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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Wer ist diese Person, nach der du dich sehnst?«
    »Der, der kommt«, sagte Hannah leise und hoffnungslos. »Er ist böse und schlecht … Ich weiß es. Sie hat mir alles erklärt. Und ich weiß, dass er mich töten wird. Wie er es immer getan hat. Aber ich will ihn .«
    Sie zitterte. Sie konnte spüren, dass ihr eigener Körper Hitze abstrahlte – und sie konnte Paul schlucken hören. Irgendwie schien sie in diesem erweiterten Bewusstseinszustand in der Lage zu sein, ihn zu sehen, als könne sie überall gleichzeitig sein. Sie wusste, dass er auf der Schreibtischkante saß und sie benommen betrachtete,
verwirrt von der Verwandlung, die mit der jungen Frau auf seiner Couch vor sich ging.
    Sie wusste, dass er sie sehen konnte, ihr Gesicht blass und leuchtend von einer inneren Hitze, während ihr Atem in schnellen Stößen ging und ihr ganzer Körper von einem feinen Zittern erfasst wurde. Und sie wusste, dass es ihn anrührte – und ihm Angst machte.
    »Oh Mann.« Paul stieß den Atem aus und bewegte sich auf dem Schreibtisch. Er senkte den Kopf, dann hob er ihn wieder und hielt Ausschau nach seinem Bleistift. »Okay, ich muss zugeben, ich weiß nicht weiter. Lass uns an den Anfang zurückkehren. Du spürst, dass jemand hinter dir her ist und dass er vorher versucht hat, dich zu töten? Irgendein Exfreund, der zum Stalker geworden ist vielleicht?«
    »Nein. Er hat nicht versucht, mich zu töten. Er hat mich getötet.«
    »Er hat dich getötet.« Paul biss wieder auf seinem Bleistift herum. Dann murmelte er: »Ich hätte es besser wissen und die Finger davon lassen sollen. Ich glaube ohnehin nicht an Hypnose.«
    »Und er wird es wieder tun. Ich werde vor meinem siebzehnten Geburtstag sterben. Es ist meine Strafe dafür, dass ich ihn liebe. Es geschieht immer auf diese Weise.«
    »Okay. Okay, wir versuchen es einmal mit etwas Einfachem … Hat dieser rätselhafte Bursche einen Namen? Wie heißt er?«

    Hannah hob eine Hand und ließ sie wieder fallen. »Wann?«, flüsterte sie.
    »Wann?«
    »Wann?«
    »Wann was? Was?« Paul schüttelte den Kopf. »Oh, Hölle …«
    Hannah begann, sehr präzise zu sprechen. »Er hat zu verschiedenen Zeiten verschiedene Namen benutzt. Er hatte – Hunderte, denke ich. Aber für mich ist er Thierry. Thierry Descouedres. Denn das ist der Name, den er während seiner letzten Leben benutzt hat.«
    Es folgte ein langes Schweigen. Dann fragte Paul: »Während seiner letzten …?«
    »Leben. Es könnte immer noch sein Name sein. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, sagte er, er werde sich nicht mehr die Mühe machen, ihn zu ändern. Er werde sich nicht mehr die Mühe machen, sich zu verstecken.«
    Paul sagte: »Oh Gott.« Er stand auf, ging ans vernagelte Fenster und stützte den Kopf in die Hände. Dann drehte er sich wieder zu Hannah um. »Reden wir hier über … ich meine, sag mir, dass wir nicht über …« Er hielt inne, dann klang seine Stimme mit einem Mal weich und kantenlos. »Das Große W? Du weißt schon …« Er zuckte zusammen. »Wiedergeburt?«
    Ein langes Schweigen.
    Dann hörte Hannah ihre eigene Stimme energisch antworten: »Er ist nicht wiedergeboren worden.«

    »Oh.« Paul atmete erleichtert auf. »Nun, Gott sei Dank. Einen Moment lang hast du mir wirklich Angst gemacht.«
    »Er war die ganze Zeit über am Leben«, sagte Hannah. »Er ist nämlich kein Mensch.«

KAPITEL VIER
    Thierry kniete am Fenster, sorgfältig darauf bedacht, kein Geräusch zu machen und die trockene Erde unter sich nicht aufzuwühlen. Es war ein Fähigkeit, die seinem Körper so vertraut war, als wäre er damit geboren worden. Dunkelheit war sein Element; er konnte von einem Moment auf den anderen mit einem Schatten verschmelzen. Oder sich lautloser bewegen als eine Katze auf der Pirsch. Aber im Augenblick schaute er ins Licht.
    Er konnte sie sehen. Nur die Wölbung ihrer Schulter. Und das Haar, das sich darüber ergoss, aber er wusste, dass sie es war.
    Lupe hockte neben ihm; ihr schmaler Körper war menschlich, aber sie zitterte vor animalischer Wachsamkeit und Anspannung. Leiser als ein Atemzug flüsterte sie: »In Ordnung?«
    Thierry riss den Blick von dieser Schulter los, um Lupe anzusehen. Ihr Gesicht war geschwollen, ein Auge beinahe geschlossen, die Unterlippe aufgerissen. Aber sie lächelte. Sie hatte in Medicine Rock ausgeharrt, bis Thierry eingetroffen war, hatte das Mädchen namens Hannah Snow verfolgt und sichergestellt, dass ihr kein Leid geschah.

    Du bist ein Engel, sagte er zu

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