NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)
die Seiten baumeln, während er zu ihr herunterspähte. »Du bist wunderschön, wenn du nass bist.«
»Danke. Und was bin ich, wenn ich trocken bin?«
»Potthässlich.«
»Was bist du doch für ein Charmebolzen.«
Seine Zehen kitzelten Danis Achselhöhlen.
Mit einem spitzen Aufschrei zog sie sich nach oben. »Du Scheusal!«, stieß sie hervor.
Jack grinste nur.
Mit dem Kinn auf der Spitze des Sprungbretts bleckte Dani ihm die Zähne entgegen.
Er tätschelte ihr den Kopf. »Ruhig Blut, Mädchen, ruhig Blut.«
»Na warte, dich knöpf ich mir noch vor.«
»Oh, das hoffe ich doch.«
»Du kannst mich nicht einfach kitzeln und ungestraft davonkommen.«
»Ich bin nicht kitzlig.«
»Das wird dir noch leidtun «, sang sie. Dann schwang sie die Knie zum Sprungbrett hoch, bog den Kopf nach hinten und ließ los. Ihr Rücken platschte mit Wucht auf das gechlorte Wasser. Sie schnaubte und köpfte sich zurück an die Oberfläche. »Hab ich dich erwischt?«
»Du bist fies!«, beschwerte er sich mit gespieltem Ernst, musste dann aber sofort lachen, als er sich über die nasse Beinbehaarung strich. »Das Wasser ist kalt!« Er krabbelte auf allen vieren über das Brett und grinste sie an.
Dani hechtete empor und packte das Ende des Sprungbretts. Sie schwang die Beine hoch, hakte die Füße über den Seiten ein und stieß sich von der warmen Unterseite ab. Schließlich schlang sie die Arme über das Brett und strahlte Jack an. »Sind wir jetzt quitt?«, wollte sie wissen.
»Quitt.« Er legte sich flach auf den Bauch und küsste sie. »Irgendetwas hat sich zwischen uns geschoben«, stellte er fest.
Dani nickte. »Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber ich spüre ein Brett.«
Er küsste sie erneut.
»Kommst du jetzt rein?«, wollte sie wissen.
Er seufzte, als wäre er ungeheuer frustriert. »Das würde ich gern, aber ich muss los.«
»Los?«
»Tut mir leid. Ich wollte es dir schon früher sagen, aber ... Verdammt, ich will wirklich nicht weg.«
»Dann geh einfach nicht.«
»Ich muss aber.«
»Ich habe schon zwei Lammkoteletts aufgetaut. Weißt du, ich dachte, wir könnten sie grillen und ...«
»Es ist eine Verabredung zum Abendessen.«
»Oh.« Dani löste die Füße vom Brett, ließ sich zurück ins Wasser fallen, dann schwamm sie mit einigen kräftigen Zügen zum Beckenrand. Sie hievte sich an Land, überquerte den Beton, hinterließ dabei nasse Tapsen und plumpste auf ihre Liege. Sie griff nach dem bereitliegenden Handtuch und trocknete sich ab.
Jack hockte sich zu ihr. »Das tut mir ehrlich leid.«
»Schon gut.« Das Handtuch fühlte sich weich und tröstlich auf ihrem Gesicht an. »Wer ist die glückliche ... Person?«
»Niemand, den du kennst.«
»Ist es eine Sie?«
»Es ist eine Sie.«
»Ich hoffe, deine Schwester.«
»Mich dünkt, die Dame ist eifersüchtig?«
»Ist es ein Date? «
Jack nickte, beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf die Knie. »Es gibt da noch eine andere Frau.«
»Verdammt«, murmelte Dani.
»Ihr Name ist Margot. Sie ist Rezeptionistin bei MGM. Ich hab sie dort vor etwa einem Jahr kennengelernt, und wir treffen uns ziemlich regelmäßig.«
»Ist es ... etwas Ernstes?«
»Für sie ist es verdammt ernst.«
»Was ist mit dir?«
Jack wischte sich mit den Knöcheln einen Schweißtropfen von der Nase. »Mir ist was Komisches passiert. Ich habe einen Job bei einer ganz besonderen Frau bekommen, und auf einmal war ich nicht mehr so interessiert an Margot. Ehe ich mich’s versah, hatte ich mich in diese Frau verliebt. Allerdings war sie mein Boss, deshalb behielt ich es für mich und traf mich weiterhin mit Margot.«
Seine Worte ließen Danis Beklommenheit dahinschmelzen. Sie wechselte auf seine Liege und setzte sich neben ihn. Er rieb ihr den Nacken.
»Na, jedenfalls kam das mit dir dann ziemlich plötzlich. Aus Margots Sicht sind sie und ich nach wie vor ein Paar.«
»Sie weiß nichts von mir?«
»Ich habe seit Dienstag nicht mehr mit ihr gesprochen. Da haben wir uns für heute Abend verabredet.« Seine Hand wanderte Danis Rücken hinab. »Und dann, am nächsten Tag – zack. Plötzlich war alles anders.«
»Ich wusste nicht mal, dass du überhaupt eine Freundin hast. «
»Wahrscheinlich dreht sie schon halb durch, weil sie sich fragt, wo ich die letzten Tage gewesen bin.«
»Du hättest sie anrufen sollen.«
»Ich weiß. Nur bin ich bei unangenehmen Aufgaben nicht wirklich geschickt. Außerdem finde ich, es ist nur fair, wenn ich es ihr persönlich
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