Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Ausflug in die Dusche beschlagen. Mit Seife und Wasser wusch sie die restlichen Blutflecken ab, bevor sie sich mit einem weißen flauschigen Handtuch abtrocknete.
    Danach schlich sie die Treppe hinunter. Die Stimmen schienen aus der Küche zu kommen. Das Wohnzimmer fand sie verlassen vor. Sie klappte das Insektengitter zur Seite und trat ins Freie.
    Mit gesenktem Kopf überquerte sie den Rasen und hielt ihr Gesicht in den Händen verborgen, damit neugierige Nachbarn oder Passanten sie später auf keinen Fall identifizieren konnten. Als sie den Bürgersteig erreichte, verfiel sie in einen leichten Trab.
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite bemerkte sie ein Kind. Der Kleine saß über die Griffstange seines Dreirads gebeugt und strampelte mit unbändiger Energie die Einfahrt hinauf. Er würdigte sie keines Blickes.
    Von hinten näherte sich ein Auto. Linda drehte den Kopf zur Seite, bis es an ihr vorbeigefahren war, dann kratzte sie sich an der Augenbraue, damit ihr Gesicht auch im Rückspiegel unidentifizierbar blieb.
    Am Ende des Blocks bog sie um die Ecke zum dort abgestellten Wagen ihrer Eltern und stieg ein. Im Inneren fühlte es sich wie in einem Backofen an. Sie zuckte zusammen, als die aufgeheizte Vinylpolsterung ihre Schenkel berührte, lächelte jedoch trotz der Schmerzen, als sie das Knistern von Papier in ihrer Gesäßtasche wahrnahm.
    Tonys Brief.
    Mit Tonys neuer Adresse.

17
    Schweiß und Sonnenöl rannen an Danis Oberkörper hinab, als sie sich aufsetzte. Sie streckte sich und genoss das Kitzeln der spätnachmittäglichen Brise.
    Jack schien auf seiner wenige Meter entfernt stehenden Liege zu dösen. Die Hände hatte er hinter dem Kopf verschränkt. Seine Brust hob und senkte sich langsam, seine Haut glänzte unter der schwitzigen Brustbehaarung. In der Vertiefung seines Nabels hatte sich eine Pfütze gebildet und geriet durch sein Atmen in Bewegung.
    Dani war in Versuchung, zu ihm hinüberzugehen. Allerdings konnte er etwas zusätzlichen Schlaf dringend gebrauchen, nachdem er in den vergangenen Nächten so viele Stunden wach geblieben war. Sie entschied sich deshalb, ihn in Ruhe zu lassen, schwang die Beine auf den Betonboden und trippelte mit kleinen Schritten zum Pool, um sich nicht die Fußsohlen zu verbrennen. Dabei sog sie die angenehme Brise tief in die Lunge ein und versuchte, das Kitzeln der über ihre heiße Haut gleitenden Tropfen zu ignorieren.
    Am seichten Ende des Beckens setzte sie sich in der Nähe des Whirlpools auf den gefliesten Rand und ließ die Beine ins Wasser gleiten. Ein leises »Oooh!« entfuhr ihr, als das kühlende Nass ihre Füße und Waden umspülte. Obwohl es knapp 27 Grad warm war, fühlte es sich bei diesen Außentemperaturen wie ein Ausflug in einen Gletscher an. Nachdem sich der erste Kälteschock gelegt hatte, stieg sie in das hüfthohe Wasser hinein.
    Sie watete ein paar Schritte und biss die Zähne zusammen, als der Boden schräg abfiel und das Wasser bis zu ihren Schultern kletterte. Eine Qual, die sie in der Regel umging, indem sie die plötzliche Abkühlung durch einen entschlossenen Sprung von der Seite schnell hinter sich brachte. Aber damit hätte sie Jack möglicherweise aufgeweckt.
    Was ich nicht alles für ihn tue, dachte sie und lächelte.
    Bald fühlte sich das Wasser kühl und angenehm an. Dani begann, einige Züge zu schwimmen. Als sie sich dem anderen Ende des Pools näherte, beschrieb sie einen weiten Bogen, um zu wenden, und sah aus den Augenwinkeln, wie sich Jack aufsetzte.
    »Du bist wach!«
    »Wer kann bei so einem Geplansche schon schlafen?«
    »Ich hab nicht einen Laut gemacht!«
    Er lachte leise. »Eigentlich hab ich gar nicht geschlafen.«
    »Überhaupt nicht?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Hmpf!« Sie streckte einen Arm nach oben, um sich am Rand des Sprungbretts festzuhalten. Dann zog sie sich unter Zuhilfenahme der anderen Hand halb aus dem Wasser und sah Jack an, während sie so in der Luft hing. »Komm rein, wir schwimmen um die Wette.«
    »Du gewinnst ja doch immer.«
    »Du würdest doch nicht wollen, dass ich mich dir zuliebe zurückhalte, oder?«
    »Höflich wäre es.«
    »Willst du mir eine Hand auf den Rücken fesseln?«
    »Wie wär’s mit beiden?«, fragte er, erhob sich von seiner Liege und kam auf das Sprungbrett zu.
    »Ich könnte ertrinken«, gab Dani zu bedenken.
    »Ich würde dich retten.«
    »Das hättest du wohl gern.«
    »Und ob.« Das Brett wackelte, als er es betrat.
    Jack setzte sich und ließ die Beine über

Weitere Kostenlose Bücher