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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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selbst für Menschen tödlich sein. Es ist genauso ausgewogen wie ein stählernes Schwert.« Sie zog das Schwert aus der Scheide und richtete den Strahl der Taschenlampe darauf, damit Nyala das seidige, grünschwarze Holz sehen konnte.
    Nyala sog scharf die Luft ein und berührte sachte die anmutig geschwungene Klinge. »Es ist wunderschön.«
    »Es ist aus Lignum vitae gemacht: dem Holz des Lebens. Das ist das härteste und schwerste Holz, das es gibt - es hat die gleiche Dichte wie Eisen. Ich habe es eigens für mich anfertigen lassen.«
    »Und du benutzt es, um Vampire zu töten?«
    »Ja.«
    »Und du hast schon oft getötet?«
    »Ja.« Rashel schob das Schwert zurück in seine Scheide.
    »Gut«, sagte Nyala mit bebender Stimme. Dann drehte sie sich um und starrte auf die Straße. Sie hatte einen kleinen, königlichen Kopf und trug das Haar auftoupiert, sodass es aufgetürmt war wie Nofretetes Krone. Als sie sich wieder zu Rashel umdrehte, war ihre Stimme sehr leise: »Wie bist du überhaupt in diese Sache hineingeraten? Ich meine, du scheinst so viel zu wissen. Wie hast du das alles gelernt?«
    Rashel lachte. »Stück für Stück«, antwortete sie knapp. Sie sprach nicht gern über dieses Thema. »Aber ich habe genau wie du angefangen. Als ich fünf war, habe ich gesehen, wie einer von ihnen meine Mom tötete. Danach habe ich versucht, so viel wie möglich über Vampire zu lernen, damit ich gegen sie kämpfen konnte. Und ich habe die Geschichte in jeder Pflegefamilie erzählt, in der ich lebte, und schließlich fand ich einige Leute, die mir glaubten. Es waren Vampirjäger. Sie haben mir eine Menge beigebracht.«
    Nyala wirkte beschämt und angewidert. »Ich bin so dumm - ich habe nichts dergleichen getan. Ich hätte nicht einmal von den Lancers erfahren, wenn Elliot mich nicht angerufen hätte. Er hat n der Zeitung den Artikel über meine Schwester gelesen und vermutet, dass sie möglicherweise von einem Vampir getötet worden war. Aber allein hätte ich sie nicht gefunden.«
    »Du hattest nur nicht genug Zeit.«
    »Nein, ich denke, man muss dazu eine bestimmte Art von Mensch sein. Aber jetzt, da ich weiß, wie man gegen sie kämpft, werde ich es tun.« Ihre Stimme klang gepresst und zittrig, und Rashel sah sie kurz an. Das Mädchen hatte etwas sehr Labiles an sich. »Niemand weiß, welcher von ihnen meine Schwester getötet hat, daher schätze ich, dass ich einfach so viele von ihnen wie möglich töten werde. Ich will...«
    »Still!« Rashel zischte das Wort und legte im gleichen Moment eine Hand auf Nyalas Mund. Nyala erstarrte.
    Rashel saß angespannt da und lauschte, dann sprang sie auf wie eine gespannte Feder und schob den Kopf zum Fenster hinaus. Sie lauschte noch einen Moment, dann griff sie nach ihrem Schal und verhüllte mit präzisen Bewegungen ihr Gesicht. »Schnapp dir deine Skimaske und komm mit.«
    »Was ist los?«
    »Dein Wunsch soll dir erfüllt werden -genau jetzt. Da unten wird gekämpft. Bleib hinter mir... Und vergiss deine Maske nicht.«
    Was diesen Punkt betraf, brauchte Nyala keine Fragen zu stellen. Es war das Erste, was jeder Vampirjäger lernte.
    Denn wenn man erkannt wurde und der Vampir davonkam... nun, dann konnte man sein Testament machen. Die Nachtleute würden suchen, bis sie einen fanden, und dann zuschlagen, wenn man es am wenigsten erwartete.
    Mit Nyala hinter sich lief Rashel leichtfüßig die Treppe hinunter und auf die Straße hinaus.
    Die Geräusche kamen aus einem dunklen Bereich an einem der Lagerhäuser, weit entfernt von der nächsten Laterne. Als Rashel die Stelle erreichte, konnte sie die Gestalten von Steve und Vicky ausmachen; ihre Gesichter waren maskiert, und sie hielten ihre Knüppel in den Händen. Sie kämpften mit einer anderen Gestalt.
    Um Gottes willen, dachte Rashel und blieb wie angewurzelt stehen.
    Eine andere Gestalt. Die beiden, die mit Holz bewaffnet im Hinterhalt lagen, wurden mit einem einzigen kleinen Vampir nicht allein fertig? Nach dem Lärm zu urteilen, hätte sie gedacht, dass sie eine ganze Armee überrascht haben mussten.
    Aber dieser Vampir schien einen ziemlich ordentlichen Kampf hinzulegen - tatsächlich würde er ihn bald als Sieger beenden können. Er schleuderte seine Angreifer mit übernatürlicher Kraft herum, ganz so, als seien sie gewöhnliche Menschen und keine furchtlosen Vampirjäger. Es schien ihm sogar Spaß zu machen.
    »Wir müssen ihnen helfen!«, zischte Nyala Rashel ins Ohr.
    »Ja«, erwiderte Rashel freudlos. Dann seufzte

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