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Night World - Retter der Nacht

Titel: Night World - Retter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Mitternachtssnack zu dir?«, fragte Phil. »Oder sind deine spitzen Zähne nur Dekoration?«

    Das hat gesessen. Aber ich bin selbst schuld, dachte James. Er wandte den Blick ab. »Okay. Der Punkt geht an dich. Es gibt einige Unterschiede. Ich habe nie behauptet, ein Mensch zu sein. Aber ich bin keine Art von …«
    »Wenn du kein Monster bist, dann weiß ich nicht, was ein Monster ist.«
    Töte ihn nicht, riet James sich hektisch. Du musst ihn überzeugen. »Wir sind nicht so wie in den Filmen, Phil. Wir sind nicht allmächtig. Wir können nicht durch Wände gehen oder durch die Zeit reisen. Und wir brauchen nicht zu töten, um genug Nahrung zu uns zu nehmen. Wir sind nicht böse, jedenfalls nicht alle von uns. Wir sind nicht verdammt.«
    »Du bist abartig«, sagte Phil leise, und James fühlte, dass er es von ganzem Herzen meinte. »Ihr seid eine Missgeburt der Natur. Ihr solltet nicht existieren.«
    »Weil wir höher in der Nahrungskette stehen als ihr?«
    »Weil Menschen nicht als - als Nahrung für andere Wesen dienen sollten.«
    James sprach nicht aus, dass in den Augen seiner Leute die Menschen weniger als Tiere galten. »Wir tun nur, was wir tun müssen, um zu überleben. Und Poppy ist bereits einverstanden. Sie will am Leben bleiben - oder zumindest wollte sie es, bevor es dir gelungen ist, dass sie böse auf mich wird. Jetzt kann sie keinen klaren Gedanken mehr fassen, weil sie nicht genug Blut bekommen
hat, um die Veränderung vollständig zu vollziehen. Dank dir.« Er hielt inne, dann sagte er voller Absicht: »Hast du schon einmal eine drei Wochen alte Leiche gesehen, Phil? Denn das wird aus Poppy werden, wenn ich nicht zu ihr darf.«
    Phil verzog das Gesicht. Er fuhr herum und schlug krachend mit der Faust auf die Mülltonne. »Glaubst du denn, dass ich das nicht weiß? Schon seit Montagnacht muss ich mit diesem Gedanken leben.«
    James stand ganz still. Sein Herz klopfte laut. Er fühlte die Qual, die in Phil tobte, und den Schmerz seiner verletzten Hand.
    Es dauerte einige Sekunden, bis es ihm gelang, sich zu fassen. »Und du meinst, das ist besser als das, was ich ihr geben kann?«
    »Es ist lausig, es stinkt zum Himmel. Aber, ja, es ist besser, als sie in Etwas zu verwandeln, das Menschen jagt. Das Menschen benutzt. Deshalb hast du so viele Freundinnen, stimmt’s?«
    Wieder einmal konnte James nicht sofort antworten. Er erkannte Phils Problem. Er war schlauer, als gut für ihn war, und dachte einfach zu viel. »Ja. Deshalb all die Freundinnen«, sagte er schließlich müde und versuchte, diese Dinge nicht aus Phils Sicht zu sehen.
    »Sag mir noch eines, Rasmussen.« Phillip richtete sich auf und sah ihm direkt in die Augen. »Hast du …?« Er hielt inne und schluckte. »Hast du Poppy jemals auf
diese Art - ich meine als Nahrung - benutzt, bevor sie krank wurde?«
    »Nein.«
    Phil atmete aus. »Das ist gut. Denn wenn es so gewesen wäre, hätte ich dich getötet.«
    James glaubte ihm. Er war viel stärker als Phil, viel schneller, und er hatte sich noch nie vor einem Menschen gefürchtet. Aber jetzt, in diesem Moment, hatte er keinen Zweifel, dass Phil einen Weg gefunden hätte, um ihn zu vernichten.
    »Schau, da gibt es etwas, was dir nicht klar ist«, fuhr James fort. »Poppy hat diese Sache gewollt und wir haben bereits damit begonnen. Ihr Körper fängt gerade erst an, sich zu verändern. Doch wenn sie jetzt stirbt, wird sie kein Vampir werden. Aber es könnte auch sein, dass sie nicht vollständig sterben kann. Sie könnte als wandelnde Leiche enden. Als Zombie, verstehst du? Ohne Verstand, mit verwesendem Körper, aber unsterblich.«
    Phils Mund zitterte vor Ekel. »Du willst mir nur Angst machen.«
    James wandte den Blick ab. »Ich habe es selbst miterlebt.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.« Verschwommen merkte James, dass er schrie und Phil an der Hemdbrust gepackt hatte. Er hatte die Kontrolle
verloren und es war ihm egal. »Ich habe gesehen, wie es jemandem zugestoßen ist, der mir etwas bedeutet hat!«
    Als Phil immer noch den Kopf schüttelte, fuhr er fort: »Ich war erst vier Jahre alt und hatte ein Kindermädchen. Alle reichen Kids in San Francisco haben Kindermädchen. Sie war ein Mensch.«
    »Lass mich los«, stieß Phil hervor. Sein Atem ging in harten Stößen. Er wollte das nicht hören.
    »Ich war verrückt nach ihr. Sie gab mir alles, was meine Mutter mir nicht gab: Liebe, Aufmerksamkeit - sie hatte immer Zeit für mich. Ich nannte sie

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