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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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die Augen. Doch er lächelte ihr weiterhin zu, wenn auch ein wenig verkniffen. „Das hier ist meine beste Freundin Amy Evans. Amy, es ist mir eine Ehre, dir Mr. Baker vorzustellen.“
    Der Ledermantel knatschte vernehmlich neben ihrem Ohr, als er sich an ihr vorbeibeugte, Amys Finger sanft mit seinen emporhob, sie vor die Lippen führte, verweilte und sie mit einem Kopfnicken freigab. Hatte er etwas gesagt? Er ging abermals auf Abstand, was Cira extrem gut gefiel, wie sie plötzlich feststellte. Mann, war sie durcheinander. Was gäbe es Schöneres, als wenn Amy endlich einen vernünftigen Kerl abbekäme, der sie gut behandelte, glücklich machte, mit dem sie zusammenblieb …
    „Sind Sie oft in diesem Klub?“ Er schien zu husten und hielt sich die Hand vor den Mund.
    Cira überwand die Starre, quetschte die Gedanken ins Hinterstübchen und sah lächelnd zu ihm hoch in das angespannt wirkende Gesicht. Er wollte sich gar nicht mit ihr unterhalten. „Nein, wir sind zum ersten Mal hier. Und Sie?“
    „Ich ebenso.“
    Aha, tolles Gespräch. Mr. Baker lehnte sich an die Chromstange der Bar und Cira erhaschte einen Blick auf den schwarzen Anzug, den er unter dem Mantel trug. Er trauerte, das hatte sie vergessen. „Es tut mir sehr leid, dass ihr Vater kürzlich von uns gegangen ist. Mein Beileid“, murmelte sie, sicher, dass er die Worte bei der lauten Musik unmöglich hatte hören können.
    Doch er nickte nachdenklich, von seinem Gesicht schwand kurz die Härte, um mit unvermittelter Stärke zurückzukommen. Eine stahlharte maskuline Maske. Cira hatte nicht vor, ihm ihre Enttäuschung zu zeigen, wollte Amy schnappen, um auf die Tanzfläche zu flüchten – kein Mann folgte da freiwillig – da erschien neben Mr. Baker ein schmächtiger Kerl, kleiner als sie, ebenfalls in feinen Zwirn gekleidet, der so fehl am Platze wirkte wie ein Lagerfeuer im flirrenden Wüstensand. Im Aufflackern der Spots, die den Technobeat jagten, schien er sich zeitweise in Nichts aufzulösen, um gleich wieder zu erscheinen. Das musste an dem seidigen Anzug liegen, dessen Jackett einen eigentümlichen Stehkragen besaß. Er sah witzig aus, grinste sie spitzbübisch an und der gezwirbelte Schnurrbart bewegte sich, als würde er schnurren. Durch lila Kontaktlinsen sah er sie interessiert, sogar schmachtend an, während er sich an Mr. Baker wendig vorbeidrückte. Entgegen Amys Art, stand sie still neben ihr, beobachtete die Szenerie fasziniert, fast schockiert. Was war nur heute mit den Leuten los? Cira lächelte den auffälligen Schnurrbartträger an, der war wenigstens locker drauf. Als sie die Finger in die dargebotene Handfläche legen wollte, gewahrte sie ein wütendes Knurren durch den Hard Trance hindurch und zuckte zurück. Mr. Bakers Gesichtsausdruck zeigte Hass und unterdrückte Wut. Sie musste schlucken, bevor sie sich an den ihr unbekannten Mann wandte.
    „Ich freue mich, Sie kennengelernt zu haben. Aber ihr Kumpel scheint verärgert. Wir stören dann nicht länger.“ Sie griff Amys Hand, zog sie in das Gewühl von halb nackten Leibern bis zum hinteren Teil, kippte den Cosmopolitan hinunter und gab sich den durchdringenden Beats hin.
    Könnte sie bitte einer narkotisieren, ihr einen Joint reichen oder eine Flasche Wodka? Verdammter Mist, was für ein Blödmann.

     
    Jonas warf sich auf das durchhängende Sofa eines Separees im ‚Out‘, dämpfte das Licht der Dimmer mittels Gedanken, stützte die Ellbogen auf die aufragenden Knie und vergrub das Gesicht in den Handflächen. Er hätte das Geschäft abschließen und verschwinden sollen, als er sie spürte. Stattdessen hatte er sie hereingeholt, wollte einen Blick auf sie werfen, sehen, dass es ihr gut ging, dass die schlimmen Wunden verheilt waren. Noch bevor er Cira sah, roch er sein Blut in ihrem Kreislauf, umnebelte ihn ihr unwiderstehlicher süß-fruchtiger Duft von reifen Kirschen, mit dem sich sein Blutplasma verbunden hatte. Seine hervorragenden Reflexe manövrierten ihn sogleich in die Katastrophe. Er fand sich schneller hinter ihr stehend wieder, als er denken konnte. So nah, brauchte nicht einmal den Arm auszustrecken, um mit dem Fingernagel sanft an dem Saum ihres Pullovers entlangzufahren, um das V genüsslich nachzuzeichnen, das sich vorn und auf dem Rücken an ihre geschmeidige Figur anpasste. Dieser doppelte V-Ausschnitt, züchtig verhüllend im Vergleich zu den anderen weiblichen Wesen, verlockend, er wollte jedes Geheimnis darunter entdecken. Sein Blick folgte der

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