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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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immer, seine Gefühle, wie er sie auch versuchte, unter Kontrolle zu halten, echoten anderes in ihr. Sie gedachte, mehr darauf zu achten. Irgendetwas stimmte nicht und das spürte sie, obwohl eine rosarote Rakete sie permanent durch das Universum schoss, wenn sie ihm nahe kam. Sie wechselte das Thema. „Tja, bleibt nur übrig, dass derjenige hinter dir her ist und nicht hinter mir.“
    Ein Grollen kam aus Jonas’ Brustkorb und er zog sie dicht heran, sie landete fast auf seinem Schenkel. Sie wollte diesen Gedanken weiterverfolgen und rückte ein wenig ab. „Du hast auch darüber nachgedacht, oder? Seit ich dich kenne, passiert mir so was, vorher noch nie. Seltsam, oder? Hast du Feinde?“ Als sie dieses Wort aussprach, fiel ihr unvermittelt ein, wo sie meinte,verspürt zu haben, dass er nicht offen zu ihr war – Alexander.
    „Mein Bruder ist nicht gut auf mich zu sprechen, im Grunde genommen, eher schlecht. Aber er würde dir niemals Derartiges antun, er hat einen anständigen Charakter. Und glaub mir, wenn ich jemanden wüsste, hätte ich ihn längst aus dem Weg geräumt.“
    Cira zuckte zusammen. „Du hättest ihn … getötet?“
    „Was sonst.“
    „Na, der Polizei ausliefern.“
    Jonas sah sie verdutzt an, anschließend brach er in schallendes Gelächter aus.
    „Soll ich ihn nicht töten?“ Er schmunzelte und entblößte seine perfekte Zahnreihe, die nichts von dem verriet, was er wirklich war.
    „Wir wollen ihn oder sie aus dem Verkehr ziehen, das ist etwas anderes. Und was hast du eigentlich mit dem Riesenkerl aus der Flughafentoilette gemacht?“
    Jonas sah sie finster an, als wäre sie der Kerl.
    „Hast du ihn …?“
    „Nein, aber nicht, weil ich es nicht gewollt hätte.“
    Ciras Gefühle fuhren Achterbahn, Erleichterung, Enttäuschung, Wut und Furcht mischten sich, ließen sie frösteln.
    „Ich kann’s noch nachholen.“
    „Ja, ähm, nein, nein, ist gut so. Können wir weitermachen?“
    Jonas hatte Schwierigkeiten, sich seinen amüsierten Gesichtsausdruck zu verkneifen, doch er gab sich sichtlich Mühe, sah unwiderstehlich aus und sie lehnte sich an seine breite Brust. Er strich ihr mit den Händen zärtlich die Arme herauf und hatte seinen Pullover ausgezogen und ihr über den Kopf gestülpt, bevor sie vor Schreck Luft holen konnte.
    „Sei ganz still“, flüsterte er und drehte sich zu den Mammutbäumen um.
    Cira folgte seinem Blick. Ein rotbraunes Eichhörnchen kraxelte geschickt den senkrechten Stamm herunter, bis es auf seiner Schulter saß und sich mit den kleinen Vorderfüßen das Gesicht putzte. Jonas hob den Kerl hoch und setzte ihn auf ihren Oberschenkel. „Streichel ihn, er wird sich freuen.“
    Ciras Herz pochte wild, als sie vorsichtig einen Finger über den Rücken des Nagers gleiten ließ. Jonas konnte mit den Tieren kommunizieren, unfassbar. Gedämpft sprach sie mit dem Fellknäuel, wie sie es mit Mac tat, kraulte den flauschigen Körper. „Eichhörnchen leben hier nicht. Woher kommt der Süße?“
    „Aus Russland.“
    „Du warst also in Russland?“
    „Ich kenne die ganze Welt, mein Engel.“
    „Was hast du dort gemacht?“
    „Ich lebe gern abgeschieden. Er stammt aus einer Kiste eines Güterbahnhofes. Seine Freunde und er waren am Verhungern, ich habe sie mitgehen lassen.“
    Eine Gänsehaut überfuhr sie. „Er hat um Hilfe gerufen?“
    „So ähnlich.“
    Ciras Unterbewusstsein beschäftigte sich mit der Frage, wo er lebte, wenn nicht bei seiner Familie in San Francisco.
    Jonas streckte die Hand aus und das Eichhörnchen sprang zu ihm. Er rieb ihm mit dem geknickten Zeigefinger über die Kehle. Der Russe schien sich genießerisch hin- und herzuwinden, bis er an den Baumstamm hüpfte und geschickt außer Sichtweite kletterte.
    „Vielleicht sollten wir woanders ansetzen. Uns fehlen zu viele Puzzleteile, um das Bild im Ganzen zu erkennen, also sammeln wir weiter außerhalb.“ Er strich mit dem Daumen unbewusst über ihre Handfläche, während sie den Koiteich entlangschlenderten und gemächlich auf das atemberaubende Schloss zugingen, das die Sonne des späten Nachmittags funkelnd reflektierte. „Ich erreichte San Francisco am 4. März, an dem Tag, wo meine Familie Diandro Baker beerdigen musste …“
    Jonas hatte aus der Presse zufällig erfahren, dass sein Dad unter mysteriösen Umständen gestorben war und sich sofort und ohne darüber nachzudenken auf den Weg aus den Wäldern Russlands nach Kalifornien gemacht. Seine Mom nahm ihn, obwohl er sich ein

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