NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit
seinem Blick preisgegeben sein...
Ich bin Rashel, dachte Rashel. Sie schaffte es nicht ganz, die Worte über die Lippen zu bringen. Sie holte tief Luft.
Und im gleichen Moment flammte ein Licht in ihren Augen auf.
Nicht das seltsame Licht, das in ihrem Geist gewesen war. Echtes Licht, die Strahlen von mehreren starken Taschenlampen, hart und grausam. Sie durchschnitten den dunklen Keller und tauchten Rashel und Quinn in grelles Licht.
Rashel zog scharf die Luft ein. Sie riss instinktiv eine Hand hoch, um ihr Gesicht verborgen zu halten. Es war ein Gefühl, als hätte man sie nackt ertappt.
Und sie begriff zu ihrem Entsetzen, dass sie niemanden in den Keller hatte kommen hören. Sie war vollkommen versunken gewesen, hatte nichts mehr von ihrer Umgebung mitbekommen. Wo war da ihre sorgfältige Ausbildung geblieben? Was war los?
Sie konnte nichts sehen außer diesem Licht. Ihr erster Gedanke war, dass Quinns Vampirfreunde gekommen sein mussten, um ihn zu retten. Er schien das Gleiche zu denken; zumindest stand er Schulter an Schulter mit ihr und versuchte sogar, sie ein wenig zurückzudrängen.
Ein seltsamer Stich durchzuckte
Rashel, als sie erkannte, dass sie seine Gedanken nur mehr erahnen konnte. Die Verbindung zwischen ihnen war durchtrennt worden.
Dann erklang eine Stimme aus dem schrecklichen Leuchten, eine scharfe Stimme voller Zorn. »Wie ist er freigekommen? Was tut ihr zwei?«
Vicky. Ich verliere den Verstand, dachte Rashel. Ich habe vollkommen vergessen, dass sie und die anderen zurückkommen würden. Nein, ich habe ihre gesamte Existenz vergessen.
Aber auf der Treppe waren mehr als drei Taschenlampen zu sehen.
»Der Große E hat uns Verstärkung geschickt«, sagte Vicky nun, und eine Woge der Angst schlug über Rashel zusammen. Sie zählte fünf Taschenlampen, und an den Rändern der Lichtstrahlen nahm sie die Gestalten von zwei kräftig aussehenden Männern wahr. Lancers.
Rashel versuchte verzweifelt, sich zusammenzureißen.
Endlich wusste sie, was sie tun musste. Sie stieß Quinn mit der Schulter an und flüsterte: »Verschwinde von hier. Hinten müsste eine weitere Treppe sein. Wenn du darauf zurennst, versperre ich ihnen den Weg.« Sie sprach so leise, dass nur Vampirohren sie hören konnten. Es hatte einen Vorteil, dass ihr Gesicht noch maskiert war: Niemand konnte ihr von den Lippen ablesen.
Aber Quinn ging nicht. Er sah aus, als hätte man ihm gerade einen Kübel Eiswasser über den Kopf gekippt. Schockiert, wütend und immer noch ein wenig benommen. Er blieb stehen, wo er war, und starrte wie ein in die Enge getriebenes Tier in all die Taschenlampen.
Die Lichter kamen näher. Rashel konnte Vickys Gestalt ganz vorn erkennen. Es würde einen Kampf geben, und Leute würden getötet werden.
»Was hat er mit dir gemacht?«, erklang Steves Stimme.
»Was hat sie mit ihm gemacht, das ist hier die Frage«, blaffte Vicky. Dann fügte sie sehr deutlich hinzu: »Vergesst nicht, wir wollen ihn lebendig.«
Rashel versetzte Quinn einen noch härteren Stoß. »Lauf« Als er sie nur anfunkelte, zischte sie: »Begreifst du nicht, was sie dir antun wollen?«
Quinn drehte sich um, sodass die näherkommenden Vampirjäger sein Gesicht nicht sehen konnten. Er fauchte: »Sie sind auch nicht gerade übermäßig begeistert von dir.«
»Ich kann auf mich selbst aufpassen.« Rashel zitterte vor Erregung. »Geh einfach. Lauf!«
Quinn schien auf sie genauso wütend zu sein wie auf die Jäger. Er wollte ihre Hilfe nicht, durchzuckte es sie. Er war es nicht gewohnt, irgendetwas von irgendjemandem anzunehmen, und dass er jetzt dazu gezwungen sein sollte, machte ihn furchtbar wütend.
Aber er hatte keine andere Wahl. Und endlich schien Quinn das zu begreifen. Mit einem letzten zornigen Blick auf sie rannte er los, rannte auf die Dunkelheit auf der anderen Seite des Kellers zu.
Die Taschenlampen bewegten sich verwirrt. Rashel sprang - dankbar dafür, sich überhaupt wieder bewegen zu können - zwischen die Vampirjäger und die Treppe.
Und dann gab es ein riesiges Chaos, sie prallten gegeneinander und fluchten und brüllten. Rashel war dankbar für die Chance, ein Ventil für ihre Aufgewühltheit zu finden. Sie versperrte allen anderen lange genug den Weg, um einem sehr schnellen Vampir die Möglichkeit des Verschwindens zu geben.
Danach waren nur noch sie und die Vampirjäger im Raum. Fünf Taschenlampen richteten sich auf ihr Gesicht, und sieben erstaunte und wütende Menschen starrten sie an.
Rashel erhob
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