloss fallen und legte die Kette vor.
Jacks Hände legten sich auf ihre Schultern. Er drehte sie zu sich herum und zog sie zärtlich an sich. Sie klammerte sich ganz fest an ihn. Die Kraft seines Körpers vermittelte ihr ein behagliches Gefühl von Sicherheit.
»Danke, dass du heute Abend bei mir warst«, hauchte sie. Dann legte sie den Kopf zurück, und sie küssten sich. Die Wärme seiner Lippen trug zu ihrer Beruhigung bei. Jegliche Spannung wich aus ihrem Körper. Sie hätte auf der Stelle einschlafen können.
Dann
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