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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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wär’s lieber, wenn wir uns nicht hier darüber unterhalten würden.“
    Ihr Geflüster kam derart leise bei Cira an, dass sie nur erriet, was sie zwischen den Beats gesagt hatte. „Bei den Nebengeräuschen kann unmöglich jemand zuhören und du hattest die Tage genug Zeit, mich einzuweihen.“
    „Hast du in der vergangenen Woche Nachrichten gesehen oder eine Zeitung gelesen?“
    Ups, peinlich. Sie war so mit sich beschäftigt, dass sie das Weltgeschehen von sich geschoben und den Fernseher mit Absicht nicht eingeschaltet hatte, um nicht in eine Dokumentation über Flugzeugentführungen zu stolpern. Sie schüttelte mit fragender Miene den Kopf, während sie sich vorwärtsschoben, um der Musik Inches näher zu kommen.
    „Es passiert etwas in unserer Stadt, eigentlich auf der ganzen Welt. Nur keiner will es wahrhaben. Ich suche Beweise.“
    Hätte sie Amy nicht so gut gekannt, wäre sie vermutlich in irres Gekicher ausgebrochen, weil ihr sogleich eine Invasion grüner Aliens durch die Gedanken spukte. Ihre Gesichtszüge bekamen erneut die Kurve, obwohl sie die Bauchmuskeln arg zusammenziehen musste.
    „Wovon faselst du da?“
    Cira schnappte aus den Augenwinkeln eine Bewegung auf und begegnete dem dreisten Blick eines in Leder steckenden Türstehers. Dieser Kerl glich einem Brocken, harte Miene, düstere Augen. Auf eine brutale Art gut aussehend, irgendwie anziehend, kräftig, man könnte sich von ihm beschützen lassen … Er winkte sie zu sich. Ach du Schreck! Cira sah sich um, doch,nein, er meinte sie. Sie gab sich einen Ruck, sich der bitterbösen Gesten und Wörter der Wartenden bewusst, als sie Amy am Handgelenk ergriff und die Strecke bis zum Lederberg schnellstmöglich überwand.
    „Was tust du?“
    „Er hat uns hergewunken,“ sagte sie zu Amy und legte den Kopf in den Nacken, als sie vor ihm stand. „Da sind wir.“
    Er schien nicht zu wissen, was er von ihnen wollte, zumindest glotzte er auf diese Art. Cira drängte es in diesen Schuppen, sie wurde regelrecht von einer prickelnden Neugierde gezogen. Damit er sie nicht wegschickte, nahm sie die Pranke des Kerls, platzierte zwei Scheine auf der Handfläche und berührte als Dank sanft seine Fingerspitzen. Er blickte düster mit zerfurchter Stirn auf sie herab, rührte sich aber nicht. Rasch packte Cira Amys Hand und zog sie durch die Sperre ins Innere des Klubs. Ihr Herz schlug bis zum Hals, strebte an, ihr zu den Ohren hinauszukommen. Sie japste nach Luft. Das Kribbeln, das ihren Körper unter Leichtstrom setzte, sie vibrieren ließ, machte die Sache nicht besser. Was war nur in sie gefahren? Der Rausschmeißer hätte sie mit einer Hand zerquetschen können. Und warum zum Teufel hatte er ausgerechnet sie gerufen, da standen weiß Gott schärfere Bräute herum.
    Inmitten der fremden Menschen, gefangen zwischen den lauten Rhythmen, änderte sich Amys Mimik schlagartig, sie lachte und umarmte sie.
    „Hey cool, befreist dich aus deinem Schneckenhaus. Echt krass! Komm, alles auf meine Rechnung. Das muss gefeiert werden!“
    Cira rang sich ein Lächeln ab und lockerte die Schultern, ließ die angenehme Dynamik der Chill-out Musik wirken und wuselte sich in Amys Schlepptau an der Bar entlang auf der Suche nach freien Plätzen. Da sie keine fanden, schob sich Amy in eine Lücke und bestellte zwei Cosmopolitan. Cira griff den dünnen Stil des kalten Martinikelchs mit drei Fingern, prostete ihrer grinsenden Freundin zu und nippte an dem herbsüßen Cocktail. Lecker. Reichlich Wodka und Cointreau rieselten ihr wie eine Erregung durch den Rumpf in ihr Innerstes. In diesem Moment bemerkte sie Amys Blick, der sich erst überrascht, dann schockiert von ihrem Gesicht löste und sich in Zeitlupe emporhob, als fixierte sie etwas Großes hinter ihr.
    Das Glas rutschte aus ihrer Hand. Unfähig, sich zu rühren, spürte sie, wie ein Schatten an ihr vorbei griff und in Hüfthöhe den Drink auffing. Als er sich dicht neben ihr aufrichtete, stockte ihr der Atem. Jonas! Blut rauschte durch ihren Körper, der genauso wenig wie ihr Gehirn oder ihr Mund funktionieren wollte. Er hielt ihr mit gesenkten Lidern den Cocktailkelch entgegen. Seine Finger schienen fast unmerklich zu zittern, aber es war nichts verschüttet worden. Unmöglich. Sie streckte mechanisch die Hand nach dem Getränk aus und nahm es ihm ab. Er wich so schnell zurück, dass sie zusammenzuckte. Endlich fand sie die Sprache wieder.
    „Mr. Baker. Vielen Dank … für die erneute Rettung.“ Cira schloss kurz

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