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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ich freikomme.«
    Rashel stieß ein ersticktes Lachen aus. »Soll ich jetzt Angst haben?«
    »Nur wenn du das Hirn hast zu wissen, wer ich bin.« Jetzt klang er müde und verächtlich. »Was du offensichtlich nicht tust.«
    »Hm, mal sehen. Ich meine, mich an irgendetwas zu erinnern, was die Redferns betrifft... Sind sie nicht die Familie, die die Vertreter der Vampire im Rat der Nachtwelt kontrolliert? Die wichtigste Familie aller Lamia, der geborenen Vampire? Direkte Nachfahren von Maya, dem legendären ersten Vampir. Und Hunter Redfern ist ihr Anführer, der Verfechter des Gesetzes der Nachtwelt, derjenige, der Amerika im 17. Jahrhundert mit Vampiren kolonisiert hat. Sag es mir, wenn ich mich in irgendeinem Punkt irre.«
    Er bedachte sie mit einem kalten Blick.
    »Es ist nämlich so, dass wir durchaus unsere Quellen haben, und ich meine, mich daran zu erinnern, dass in diesen Quellen auch dein Name Erwähnung findet. Du wurdest von Hunter zum Vampir gemacht... und da seine eigenen Kinder allesamt Töchter waren, bist du auch sein Erbe.«
Quinn lachte säuerlich. »Ja, hm, die Sache ist etwas wechselhaft. Man könnte sagen, dass mich mit den Redferns eine Hassliebe verbindet. Die meiste Zeit wünschen wir einander auf den Grund des Atlantiks.«
    »Tztz, vampirische Familienstreitigkeiten«, meinte Rashel. »Warum ist es immer so schwer, mit euch zurechtzukommen?« Trotz ihrer leichthin geäußerten Worte musste sie sich darauf konzentrieren, ihren Atem unter Kontrolle zu behalten.
    Es war keine Angst. Sie fürchtete ihn wirklich nicht. Es war eher etwas wie Verwirrung. Es lag auf der Hand, dass sie ihn in diesem Moment töten sollte, statt mit ihm zu plaudern. Sie konnte nicht verstehen, warum sie es nicht tat.
    Die einzige Entschuldigung, die sie hatte, war die, dass er durch ihr Verhalten noch verwirrter und wütender zu sein schien, als sie es war.
    »Ich glaube nicht, dass du genug, über mich gehört hast«, erwiderte er und ließ dabei seine Zähne sehen. »Ich bin dein schlimmster Albtraum, Mensch. Ich schockiere sogar andere Vampire. Wie den alten Hunter... Er hat gewisse Vorstellungen davon, was Schicklichkeit und Anstand betrifft. Wie man tötet und wen. Wenn er von einigen Dingen wüsste, die ich getan habe, würde er selbst tot umfallen.«
    Der gute alte Hunter, dachte Rashel. Der steife, moralische Patriarch des Redfern-Clans, immer noch tief verwurzelt im 17. Jahrhundert. Er mochte ein Vampir sein, aber er war definitiv auch ein Neuengländer.
    »Vielleicht sollte ich eine Möglichkeit finden, es ihm zu erzählen«, sagte sie spielerisch.
    Quinn bedachte sie abermals mit einem kalten Blick, doch diesmal lag auch Respekt darin. »Wenn ich dächte, dass du ihn finden könntest, würde ich mir Sorgen machen.«
    Plötzlich fiel Rashel etwas auf. »Ich glaube, ich habe nie jemanden deinen Vornamen nennen hören. Ich meine, du hast doch wohl einen?«
    Er blinzelte. Dann sagte, er, als sei er selbst überrascht: »john.«
    »John Quinn. John.«
    »Ich habe dich nicht aufgefordert, mich bei diesem Namen zu nennen.«
    »Na schön, wie auch immer.« Sie sprach geistesabwesend, tief in Gedanken versunken. John Quinn, ein so normaler Name, ein Bostoner Name. Der Name einer realen Person. Durch diesen Namen betrachtete sie ihn auch als eine Person, statt als Quinn den Schrecklichen.
    »Sag mal«, begann Rashel, und dann stellte sie ihm eine Frage, die sie noch nie zuvor einem Angehörigen der Nachtwelt gestellt hatte: »Wolltest du, dass Hunter Redfern dich zum Vampir machte?«
    Es folgte eine lange Pause. Dann erwiderte Quinn ausdruckslos: »Wenn du es genau wissen willst, ich wollte ihn deswegen töten.«
    »Ich verstehe.« Mir würde es genauso gehen, dachte Rashel. Sie wollte eigentlich keine weiteren Fragen stellen, aber zu ihrer Überraschung sprach sie weiter: »Warum hast du es dann nicht getan? Ich meine, warum hat er dich ausgesucht?«
    Eine weitere Pause. Gerade als sie davon überzeugt war, dass er nicht antworten würde, sagte er: »Ich war -ich wollte eine seiner Töchter heiraten. Ihr Name war Dove.«
    »Du wolltest einen Vampir heiraten?«
    »Ich wusste nicht, dass sie ein Vampir war!« Diesmal kam Quinns Antwort schnell und ungeduldig. »Hunter Redfern genoss in Charlestown großes Ansehen. Nun gut, einige Leute sagten, seine Frau sei eine Hexe gewesen, aber in jenen Tagen sagten die Leute das schon, wenn man in der Kirche nur lächelte.«
    »Also hat er einfach dort gelebt, und niemand wusste

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