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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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Ecke durch die Fensterscheibe. Das Licht war an, doch das Zimmer schien leer zu sein. Allie wieselte vorbei und wagte erst ein gutes Stück hinter dem Fenster, wieder auszuatmen.
    Das nächste Fenster stand weit offen. Im Näherkommen hörte sie Stimmen und Gelächter. Als sie hineinlugte, sah sie drei Mädchen, die sich unterhielten. Eine davon – eine hübsche Brünette mit Olivenhaut und glatten Haaren, die ihr gerade bis auf die Schultern fielen – saß auf dem Bett und schaute Richtung Fenster. Sie gehörte zu Katies Entourage, wie Allie gleich erkannte.
    Die anderen beiden saßen auf dem Boden, mit dem Rücken zu ihr. Selbst von hinten war Jo leicht an ihren kurzen, blonden Haaren zu erkennen. Neben ihr saß ein Mädchen mit einem charakteristischen kupferfarbenen Pferdeschwanz.
    Katie.
    Wie kommt Jo dazu, mit der abzuhängen? Ich dachte, sie ist immer noch auf der Krankenstation …
    Überrascht klammerte Allie sich an die Mauerziegel und überlegte, was sie jetzt tun sollte. Die Mädchen wirkten entspannt und hatten womöglich vor, sich noch stundenlang zu unterhalten. Sie würde niemals an dem Fenster vorbeikommen, ohne dass das Mädchen auf dem Bett sie sah. Sie saß in der Falle.
    Ihre Finger waren schon wund von den Ziegeln, und sie versuchte, eine bequemere Position auf dem schmalen Vorsprung zu finden, weshalb sie zunächst nicht genau auf Katies Worte achtete, die aus dem offenen Fenster zu ihr herauswehten, und eine Weile brauchte, bis sie begriff, über wen sie gerade herzog.
    »… und deshalb glaube ich, dass etwas passieren muss«, sagte Katie. »Isabelle hat kein Recht, so eine auf uns loszulassen. Wir wissen doch gar nichts über sie. Erst Ruth und dann … na ja. Dich hätte sie auch um ein Haar umgebracht da oben auf dem Dach, Jo. Es ist ein Wunder, dass du überlebt hast.«
    Wie bitte? Was sagt die da?
    Sie wartete darauf, dass Jo Katie für verrückt erklärte. Doch stattdessen sagte Jo: »Ich dachte, sie wäre meine Freundin. Aber jetzt traue ich ihr gar nicht mehr. Die Szene oben auf dem Dach war wirklich gruselig. Ich hätte sterben können.«
    Ich hab dir das Leben gerettet, du blöde Kuh! Allie starrte wütend an die Mauer vor ihr, als könnte sie sie mit Blicken durchbohren.
    »Und ob du hättest sterben können«, sagte Katie. »Du brauchst dir doch nur mal anzuschauen, was mit Ruth passiert ist. Es ist doch kein Zufall, dass Allie keine Hilfe geholt hat. Sie ist zu dir raufgekommen, um mit dir allein zu sein, als du angreifbar warst. Gott weiß, wie du das überlebt hast.«
    »Carter war auch dabei«, sagte Katies Jüngerin und klang dabei erstaunlich vernünftig.
    »Stimmt. Carter hat mir geholfen …«, sagte Jo unsicher.
    »Aber wieso hat er sie dann nicht davon abgehalten, dich vom Dach zu stoßen?«, fragte die Jüngerin.
    Vom Dach stoßen? Niemand hat irgendwen gestoßen!
    »Weil er in sie verliebt ist.« Aus Katies Stimme klang Verachtung, doch Allies Herz setzte kurz aus.
    Er ist in mich verliebt? Dümmlich lächelte sie das alte Gemäuer vor ihr an. Echt?
    »Der ist auch erledigt hier«, schloss Katie.
    Allies Lächeln erstarb.
    »Wir hätten ihn gar nicht erst aufnehmen dürfen«, fuhr Katie fort. »Ich habe nie verstanden, warum Isabelle so besessen von ihm ist. Er gehört nicht hierher. Er gehört genauso wenig zum Schuladel wie sie. Die Standards haben ganz schön nachgelassen. Ich werd das meinem Vater erzählen – der muss da mal intervenieren.«
    Ihr beißender Ton schien die Jüngerin zu amüsieren. »Da wird Isabelle sicher Angst kriegen«, kicherte sie.
    »Das kann ich ihr auch nur raten. Er ist nämlich im Aufsichtsrat«, sagte Katie. »Und du musst auch deinem Vater schreiben, Jo. Er hat wahnsinnig viel Einfluss. Erzähl ihm, was auf dem Dach passiert ist, dass so eine durchgeknallte Neue versucht hat, dich umzubringen, und dass Isabelle keine Hand rührt, um dich zu schützen.«
    Allie hielt den Atem an und hoffte wieder, Jo werde zu Katie sagen, dass das eine Schwachsinnsidee sei und sie nichts damit zu tun haben wolle. Dass sie Allie kenne und es völlig in Ordnung finde, dass sie hier sei.
    »Okay«, sagte Jo.
    Okay? Allie fühlte sich verraten. Okay? Du verwöhntes kleines Mist…
    Es klopfte an die Tür.
    Allie beugte sich vor und spähte durchs Fenster. Im Türrahmen stand Jules.
    »Katie, Ismay, könnt ihr mal kurz mitkommen? Ich muss mit euch sprechen.« Jules klang streng, wie Allie fand, doch Katie rollte bloß mit den Augen.
    »Das ist jetzt

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