Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)
ganz offensichtlich die Reißzähne und näherte sich ihrem schlanken Hals. Amys Furcht schwappte zu Jonas, aber sie rührte sich keinen Deut.
„Du spielst mit mir,“ knurrte er an ihrer Kehle.
Amy kicherte nervös. „Ich würde eher sagen, du mit mir.“
„Ich beiß dich.“
„Glaub ich nicht.“
Nyl zischte und zwängte Amy mit seinem Körper an die Wand. „Luder! Ich nehme dir die Erinnerung an das, was ich dir gerade erzählt habe. Ich weiß, was du denkst, wie du empfindest. Für uns, für Byzzarus. Missbrauche mein Vertrauen und ich werde dich töten.“ Seine Zungenspitze legte sich auf ihre Halsschlagader, massierte sie hart, bis seine Lippen sich auf die Haut pressten, während zwei Finger über ihre Schläfe fuhren.
Amys Gefühlswelt geriet durcheinander, Gefahr und Erregung paarten sich und Jonas verschloss sich vor ihrem gewaltigen Rausch. Genau in dem Moment erwachte Cira. Er entfernte behutsam das Beatmungsgerät, rückte bis zur Bettkante zurück und nahm ihre schlaffe Hand in die Linke, strich ihr zärtlich mit dem Daumen über die Haut. „Cira“, flüsterte er, „Cira, mein Engel, alles ist gut, du bist in Sicherheit.“ Er redete unaufhörlich mit ihr, bis sich ihre Augen endlich auf sein Gesicht richteten und ihre Gefühle verrieten, dass sie ihn erkannte. Ihre Mundwinkel bildeten ein zaghaftes Lächeln und Jonas’ Kiefer begann zu zittern. Tränen rannen ihm über die Wangen, als sich ihre Gefühlswelt mit seiner vereinte. Sie liebte ihn. Trotz allem. Er schnappte nach Luft. „Cira, Cira, ich liebe dich. So sehr. Dass du mich noch willst … Oh Gott, ich hatte solche Angst um dich, ich dachte, ich hätte dich verloren.“
Ciras Lächeln intensivierte sich, sie schloss die Lider und formte mit den Lippen langsam, was sie kaum hörbar heraushauchte. „Ich liebe dich auch, Jonas. Bitte verlass mich nicht, ich brauche dich.“
Jonas Körper schien vor gewaltigen Glücksgefühlen zu beben, zu brennen, während er sich über sie beugte, seine Hand auf ihre Wange legte und sie liebevoll küsste. „Ich werde immer bei dir bleiben, wenn du das möchtest. Ich liebe dich mehr als mein Leben. Oh mein Engel, auch ich brauche dich so sehr.“ Er bedeckte ihr kühles Gesicht mit Küssen. Ihre niederdrückende Schwäche tat ihm weh, vor allem, weil er ihr helfen konnte. „Cira“, flüsterte er an ihrer Stirn, „ich könnte …“
„Ja.“
Jonas zog sich ein Stück zurück, sah sie fragend an.
Sie schmunzelte und nickte kaum merklich. „Ja, ich möchte dich in mir spüren.“
Ny’lane, direkt hinter ihm, feixte, Amy unterdrückte einen Lacher.
„Du möchtest …“
„Gib mir dein Blut.“
Jonas schloss für eine Sekunde die Lider. Sein Herz flatterte vor Freude. Er ritzte sich die Ader an seinem Handgelenk auf und hielt die blutende Wunde über ihre leicht geöffneten Lippen. Cira streckte die Zunge ein wenig heraus, fing die Blutstropfen auf und presste nach kurzer Zeit den Kopf aufstöhnend in das Kopfkissen. Sie riss die Augen auf, als stände sie unter Schock, zog die Arme unter der Bettdecke hervor, packte sein Gelenk und drückte sich den Schnitt fest auf den Mund. Aus Jonas drang aus tiefster Kehle ein animalisches Stöhnen, als pure Erregung ihn ergriff und er bis ins Mark erschauderte. Er krallte die fast verheilte Rechte in die Matratze, um Cira weiter in Ruhe trinken zu lassen. Hinter sich hörte er es rascheln.
„Wir gehen dann mal“, kicherte Amy.
„Jetzt wird’s doch erst interessant“, empörte sich Nyl.
„Du kommst mit!“
„Ich seh gern zu.“
„Überall, aber nicht hier!“
„Spielverderberin.“
„Perverser.“
Jonas hörte nicht mehr hin. Er versank in einem Glücksrausch, der alles Bisherige in den Hintergrund verbannte. Cira hielt sein Handgelenk fest umschlungen, saugte gierig, fuhr immerzu mit der Zungenspitze über den offenen Ritz. Gott, sie wusste nicht, was das für Gefühle auslöste. Aufkeuchend warf er den Kopf in den Nacken.
Noch nie hatte er eine Frau von sich trinken lassen.
Noch nie explodierte seine Begierde so urplötzlich.
Noch nie war sein sexueller Trieb stärker als sein Verlangen nach ihrem Blut gewesen … Er knurrte und fauchte mit zusammengebissenen Zähnen, während sie leise vor neuer Kraft und Wollust beim Trinken stöhnte, sich lasziv wand.
9. April
S ein Blut rann ihr wie heißer, süßer Weihnachtspunsch die ausgetrocknete Kehle hinab. Jonas schmeckte so gut, wie er verführerisch nach Kiefer und Zimt
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