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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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Allie Jos Hand zu entgleiten drohte, schrie er: »Pack sie am Handgelenk.«
    Jetzt hatte Allie Jos Arm fest im Griff, doch weil sie kopfüber auf der steilen Dachschräge lag, musste sie alle Kraft zusammennehmen, um nicht selbst hinunterzufallen. Jo hochziehen war unmöglich. Carters Gesicht war vor Anstrengung knallrot, doch in dieser Haltung konnte auch er nicht viel ausrichten.
    »Okay, versuchen wir was anderes«, sagte er keuchend. »Ich werde versuchen, mich aufzusetzen, dann bekomme ich vielleicht genug Zugkraft, um sie hochzuziehen. Du fasst mich um die Taille und darfst auf keinen Fall loslassen.« Er sah ihr in die Augen und fügte eindringlich hinzu: »Lass uns nicht fallen, Allie.«
    Allie nickte. Sie hatte eine solche Angst, dass sie kaum atmen konnte. Vor Anstrengung stöhnend, schwang Carter sich in eine sitzende Stellung, während er Jos Arm eisern gepackt hielt. Sobald er bereit war, ließ Allie Jos Hand los, kroch so schnell sie konnte hinter Carter und fasste ihn um die Taille. Er rief: »Auf drei ziehst du mich so fest es geht hoch. Eins, zwei …«
    Bei drei stemmte Allie ihre Fersen gegen die Ziegel und hievte Carter ein Stück hoch.
    Jos Rumpf erschien über der Dachrinne.
    Carter und Allie rutschten so weit es ging nach oben, dann rief Carter »Noch mal!«, und »Zieh!«
    Jetzt lag Jos ganzer Körper auf dem Dach, an ihren Armen zogen sie sie nach oben, in Sicherheit.
    Tränen der Erleichterung brannten in Allies Augen. Keuchend vor Erschöpfung kroch sie zu Jo. »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie. Sie griff nach Jos Händen, um sich die Verletzungen anzusehen, und zuckte zusammen. »Oh Gott, Jo«, sagte sie. Mehrere von Jos Fingernägeln waren glatt ausgerissen, und auf ihrer linken Handfläche klaffte ein Schnitt, der heftig blutete.
    »Allie? Jo? Seid ihr da oben?«, hörten sie Gabe von unten rufen.
    Carter und Allie tauschten einen Blick, doch Jo reagierte sofort. »Gabe«, rief sie schluchzend, »Gabe, hilf mir!«
    »Jo?«, antwortete Gabe mit Angst in der Stimme.
    Allie hörte ihn hinaufklettern, offenbar über denselben Weg wie Carter zuvor.
    Als er auf dem Dach ankam, erstarrte er und warf ihnen einen fragenden Blick zu, dann lief er zu Jo.
    »Was ist denn hier los? Was ist mit deinen Händen?« Als Jo keine Antwort gab, wandte Gabe sich an Carter: »Was geht hier vor?«
    Carters Stimme klang matt vor Anspannung und Erschöpfung. »Jo wäre fast vom Dach gefallen und hat sich gerade noch so an der Dachrinne festhalten können. Wahrscheinlich hat sie sich dabei verletzt. Sie muss auf die Krankenstation.«
    »Mein Gott.« Gabe schlang die Arme um Jo und hob sie hoch, sodass sie mit seiner Hilfe laufen konnte. Er warf Carter einen Blick über die Schulter zu und formte mit den Lippen das Wort: »Wodka?«
    Carter nickte. Obwohl Gabe traurig aussah, war seine Stimme ruhig. »Ich stütze dich, Baby. Ich bringe dich jetzt nach unten. Carter, kannst du mir helfen?«
    Carter wandte sich an Allie: »Du bleibst hier, ja? Rühr dich nicht von der Stelle . Ich bin gleich wieder da und zeige dir den sicheren Weg nach unten.«
    Allie nickte nur, zu mehr war sie nicht in der Lage. Carter eilte Gabe hinterher. Gemeinsam ließen sie Jo auf das Sims herunter und bugsierten sie dann durchs Fenster. Allie hörte Stimmen, verstand aber nicht, was gesprochen wurde. Dann kam Carter zurück.
    Sie saß noch immer auf dem Dach und hatte die Arme um den Körper geschlungen, wiegte sich vor und zurück und zählte jede Bewegung. ( Einhundertsiebzehn, einhundertachtzehn, einhundert… )
    »Alles okay?«, fragte Carter und ging neben ihr in die Hocke, sodass ihre Gesichter auf gleicher Höhe waren. Sie sah die Besorgnis in seinen Augen, während er ihr mit der Fingerspitze eine Träne aus dem Gesicht wischte.
    Sie richtete sich auf und nickte.
    »Dann lass uns von diesem bescheuerten Dach verschwinden.«
    Er half ihr aufzustehen. An der Stelle vorbei, wo sie sich zuvor hochgehangelt hatte, führte er sie zu einem Teil des Dachs, wo das Gefälle weniger steil war und man problemlos zu einem stabilen Vorsprung gelangte, von dem aus es nur noch ein kurzes Stück bis zu ihrem Zimmerfenster war.
    Als sie von der Fensterbank auf ihren Schreibtisch kletterte, schlug sie sich ziemlich heftig den Kopf am oberen Fensterrahmen an. Sie taumelte durchs Zimmer und hielt sich den Kopf, während Carter elegant durchs Fenster glitt und sie verwundert anschaute.
    Trotz allem, was sie gerade erlebt hatten, konnte er nur

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