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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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es tat, hatte sie noch immer das Gefühl, den Druck seiner Finger zu spüren.
    Ich hoffe, es ist wirklich wichtig, Angel.
    Sie blinzelte im Licht des Flurs.
    Geh zum Ende des Flurs. Dort ist das Elternschlafzimmer. Geh hinein. Schalte kein Licht ein.
    Das Elternschlafzimmer war riesig und dunkel und voller großer, fahler Umrisse wie von schlafenden Elefanten. Gillian trat ein und stieß sofort gegen ein schweres Möbelstück.
    Sei vorsichtig! Siehst du dieses Licht da drüben?
    Auf der anderen Seite des Raums schien Licht um den Rahmen einer Doppeltür. Die Tür selbst war geschlossen.
    Sie ist auch abgeschlossen. Das ist das Bad. Geh jetzt vorsichtig zur Badezimmertür hinüber. Rechts davon wirst du eine weitere Tür finden. Sie führt in den Wandschrank. Ich möchte, dass du diese Tür leise öffnest und in den Schrank gehst.
    Was?
    Angels Stimme war von beredter Geduld. Geh in den Schrank und horche mit dem Ohr an der Wand.
    Gillian schloss die Augen. Sie fühlte sich wie eine Einbrecherin, als sie langsam den Knauf der Schranktür herumdrehte und hineinschlüpfte.
    Es war ein begehbarer Schrank, sehr lang, aber stickig wegen der Kleider zu beiden Seiten. Gillian fühlte sich zutiefst unwohl, als dringe sie in die Privatsphäre anderer Menschen ein. Es kam ihr so vor, als sei sie sehr weit in den Schrank hineingegangen, bevor Angel ihr sagte, dass sie stehen bleiben solle.
    Okay. Du bist da. Jetzt horch an der linken Wand.
    Die Augen immer noch geschlossen -dadurch schien die absolute Dunkelheit erträglicher zu werden wühlte Gillian sich zwischen etwas Langem in einer Plastikhülle und etwas Schwerem, Samtigem hindurch. Eingerahmt von Kleidern beugte sie den Kopf vor, bis ihr Ohr auf Holz lag. Angel, was ich hier tue, ist wirklich unglaublich. Ich komme mir furchtbar dumm vor, und ich habe Angst, und wenn jemand mich entdeckt...
    Hör einfach zu, ja ?
    Zuerst übertönte Gillians Herz alle anderen Geräusche. Aber dann hörte sie schwach, und doch deutlich, zwei Stimmen, die sie kannte.
     

KAPITEL ZEHN
    »Aber nur, wenn du mir absolut schnürst, dass du es nicht gewesen bist.«
    »Oh, wie oft denn noch? Ich sage dir schon die ganze Woche, dass ich es nicht gewesen bin. Ich habe kein Wort zu ihr gesagt. Ich schwöre es.«
    Die erste Stimme, die angespannt und ein wenig verstört klang, gehörte Tanya. Die zweite war die von Kim der Sportlerin. Trotz ihrer eindringlichen Worte klang Kim verängstigt.
    Angel? Was bedeutet das?
    Ärger
    »Okay«, erklang Tanyas Stimme jetzt. »Du hast die Chance, es zu beweisen, indem du mir hilfst.«
    »Tan, hör mal. Hör mir zu. Es tut mir leid, dass ihr beide euch getrennt habt. Aber vielleicht ist es nicht Gillians Schuld...«
    »Es ist absolut ihre Schuld. Die Sache mit Bruce war vorbei. Es gab keinen Grund, warum David je davon erfahren sollte - bis sie den Mund aufgemacht hat. Und was die Frage betrifft, wie sie es erfahren hat...«
    »Nicht schon wieder!« Kim die Sportlerin klang so, als würde sie gleich anfangen zu schreien. »Ich bin es nicht gewesen.«
    »Na schön. Ich glaube dir.« Tanyas Stimme war ruhiger geworden. »In diesem Fall haben wir keinen Grund, uns zu streiten. Wir müssen zusammenhalten. Gib mir mal diese Bürste, ja?« Einen Moment lang herrschte Stille, und Gillian konnte sich vorstellen, wie Tanya sich das dunkle Haar bürstete, bis es noch stärker glänzte, und dabei anerkennend in einen Spiegel schaute.
    »Also, was willst du tun?«, fragte Kim.
    »Ich werde sie beide drankriegen. In gewisser Weise hasse ich ihn noch mehr. Ich habe ihm versprochen, dass es ihm leid tun würde, wenn er mir den Laufpass gäbe, und ich halte meine Versprechen immer.«
    Eingezwängt zwischen den schweren, hin und her baumelnden Kleidern links und rechts von ihr, verspürte Gillian einen wilden und beinahe fatalen Impuls zu kichern.
    Sie wusste, was da vorging. Es klang nur so sehr wie ein Dialog aus einer... aus einer Soap, dass es ihr schwerfiel, es zu glauben. Hier stand sie und hörte zwei Menschen zu, die sich tatsächlich gegen sie verschworen. Sie belauschte ihre Pläne, wie sie ihr schaden wollten. Es war... absurd. Wie aus einem schlechten Mystery-Roman.
    Und trotzdem geschah es.
    Sie unternahm einen schwachen Versuch, in die Realität zurückzukehren, und richtete sich ein wenig auf.
    Angel - niemand tut wirklich so etivas, um sich zu rächen. Stimmt's? Das ist nur Gerede. Und - ich meine, ich kamt nicht mal glauben, dass ich all das höre. Es ist so...

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