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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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mühsam ein Lächeln unterdrücken. »Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt, Allie?«
    Sie deutete auf ihren Kopf.
    »Komm.« Er griff nach ihrem Arm, zog sie an sich und untersuchte die Stelle. »Also ehrlich, falls du Cimmeria je überleben solltest, dann gehst du hier bestimmt ohne Gehirnzellen raus.«
    Er küsste die Wunde so zart, dass seine Lippen sie kaum berührten. »Da. Weitere medizinische Behandlung dürfte nicht erforderlich sein, denke ich.«
    Vielleicht war es nur ein Zufall, doch ihr Kopf fühlte sich tatsächlich besser an.
    »Wie hast du uns gefunden?«, fragte sie.
    »Jules hat schon befürchtet, dass es Probleme geben könnte. Da hab ich mich auf die Suche nach dir gemacht. Du warst zwar nicht hier, aber ich hab das da entdeckt.« Er deutete auf den Zettel auf ihrem Schreibtisch. »Dann habe ich das offene Fenster gesehen und zwei und zwei zusammenzählt.«
    »Danke, Carter«, sagte sie inbrünstig. »Du hast Jo das Leben gerettet.«
    »Mir wär’s viel lieber gewesen, ihr zwei wärt erst gar nicht in Schwierigkeiten geraten«, sagte er. Doch er lächelte. »Wir sollten die zwei mal suchen gehen und schauen, wie es Jo geht, oder?«
    Allie nickte und merkte zu ihrer Verwunderung, dass sie sein Lächeln erwiderte. »Noch mal danke.«
    »Gern geschehen«, sagte er. »Und sieh zu, dass du dich auf dem Flur nicht wieder verletzt.« Sie boxte ihn gegen den Arm, machte schwungvoll die Tür auf – und prallte zurück.
    Vor ihr stand Isabelle, die Hände in die Hüften gestemmt.

Neunzehn
    Von Isabelle und Matthew flankiert, gingen Allie und Carter den Flur entlang, als würden sie abgeführt. Es hatte keine Diskussion gegeben. Isabelle hatte nur gesagt: »Carter, Allie. Kommt bitte mit uns.« Und schon waren sie losgegangen, schnurstracks in Isabelles Büro.
    Isabelle hielt ihnen die Tür auf, trat dann als Letzte ein und setzte sich hinter ihren Schreibtisch. Sie stellte Matthew nicht vor, der sich neben ihr postiert hatte, eine Hand auf ihrer Stuhllehne.
    »Ich habe euch hergerufen, weil ich herausfinden möchte, ob ich einen Fehler gemacht habe«, sagte Isabelle und fixierte Allie.
    »Was … Was soll das heißen?«, erwiderte Allie misstrauisch.
    »Ich habe viele Regeln gebrochen, um dich an dieser Schule aufzunehmen«, sagte Isabelle, der man den Ärger deutlich anhörte. »War das ein Fehler?«
    Allie spürte, wie sich ihr Magen ahnungsvoll zusammenzog. In diesem Augenblick klopfte es.
    »Herein«, sagte Isabelle im Kommandoton. Allie drehte sich um.
    Sylvain betrat das Zimmer. Er warf einen Blick in die Runde, vermied es aber, Allie anzusehen. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte er sich mit dem Rücken dagegen.
    Allie wurde flau im Magen. Sie wandte sich wieder Isabelle zu. »Ich verstehe nicht«, sagte sie. »Was habe ich denn verbrochen?«
    »Ich habe euch Schülern ausdrückliche Anweisung gegeben, das Gebäude nicht zu verlassen, und nun muss ich erfahren, dass du nicht nur auf dem Dach zusammen mit Jo Arringford Alkohol getrunken hast, sondern dass du auch in der Kapelle gewesen bist. Ich frage dich, Allie, wie soll ich das anders deuten, wenn nicht als Ungehorsam?«
    Allie starrte sie mit offenem Mund an. Woher weiß sie das mit der Kapelle?
    Carter beugte sich vor. »Moment, Isabelle. In die Kapelle ist sie auf meine Bitte hin gegangen. Ich war die ganze Zeit bei ihr. Sie war in Sicherheit.«
    »Und Jo war doch völlig aufgelöst«, ergänzte Allie. »Ich hatte Angst, sie würde sich was antun. Ich wollte ihr nur helfen.«
    Isabelles Blick war eisig. »Es ist eine Flasche vom Dach gefallen und hat einen eurer Mitschüler nur um Haaresbreite verfehlt. Wäre er getroffen worden, hätte man uns dafür zur Verantwortung gezogen. Am Eingang liegen überall Glassplitter herum, und es riecht nach Wodka.«
    Allie war so fassungslos und zornig, dass sie den Blick senken musste, damit Isabelle ihre Wut nicht mitbekam. Ruth ist tot, die halbe Schule brennt ab, und sie macht sich Sorgen wegen ein paar Glasscherben?!?
    Isabelle wandte sich an Carter. »Und wieso warst du die ganze Zeit bei ihr, wenn ich fragen darf? Du kennst doch die Regeln.«
    »Allie ist von der Sache mit Ruth und Lisa ziemlich mitgenommen. Sie hat sogar mit dem Gedanken gespielt, die Schule zu verlassen«, rechtfertigte sich Carter. »Ich wollte ihr die Gelegenheit geben, sich ungestört zu unterhalten.«
    Allie war beeindruckt. Wie geschmeidig er die Wahrheit biegt, um … zu lügen. Gespannt

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