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Night World - Retter der Nacht

Titel: Night World - Retter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ihr Leben lang unvollständig. Als ob ihnen ein Teil fehlt.«

    »Ich glaube, das ist die Wahrheit. Ich habe schon immer gewusst, dass du perfekt für mich bist.«
    »Nicht schon immer.«
    »Oh doch. Seit meinem fünften Lebensjahr weiß ich es.«
    »Ich habe es auch immer gewusst - aber alles, was man mich gelehrt hat, sagte mir, dass es hoffnungslos war.« Er räusperte sich und fügte hinzu: »Deshalb bin ich mit Marylyn und den anderen Mädchen ausgegangen. Sie waren mir völlig egal. Aber ich konnte ihnen näher kommen, ohne das Gesetz zu brechen.«
    »Ich weiß«, antwortete Poppy. »Ich habe unbewusst immer geahnt, dass du nicht der Womanizer bist, der du zu sein schienst, sondern dass etwas anderes dahintersteckt.« Sie zögerte einen Moment. »James, was bin ich jetzt?«, fragte sie schließlich. Einige Dinge fand sie instinktiv heraus, sie konnte sie in ihrem Blut spüren. Aber sie wollte mehr erfahren, und sie wusste, dass James verstand, warum. Das war jetzt ihr Leben. Sie musste die Regeln lernen.
    »Nun, du bist mir ähnlich. Verwandelte Vampire sind im Grunde so wie die Lamia. Außer dass sie nicht altern und keine Familie gründen können.« Er bewegte sich leicht. »Überlegen wir mal. Du weißt bereits, dass du besser hören und sehen kannst als die Menschen. Und du bist eine wahre Zauberkünstlerin im Gedankenlesen.«

    »Das funktioniert aber nicht bei jedem.«
    »Kein Vampir kann bei allen Menschen die Gedanken lesen. Oft habe ich nur ein allgemeines Gefühl davon, was jemand denkt. Der einzig sichere Weg, eine Verbindung herzustellen, ist dieser.« James öffnete den Mund und klickte mit den Zähnen. Poppy kicherte.
    »Und wie oft muss ich …?« Sie klickte selbst mit den Zähnen.
    »Blut trinken?« Sie spürte, dass James ernst wurde. »Im Durchschnitt einmal am Tag. Sonst wirst du in einen Blutrausch fallen. Du kannst menschliche Nahrung essen, wenn du willst. Aber sie enthält für dich keine Nährstoffe mehr. Blut bedeutet alles für uns.«
    »Und je mehr Blut, desto mehr Macht.«
    »Im Grunde, ja.«
    »Erzähl mir mehr über diese Macht. Können wir - was können wir alles tun?«
    »Wir haben mehr Kontrolle über unsere Körper als die Menschen. Fast jede Art von Verletzung heilt sofort. Es sei denn, sie wurde durch Holz verursacht. Holz kann uns schwer verwunden und sogar töten.« Er machte ein abfälliges Geräusch. »Das ist eine Sache, die in den Horrorfilmen sogar mal stimmt. Ein Holzpfahl, durchs Herz gestoßen, tötet einen Vampir. Genauso wie Feuer.«
    »Können wir uns in Tiere verwandeln?«
    »Ich habe noch nie einen Vampir getroffen, der so
mächtig gewesen wäre. Aber theoretisch ist es für uns möglich. Gestaltwandler und Werwölfe tun es die ganze Zeit.«
    »Und was ist an der Auflösung in Nebel dran?«
    »Ich habe noch nicht einmal einen Gestaltwandler kennengelernt, der dazu in der Lage wäre.«
    Poppy klopfte mit den Fersen aufs Bett. »Und anscheinend müssen wir auch nicht in Särgen schlafen.«
    »Nein, und wir brauchen auch keine Heimaterde.«
    »Können wir fließendes Wasser überqueren?«
    »Aber klar. Wir können uns sogar mit Knoblauch parfümieren, wenn es uns nichts ausmacht, alle Freunde zu verlieren. Noch etwas?«
    »Ja. Erzähle mir von der Nachtwelt.« Schließlich war das jetzt ihre Heimat.
    »Habe ich schon die Clubs erwähnt? Wir haben Clubs in jeder Großstadt und auch in einer Menge kleinerer Städte.«
    »Was für Clubs?«
    »Einige sind wie Cafés, andere wie Bars oder Jagdhütten, in denen die Älteren verkehren. Ich kenne einen für Jugendliche, das ist im Grunde nur eine große, alte Lagerhalle mit Skateboardrampen. Da kann man rumhängen und Skateboard fahren. Und es gibt jede Woche Dichterlesungen im Klub der Schwarzen Iris.«
    Schwarze Iris, dachte Poppy. Das erinnerte sie an etwas. An etwas Unangenehmes …

    Aber sie sagte nur: »Das ist ein komischer Name.«
    »Alle Clubs sind nach Blumen benannt. Schwarze Blumen sind das Symbol für Wesen aus der Nachtwelt.« Er drehte sein Handgelenk um, damit sie seine Uhr sehen konnte. Auf dem Ziffernblatt war eine schwarze Iris abgebildet. »Siehst du?«
    »Ja, mir ist das schwarze Symbol schon aufgefallen. Aber ich habe es mir bisher nie richtig angesehen. Ich dachte, es sei eine Micky Maus.«
    Tadelnd klopfte er ihr leicht auf die Nase. »Das ist eine ernste Sache, Honey. An diesen Blumen erkennen dich andere Wesen aus der Nachtwelt. Selbst wenn sie so strohdumm sind wie ein Werwolf.«
    »Magst du

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