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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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du mir alles über diesen Ort erzählst.«
    »Allie …«
    Er wich vor ihr zurück, doch sie ignorierte seinen warnenden Blick.
    »Nee, nee. Diesmal kommst du mir nicht so leicht davon. Es gab eine Tote . Und irgendjemand versucht gerade, mein Leben hier zu zerstören. Was weiß ich, ob derjenige, der Ruth umgebracht hat, nicht als Nächstes hinter mir her ist? Du weißt Bescheid, und du behauptest, du wärst mein Freund. Also raus mit der Sprache. Sofort.«
    Carter ging durchs Zimmer, stellte sich an die Wand und verschränkte die Arme. Seine zuvor so entspannte Haltung war verkrampfter Unsicherheit gewichen.
    »Du verstehst das nicht, Allie. Ich kann nicht. Denn wenn ich’s tun würde – und es je rauskäme …« Er schüttelte den Kopf. »Das wäre echt übel. Glaub mir.«
    »Wie kann ich dir vertrauen, wenn du mir nicht die Wahrheit sagst?«, fragte sie und murmelte leise: »Vielleicht sollte ich lieber zu Sylvain gehen und ihn fragen …«
    Carters Wangen röteten sich. Er stelzte zurück zu Allie, die immer noch saß, und baute sich vor ihr auf. »Willst du wissen, was du Sylvain bedeutest? Das kann ich dir sagen. Er sucht sich jedes Jahr ein hübsches Mädchen aus der Anfangsklasse aus, legt sie flach und serviert sie danach ab. So läuft das bei dem. Und jede von denen bildet sich ein, sie wär so was Besonderes. Die Letzte hat danach die Schule verlassen, weil sich alle über sie lustig gemacht haben. Aber als ihre Eltern die angekündigte großzügige Spende an Cimmeria zurückgezogen haben, hat Isabelle ihn gewarnt, dass er das nie wieder tun soll.« Er spie die Worte förmlich aus, als überkäme ihn dabei Ekel. » Das bist du für ihn, Allie. Seine neueste Eroberung. Die so naiv ist zu glauben, der reiche Traumtyp hätte sie erwählt. Nur sie.«
    »Hör auf!« Allie stieß ihn weg und sprang auf. Sie hatte sich gerade erst mit Sylvain versöhnt, und er hatte so aufrichtig dabei gewirkt.
    »Wenn das stimmt, wieso hast du mir das nicht vorher gesagt, Carter?«
    Sie standen nur Zentimeter voneinander entfernt, beide zornentbrannt. Allie spürte seinen Atem in ihrem Gesicht.
    »Ich hab’s versucht«, sagte er. »Ich dachte nur, … du glaubst mir sowieso nicht.«
    »Nach allem, was man hört, bist du ja selber so ein Weiberheld. Wo ist da der große Unterschied zu Sylvain?«
    Carter zuckte zusammen, hielt ihrem Blick aber stand. »Der Unterschied ist, dass Sylvain es aus Gemeinheit tut, während ich niemandem wehtun will. Ich hab einfach noch nicht die Richtige gefunden.«
    »Es gibt Leute, die sagen, du wärst eher so der Typ für One-Night-Stands«, sagte sie anklagend.
    »Sind das dieselben Leute, die sagen, du hättest Ruth umgebracht?«
    Daran hatte sie noch nicht gedacht.
    »Der Punkt geht an dich«, gestand sie ihm zu. »Dann sag’s mir: Ist das, was die über dich sagen, gelogen?«
    Carter sah ihr fest in die Augen. »Ja, Allie, es ist eine Lüge. Oder zumindest eine Übertreibung. Ich habe diesen … na ja, Ruf, … weil ich sofort Schluss mache, wenn ich mit einer gehe und merke, dass sie nicht die Richtige ist. Und es war noch nie die Richtige.« Seine Augen schienen nichts vor ihr zu verbergen – sie sah nur Verletzlichkeit darin. »Ich will niemandem wehtun, Allie. Wirklich nicht. Ich will nur der Richtigen begegnen.«
    Sie stand so nahe bei ihm, dass sie zu spüren meinte, wie die Wärme seines Körpers den Raum zwischen ihnen füllte, und ohne dass sie recht wusste, warum, hob sie ihre Hand so, dass die Innenfläche zu ihm zeigte, und spreizte die Finger.
    »Okay, ich glaube dir. Tut mir leid.«
    Er drückte seine Hand gegen ihre. »Danke«, sagte er leise.
    »Wofür?«
    »Dass du mir glaubst.«
    Er warf einen belustigten Blick auf ihrer beider Hände. »Ist das irgend so ein London-Ding?«
    Allie musste lachen, und da verschränkte er seine Finger mit ihren. Sofort bekam sie eine Gänsehaut.
    »Ihr Großstadtkids habt doch lauter so komische Angewohnheiten«, sagte er.
    »M-hmm«, flüsterte sie gegen den Kloß in ihrem Hals an, »und ihr Landeier habt keine Ahnung, was ihr verpasst.«
    »Hab ich mir auch schon sagen lassen. Und, weißt du, irgendwann« – er zog an ihrer Hand, bis sie einen Schritt auf ihn zu machte – »würde ich’s zu gern rausfinden.«
    Ihre Gesichter waren sich nun so nahe, dass es unvermeidlich war – als seine Lippen ganz leicht ihre streiften, seufzte sie leise, legte ihre Hände in seinen Nacken und zog seinen Kopf zu sich herunter.
    Carter sank

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