Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)
Frage klang einfühlsam, doch er wusste, wenn er ihr die Wahrheit sagte, würde er sie sofort verlieren. „Vor langer Zeit kamen seine Frau und sein Kind um, ich konnte sie nicht retten.“
Ciras Folter setzte wieder ein. „Wie alt bist du?“ Sie ließ sich rittlings auf ihn nieder und hauchte einen Kuss auf den Mund.
Er nahm jede Feinheit ihres nahen Gesichts wahr, und der schwere Duft ihrer jetzt über seinem Bauch schwebenden Weiblichkeit ließ ihn tief einatmen. „220 Jahre.“
Sie schluckte. „Bist du ein Vampir?“
Er packte fauchend ihre Schultern, drehte sie in einer fließenden Bewegung herum, sodass er auf ihr lag. Er fixierte sie mit verheißungsvollem Blick, ließ die Gardine zufahren, Kerzen aufflammen, von irgendwoher zwei schwarze Tücher herbeischweben, die sich wie von Geisterhand um ihre Handgelenke legten und sie mit ausgebreiteten Armen an die Ornamente des Kopfteils banden.
„Ich werde dir nicht antworten“, knurrte er an ihrem Ohr, „entscheide selbst!“ Er leckte ihr über die Halsschlagader und über die Kehle, nahm gierig ihren Mund in Besitz und knetete ihre Brüste, bis sie vor Lust zügellos in seinen Rachen stöhnte. „Das ist nicht genug. Er stützte die Fäuste beidseits ihres Gesichts ab, versenkte sich tief in ihr und fand mit ihr einen rasanten Rhythmus. Er trieb sie den Gipfel der Ekstase hinauf, den sie schreiend überwand, ihn buchstäblich zu ihrem erneuten Höhepunkt mitriss, dem er sich in die Kissen verkrallend Stoß um Stoß anschloss, bis er über ihr zusammenbrach.
Cira erwachte und fühlte sich befriedigt und ausgeruht. Das Himmelbett war leer, aber vor der Matratze stand ein mit einem Tuch zugedeckter Rollwagen. Vorsichtig hob sie das Tischtuch hoch und schluckte vor Freude. Ein wundervolles Frühstück lag liebevoll auf Silbergeschirr angerichtet, der Duft von frischen Brötchen und Kaffee drang ihr in die Nase. Sie verspürte Riesenhunger, doch noch konnten sich ihre Augen nicht sattsehen. Auf dem Teller lag eine rote Rose, wunderschön, halb offen, an der sie schnupperte, bevor sie den grazilen Stiel in eine Kristallvase steckte. Sie kicherte gerührt und haltlos, als sie die verpackte Zahnbürste an einem Tellerrand hervorlugen sah und beschloss, sie gleich zu benutzen. Sie gönnte sich froh gelaunt eine Dusche, putzte sich gründlich die Zähne und schlüpfte zurück unter die weiche Bettdecke, die nach Jonas duftete. Sie wollte sich über das Frühstück hermachen, entdeckte aber sogleich eine Geschenkverpackung, die an das oberste Brötchen gebunden war. „Du meine Güte“, hauchte sie und ihr Herz schlug definitiv zu schnell. Waren alle Vampire so? Oder taten das normale Männer auch? „Wohl nur nach der ersten, lang ersehnten Liebesnacht“, grummelte sie und zog das Samtbändchen von der Schachtel. Sie lüpfte den Deckel und seufzte glücklich, als sie einen seidigen Slip mit hauchzarter Spitze in den Händenhielt.
„Gefällt er dir?“
Cira zuckte zusammen, dann grinste sie Jonas an. Er trug einen perfekt sitzenden schwarzen Anzug, die Krawatte über dem weißen Hemd gelockert, die Haare modern gestylt. Ihr Puls pochte heftig, als sie in die Seide schlüpfte und sich ihm mit leichtem Hüftschwung präsentierte. „Warum hellrosa?“
„Die Farbe auf deinen Fußnägeln“, raunte er, plötzlich dicht an ihrem Ohr. „Als Entschuldigung für die mutwillige Zerstörung des Höschens am Strand. Und wenn du dich nicht bald anziehst oder dich wenigstens unter der Decke verkriechst, kommen wir beide nie wieder aus diesem unbeschreiblichen Rausch hinaus.“
Sie kicherte, bot ihm keck ihre Halsseite dar. „Will das einer?“ Sie zog einen Schmollmund und rutschte langsam mit ihrer pochenden Mitte an seinem Oberschenkel hinab. „Das war ein Bikini aus deinem Sortiment und irgendwann brauchst auch du eine Pause.“
Er biss ihr ins Ohrläppchen, dass es fast wehtat und knurrte, als würde es alles erklären: „Ich bin ein Vampir.“
Sie küsste ihn auf den schelmisch grinsenden Mund, wand sich aus seinen Armen, wickelte sich in das Bettlaken ein und begann, genüsslich zu frühstücken. Er hatte es vor einigen Stunden tatsächlich gesagt und jetzt erneut, er war ein Vampir, ein Vampir! Scheiße, es gab sie wirklich! Nicht, dass sie noch gezweifelt hätte, aber … tja, aber was? Sie war verliebt, verrückt nach ihm, nach dem fantastischen Körper, nach dem Knurren und den Worten. Sie wollte sich in ihm verlieren, sich von ihm die Welt
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