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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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zu ihr hinab und schlang seine Arme um sie. Seine Lippen verteilten zarte Schmetterlingsküsse über ihr Kinn. Erregt gab sie sich ganz der Wärme seines Mundes hin.
    »Das wollte ich schon so lange tun«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Ihr ganzer Körper kribbelte, und sie zog ihn noch heftiger an sich. Hitze breitete sich in ihrem Körper aus. Seine Küsse waren jetzt fordernder, als wollte er sie verschlingen.
    Unvermittelt riss er sich von ihr los, was ihn offenkundig Mühe kostete, und entfernte sich so weit es die räumlichen Grenzen erlaubten. Er stellte sich ans entfernte Ende der Wand. Seine Augen waren dunkel und die Haare durcheinander, da, wo ihre Finger sie zerzaust hatten.
    Er atmete schwer, und noch ehe er etwas sagte, wusste sie, was er sagen würde. »Ich hasse es, den Erwachsenen zu spielen, aber wir sollten …«
    »Du hast ja recht.« Sie starrten einander für kurze Zeit an. »Gut«, sagte sie. »Das wäre geklärt.«
    »Ja. Das hätten wir auf jeden Fall geklärt.« Carter lachte – ein warmes, inniges Glucksen. »Du bleibst am besten kurz mal da drüben, wenn das für dich okay ist. Also, wo waren wir noch mal stehen geblieben, bevor wir … unterbrochen wurden?«
    Sein Lächeln hatte eine beinahe genauso starke Wirkung auf ihren Körper wie sein Kuss – sie fühlte sich, als wäre sie das einzige Mädchen im Universum. Es fiel ihr schwer, sich auf seine Worte zu konzentrieren.
    »Ich … Ich glaube, ich war gerade dabei, dich zu bitten, mir alles zu erzählen«, sagte Allie.
    Carters Lächeln erstarb. Allie bedauerte dessen Verschwinden, doch dieses Gespräch musste einfach sein.
    »Es gibt Gründe dafür, dass ich dir nicht alles erzählt habe, Allie. Es liegt nicht daran, dass ich ein Arsch bin, der dir ständig Sachen verheimlicht.«
    »Das hab ich kapiert.« Sie hatten sich etwas beruhigt, und sie hatte das Gefühl, dass er ihr wirklich zuhörte. »Aber ich muss einfach wissen, wo ich hier gelandet bin. Worum es in dieser Schule eigentlich geht. Es ist jemand ums Leben gekommen, und ich will nicht auch dran glauben müssen, Carter.«
    Er sah bekümmert drein. »Wenn ich es dir erzähle, breche ich ein Gelübde. Normalerweise halte ich Wort. Zumindest das kann man von mir sagen.«
    »Aber fragst du dich nicht langsam, wem gegenüber du da ein Gelübde abgelegt hast?«, wollte Allie wissen. »Erzähl’s mir, Carter. Erzähl mir von der Night School. Und ich schwöre, dass ich es keiner Menschenseele weitererzählen werde.«
    Carters Blick wanderte über ihr Gesicht, als suchte er nach einem Zeichen, das ihm sagte, wie er zu handeln habe. Schließlich setzte er sich auf seinen Sessel und machte eine Geste Richtung Bett.
    »Setz dich lieber«, seufzte er. »Das könnte etwas dauern.«

Zweiundzwanzig
    »Zuallererst musst du wissen, dass ich selbst nicht alles weiß«, sagte Carter. »Ich bin erst seit letztem Trimester dabei – auf Probe. Bevor sie einen in ihren Kreis aufnehmen, muss man erst ein Jahr lang so ’ne Art Grundausbildung absolvieren.«
    »Verstehe.« Allie saß auf dem Bett und hatte die Arme um die Knie geschlungen. Sie sah ihn gespannt an. »Aber du bist schließlich hier aufgewachsen. Irgendwas musst du doch wissen.«
    »Ich weiß nur das, was man mir erzählt hat«, erwiderte er. »Und dass es um ziemlich schwerwiegende Dinge geht.«
    Er stützte den Ellbogen hinter sich auf der Stuhllehne ab. »Die Night School ist die erste Stufe einer viel größeren Organisation. Die Kinder werden extra rekrutiert, damit sie hier in die Night School gehen. Die Leute in dieser größeren Organisation wollen sie nämlich lebenslänglich – klingelt’s jetzt?«
    Allie sah verwirrt aus. »Du meinst, äh …«
    »Lass es mich anders ausdrücken: Die Night School in Cimmeria ist nur der Anfang, danach geht es in Oxbridge weiter – und wenn du zur Night School gehörst, dann kriegst du auch todsicher einen Studienplatz in Oxford oder Cambridge oder an der London School of Economics. Und dort bist du dann Mitglied in einem Club. Sobald du dein Examen in der Tasche hast, fängst du in einem Unternehmen an, das von einem Mitglied der Organisation geleitet wird. Und irgendwann leitest du selbst ein Unternehmen, das wiederum Leute einstellt, die in der Night School angefangen haben. Und du tust, was man dir sagt. Was ich sagen will: Hier geht es um dein ganzes Leben .«
    Allie runzelte die Stirn und versuchte, das Gehörte zu verarbeiten. »Und wie heißt diese größere

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