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NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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war es ohnehin nicht der Leichenwagen. Und selbst wenn doch, gibt es keinen Grund dafür, dass er uns verfolgt.«
    Als sie am Joe Allen vorbeifuhren, wanderte Danis Blick von der beleuchteten, bevölkerten Terrasse zum verwaisten Bürgersteig, von wo aus der Fremde sie gerufen hatte.
    Plötzlich lief ein Kribbeln über ihre Kopfhaut. »Er ist es«, flüsterte sie.
    »Was?«
    »Er ist es! Ich weiß es. Der Typ in dem Leichenwagen – das ist der Mann, der auf mich zugestürzt ist. Er ist in der Nähe geblieben und uns zum Auto gefolgt.«
    »Aber nein, hör auf.«
    »Doch!«
    »Dani, wir sind hier nicht in einem von Rogers Horrorfilmen. Das ist die Realität.«
    »Mir egal.«
    »Das macht schon einen Unterschied, Dani. Wären wir Figuren in irgendeinem Thriller, würde ich sagen, klar, der Irre ist in seinen Leichenwagen gesprungen, verfolgt uns jetzt und wird uns einen grausigen Tod bescheren – mit Spezialeffekten von Danielle Larson.«
    Im Innenspiegel rückte die Kolonne der Autos näher heran.
    »Aber das hier ist das wahre Leben. Der Typ war vermutlich nur ein harmloser Verrückter. Und der Fahrer des Leichenwagens hat bloß auf der Straße angehalten, um sich zu orientieren, seinen Fehler bemerkt und gewendet, um in die richtige Richtung zurückzufahren. Zwei Vorfälle, die absolut nichts miteinander zu tun haben.«
    »Ich hoffe, du hast recht«, flüsterte Dani.
    »Ich auch.« Jack schaute über die Schulter zurück. »Da ist er«, verkündete er ruhig.
    »Wo?«
    »Der zweite Wagen hinter uns auf der anderen Fahrspur.«
    »Was soll ich tun?«
    »Fahr einfach weiter«, erwiderte Jack und sah auf den Verkehr vor ihnen.
    »Nach Hause?«
    »Wahrscheinlich biegt er demnächst ab. Ich glaube eher nicht, dass er uns verfolgt. Ehrlich. Ich kann mich an mehrere Male erinnern, als ich selbst überzeugt davon war, dass mir jemand nachfährt. Die Wagen blieben ständig hinter mir, Abzweigung für Abzweigung, trotzdem ist nie etwas dabei herausgekommen. Sie waren immer rein zufällig in dieselbe Richtung unterwegs.«
    »Ja, das kenne ich auch.« Dani wechselte auf die linke Spur.
    Jack schaute zurück.
    »Ist er noch da?«
    »Ich fürchte ja. Gleich hinter dem Mercedes.«
    »Oh Jack.«
    »Von hier aus nimmt so gut wie jeder den Crescent Heights Boulevard.«
    Dani wusste, dass er recht hatte. Die Straße mündete direkt in den Laurel Canyon Boulevard, eine der wenigen Routen, die über die Hügel zur Westseite des Tals führte. Allerdings beruhigte sie dieses Wissen keineswegs.
    »Und wann entscheiden wir, ob er uns nicht doch verfolgt?«, fragte sie. »Das nächste Mal biegen wir an der Asher ab. Dann ist es zu spät.«
    Jack schwieg einige Augenblicke lang. Schließlich meinte er: »Ich denke, wir sollten auf Nummer sicher gehen. Wir wollen ihn auf keinen Fall vor deine Haustür lotsen.«
    »Das steht fest.«
    »Welche Straße kommt vor der Asher?«
    »Dona Lola.«
    »In Ordnung, dann nimm stattdessen die. Wenn er dort auch abbiegt, wissen wir Bescheid.«
    »Und was dann?«
    »Darüber zerbrechen wir uns den Kopf, wenn es dazu kommt.«
    »Du meinst, falls es dazu kommt, oder?«
    »Richtig.«
    Sie fuhren weiter den Crescent Heights Boulevard. Dani schielte zwar ständig in den Rückspiegel, aber es befand sich stets mindestens ein Fahrzeug zwischen ihnen und dem Leichenwagen. Jack, der zur Seite gedreht auf seinem Sitz hockte, hatte einen besseren Blickwinkel und sichtete ihren vermeintlichen Verfolger ab und zu.
    »Wir kommen zum Sunset Boulevard«, verkündete Dani schließlich. Sie fuhr diese Strecke fast jeden Tag. Daher wusste sie, dass die Hälfte der Autos am Sunset Boulevard abbogen. Es war die letzte Gelegenheit, um den Crescent Heights Boulevard zu verlassen, bevor er in den Laurel Canyon Boulevard überging und sich in die Hügel emporschraubte.
    Sie überquerte die Kreuzung. »Ist er ...«
    »Immer noch hinter uns.«
    »Scheiße.« Sie wischte sich die verschwitzten Hände am Rock ab.
    »Das bedeutet lediglich, dass er genau wie wir unterwegs ins Valley ist.«
    »Ja.«
    Die schmale Straße wand sich in engen Serpentinen bergauf. Nur das Licht aus vereinzelten Fenstern durchbrach die Dunkelheit der bewaldeten Hänge.
    »Kommt ein Stück weiter nicht ein Geschäft?«, fragte Jack. »Dieser altmodische Gemischtwarenladen?«
    Dani nickte.
    »Fahr dort auf den Parkplatz. Aber tu es nach Möglichkeit überraschend und ohne vorher zu blinken.«
    »Was, wenn er auch abbiegt?«
    »Dann sollten dort zumindest Leute

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