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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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nur danken? Die Dinge, die du für mich tust... ich kann dir nicht einmal ansatzweise sagen...
    Nicht der Rede wert. Und weine nicht. Ein fröhliches Gesicht ist mehr wert als ein Haufen Aktien. Außerdem musst du ans Telefon gehen.
    Welches Telefon?
    Das Telefon klingelte.
    Dieses Telefon.
    Gillian putzte sich die Nase und sagte zur Übung einmal »Hallo«, um sicherzugehen, dass ihre Stimme nicht zitterte. Dann holte sie tief Luft und griff nach dem Hörer.
    »Gillian?«
    Ihre Finger krallten sich um das Telefon. »Hey, David.«
    »Hör mal, ich wollte mich nur davon überzeugen, dass mit dir alles in Ordnung ist. Ich habe dich nicht mal danach gefragt, als - du weißt schon, heute Nachmittag.«
    »Klar, mir geht es gut.« Gillian brauchte Angel nicht, der ihr eingab, was sie darauf sagen sollte. »Ich komme ganz gut allein zurecht.«
    »Ja. Aber Tanya kann manchmal ziemlich heftig sein. Als du fort warst, war sie - nun, vergiss es.«
    Er wollte nichts Schlechtes über sie sagen, dachte Gillian. Sie antwortete: »Mir geht es gut.«
    »Es ist nur...« Sie konnte die Frustration beinahe spüren, die sich am anderen Ende der Leitung auf- baute. Und dann platzte David damit heraus, als sei etwas in ihm zerbrochen. »Ich wusste es nicht!«
    »Was?«
    »Ich wusste nicht, dass sie... dass sie so ist! Ich meine, sie macht den telefonischen Beratungsdienst für Jugendliche, sitzt im Hilfsausschuss von Centralia und ist im Projekt >Speisekammer< engagiert... wie dem auch sei, ich dachte, sie wäre anders. Ein guter Mensch.«
    Ihr Gewissen zwickte. »David, ich denke, einiges von dem, das du in ihr gesehen hast, ist sie wirklich. Sie ist mutig. Als dieses Fenster...«
    »Lass es, Gillian. Du bist das. Du bist mutig und witzig und - nun ja, uneigennützig, mehr als dir selbst gut tut. Du hast versucht, Tanya noch eine Chance zu geben.« Er stieß den Atem aus. »Aber wie dem auch sei; du hast es vielleicht erraten, wir sind fertig miteinander. Das habe ich Tanya gesagt. Und jetzt...« Seine Stimme veränderte sich. Plötzlich lachte er und klang, als sei eine Last von ihm abgefallen. »Hm, möchtest du, dass ich dich am Samstagabend zu der Party fahre?«
    Gillian lachte ebenfalls. »Das wäre schön. Ich fände es herrlich.« Oh, Angel... danke!
    Sie war sehr glücklich.
    Der Rest der Woche war wunderbar. Jeden Tag trug sie etwas Verwegenes und Schmeichelhaftes, das sie aus den Tiefen ihres Kleiderschranks zog. Mit jedem Tag schien sie beliebter zu werden. Die anderen blickten auf, wenn sie einen Raum betrat, sie sahen ihr nicht nur in die Augen, sondern versuchten, ihren Blick aufzufangen. Sie winkten ihr aus der Ferne zu. Sie riefen ihr durch die Flure ein Hallo zu. Alle wirkten erfreut, mit ihr reden zu können, und glücklich, wenn sie mit ihnen reden wollte. Es war, als säße sie auf einer Rakete, die immer höher und höher stieg.
    Und immer war ihr Führer und Beschützer bei ihr. Angel schien ein Teil von ihr geworden zu sein, der klügste und einfallsreichste Teil. Er versorgte sie mit Seitenhieben, entschärfte peinliche Situationen und erteilte ihr Ratschläge, wen sie tolerieren und wen sie schneiden sollte. Gillian entwickelte ebenfalls einen Instinkt dafür. Sie gewann an Selbstvertrauen und entdeckte jeden Tag neue Fähigkeiten. Sie wurde buchstäblich zu einem neuen Menschen.
    Amy sah sie nicht mehr oft. Aber Amy hatte schließlich Eugene. Und Gillian war so beschäftigt, dass sie nicht einmal dazu kam, mit David allein zu sein.
    Am Tag der Party fuhr sie mit Amanda der Cheerleaderin und Steffi der Sängerin nach Houghton. Sie lachten viel, überall pfiffen ihnen Jungen hinterher, und sie kauften ein, bis ihnen schwindelig wurde. Gillian erstand ein Kleid und ein Paar Stiefel - beides von Angel abgesegnet.
    Als David sie an diesem Abend abholte, stieß, er ebenfalls einen leisen Pfiff aus.
    »Seh ich akzeptabel aus?«
    »Du siehst...« Er schüttelte den Kopf. »Du siehst verboten aus, aber auch irgendwie - intellektuell. Wie machst du das?«
    Gillian lächelte.
    Dem Haus von Macon dem Geldsack merkte man an, dass es reichen Leuten gehörte. Den Rasen zierte eine Herde kunstvoller Rentiere, die aus einer Art von weißen Zweigen gemacht waren und in denen winzige Lichter leuchteten. Im Haus selbst dann hohe Decken, extravagante Leuchten an Stromschienen, Orientteppiche, altes Porzellan und Silber. Gillian war geblendet.
    Meine erste richtige Party! Ich imeine, die erste Party, auf der ich glänze! Und sie ist

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