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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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bremste so scharf vor ihr, dass eine Strähne ihre Stirn berührte. Sie sah zu ihm hoch, nahm sein verzerrtes Gesicht in die Hände und blickte ihm tief in die Augen. „Wir gehören zusammen, wir sind eins, deine Gefühle sind meine Gefühle. Ich weine, weil ich mit dir trauere. Sag mir, warum ich trauere, sag mir, warum ich wütend auf mich bin, warum mein Inneres mich zerreißen möchte. Sag mir, wer du bist, damit ich endlich weiß, wer wir sind.“
    Jonas stieß einen kapitulierenden Seufzer aus und fuhr sich durch das lange schwarze Haar. „Du hast recht. Es ist egoistisch von mir, es dir nicht zu erzählen, aus Angst, dich zu verlieren.“ Bevor sie etwas erwidern konnte, zog er sie in eine Umarmung, sank mit ihr zu Boden und schloss die Augen. „Ich erblickte am 24.7.1791 als Jonas Baker das Licht der Welt …“
    Cira erlebte mit ihm die ungestüme Kindheit des Sohnes eines Azteken und einer Kainai Indianerin, die geprägt war von Reichtum, ehrgeizigen Zielen und überheblichen Ansichten. Jonas schonte sich nicht, als er ihr von seiner Wandlung mit zwanzig Jahren zu einem Reinblüter erzählte, die Blutdurst und Begierde in ihm weckte und er mit seiner Familie brach, die ihn erziehen, vor Strafe und Abhängigkeit schützen wollte.
    Cira erinnerte sich an seine Erklärungen, wer wen zu beißen hatte und das ihr verbotenes Blut Jonas einen Monat ernähren würde. Das Bild drängte sich ihr auf, wie er in der Geisterstadt Calico hinter den Gittern gelegen hatte, grau, ausgetrocknet, ein Vampir aus horriblen Albträumen. Alles drehte sich um Blut. Vorhin musste sie einem Blutrausch erlegen sein. Cira errötete. Wie war das möglich? Sie war ein Mensch. Lächelnd legte sie den Kopf in den Nacken und küsste ihn auf die unwiderstehlich weichen Lippen. „Trinkt ihr untereinander?“
    „Oh ja.“ Er neckte sie mit seiner Nasenspitze. „Ein Vampir würde niemals von einem anderen gleichgeschlechtlichen trinken. Das ist nicht nur verboten und abartig, sondern der darauf folgende Kampf würde wohl mit dem Tod beider enden. Mir ist Derartiges noch nie zu Ohren gekommen.“
    Er lächelte versonnen. Sein Herz pochte mit einem Mal wild in seiner Brust, sodass Cira es an der Schulter spürte. Er war mit den Gedanken einen Schritt weiter. „Darf ein Vampir sich bei einer Vampirin nähren, ist dies das Schönste und Unglaublichste, was es für uns gibt. Andersherum natürlich genauso. Es ist mit eurer Hochzeit zu vergleichen, aber im Endeffekt ist es viel, viel mehr.“
    Jonas zog sie dicht heran, seine warmen Hände lösten Funken schlagende Brandherde aus. Es war ihr, als würden seine Überlegungen und Gefühle seine Finger mit Strom aus Lust versorgen und ihre Haut zum Prickeln bringen. Cira unterdrückte ein Seufzen, sie wollte ihn nicht unterbrechen.
    „Wir nennen es die Blutsvereinigung. Es ist der Austausch des Blutes untereinander nach einer Hochzeit und einem verbindenden Ritual und verleiht ihr wie ihm ungefähr die vierfache Stärke. Der Blutaustausch soll das berauschendste Erlebnis sein und geht meist mit einem Liebesakt einher, wir sind dann sehr … leidenschaftlich. Mit das Beste ist, dass das Vermischen des Blutes die Sucht nach dem anderen Geschlecht neutralisiert. Ich glaube nicht, dass ein gebundener Vampir je an eine andere denkt, eine andere ansieht oder die Lust auf anderes Blut verspürt. Es gibt für sie nur die eine große Liebe. Vampire des gleichen Standes, die sich auf diese Art verbinden, sind Gefährten, Liebende für die Ewigkeit.“
    Cira schwieg zu diesem Thema. Was sollte sie auch sagen? Dass sie sich genau das wünschte … Stattdessen bat sie ihn, weiter aus seiner Vergangenheit zu erzählen und erfuhr, dass Jonas sein Leben als reiner Blutsauger richtig ausgekostet hatte. Die ersten Tränen rollten, als er ihr von seinem bevorstehenden Tod nach der Schlacht im Eriesee erzählte und von dem weißblonden Mädchen, das er umgebracht hatte. „Sie presste ihre dünnen Beine zusammen, wie du am Strand, kurz bevor sie starb.“ Er legte seine Wange an ihre Stirn und berichtete von dem Geist der jungen Frau, den Byzzarus ihm kürzlich geschickt hatte und es wurde Cira ein wenig leichter ums Herz. „Ich lebte trotzdem weiterhin als Tribor“, zwang er sich, weiterzuerzählenund vergrub das Gesicht in ihrem Haar. „1866 besuchte ich meine Eltern, als Alexander geboren wurde. Ich blieb, passte mich aber weder den Gesetzen der Wesen noch denen der Familie Baker an. Ich war ein

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